Das Warten hat ein Ende! In Köpenick rollt nach sieben Wochen der Fußball endlich wieder. Der 1. FC Union bereitet sich auf den siebten Bundesliga-Start in Folge vor. Cheftrainer Steffen Baumgart (53) begrüßte insgesamt 25 Feldspieler und vier Torhüter zum eisernen Casting – und verteilt gleich zwei knallharte Ansagen.
Oliver Burke und Ilyas Ansah für 1. FC Union am Ball
Im Nieselregen legte Union im Stadion An der Alten Försterei mit einer öffentlichen Trainingseinheit los. Baumgart – schwarze Regenjacke, tief sitzende Baseball-Mütze – beobachtete viel, ließ seine Co-Trainer die meisten Anweisungen übernehmen und schritt nur ab und zu, dann aber lautstark, ein.
Neben rund 850 schaulustigen Fans verfolgte auch Union-Präsident Dirk Zingler (60) von der Tribüne aus das Geschehen auf dem Rasen. Besonders im Fokus: die beiden Neuzugänge Oliver Burke (ablösefrei von Werder Bremen) und Ilyas Ansah (für vier Millionen Euro vom SC Paderborn). Bis auf Woo-yeong Jeong (Militärdienst in Südkorea) und Aljoscha Kemlein (Mittelfuß) konnte Baumgart den kompletten Kader begrüßen.
Baumgart macht Union-Spielern bald Beine

Nach lockeren 75 Minuten war die Einheit vorbei. Danach machte Unions Cheftrainer in feinster Baume-Manier sofort klar, dass die Spieler sich in den kommenden fünf Wochen bis zum Saisonstart warm anziehen müssen: „Alle sind gesund geblieben, das ist das Wichtigste. Das Tempo war für den Aufgalopp ganz gut. Ich weiß aber nicht, ob die Jungs auch in den nächsten Tagen noch lächeln. Warten wir mal ab.“

Der Trainer sprüht nach seinem Urlaub vor Tatendrang: „Ich freue mich auf die Vorbereitung – wenn es darum geht, die Jungs in Bewegung zu kriegen.“ Wie genau er das Spiel der Eisernen weiterentwickeln will, verrät Baumgart nicht „Wir gucken mal, wie wir den Ball nach vorne bringen. Meine Spielphilosophie ist: Spiele gewinnen. Wir wollen uns im läuferischen und athletischen Bereich verbessern. Dann sind wir auf einem guten Weg“, erklärt der Rostocker und macht dabei gleich die zweite Ansage: „Dieses Philosophie-Gequatsche geht mir sowieso ein bisschen auf den Sack.“
Baumgart will mit dem 1. FC Union in der Bundesliga bleiben
Klar ist: Baumgart geht es mit dem 1. FC Union nur um den Klassenerhalt – und der dürfte angesichts der Aufsteiger 1. FC Köln und dem Hamburger SV diesmal besonders hart umkämpft sein. Baumgart: „Wenn man sieht, welche Traditionsvereine dazugekommen sind, die eine gewisse Größe und Wucht haben … Ein Wunsch wäre es, dass wir gleich ins richtige Fahrwasser kommen.“
So beginnt also das nächste Kapitel beim 1. FC Union – mit Schweiß, Tempo und einem Trainer, der keine Ausreden duldet. Baumgarts erste Ansage ist gemacht, das Tempo vorgegeben. Wer in dieser Saison für Union auf dem Platz stehen will, muss liefern.