Wie gut sind die Eisernen wirklich?

Quo vadis, 1. FC Union? Darum wird Frankfurt zum Gradmesser!

Was in dieser Saison möglich ist, weiß man in Köpenick selbst nicht. Nach dem Duell mit der Eintracht sieht das anders aus.

Author - Sebastian Schmitt
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Jubelt der 1. FC Union am Sonntag gegen Frankfurt über einen weiteren Heimsieg, winkt den Eisernen sogar Tabellenplatz drei.
Jubelt der 1. FC Union am Sonntag gegen Frankfurt über einen weiteren Heimsieg, winkt den Eisernen sogar Tabellenplatz drei.Jan Huebner/imago

Der 1. FC Union fiebert dem Duell mit Tabellennachbar Eintracht Frankfurt entgegen (Sonntag, 17.30 Uhr, Dazn). Neben drei Punkten gibt es dabei auch jede Menge Erkenntnisse zu sammeln, wohin die Reise in dieser Saison noch gehen kann. Der KURIER erklärt, warum Frankfurt für den 1. FC Union zum echten Gradmesser wird!

Blickt man dieser Tage in die Gesichter der Unioner, sieht man dabei verdammt fröhliche Mienen. Ganz klar: Der gute Saisonstart sorgt nach der Dauerkrise in der vergangenen Spielzeit für enorm viel Erleichterung und gute Laune.

1. FC Union: Bo Svensson ist noch lange nicht zufrieden

Union-Trainer Bo Svensson (45) ist dennoch weit davon entfernt, zufrieden zu sein. Der Däne erklärte vor dem Kiel-Spiel, dass seine Mannschaft noch lange nicht den Fußball spiele, den er sich vorstellt. Und auch nach dem 2:0-Sieg und den nächsten drei Punkten auf dem Konto übte Svensson Kritik: „Kiel hat nach der Pause umgestellt und wir haben Probleme gehabt, richtigen Zugriff zu bekommen.“ Vor allem die mangelnde Absicherung in der Defensive, die den Aufsteiger zum Kontern einlud, stört Svensson: „Es gibt Dinge, die wir noch korrigieren müssen.“

Vor ihm muss der 1. FC Union gewarnt sein: Frankfurts Stürmer Omar Marmoush (25) traf in dieser Saison bereits neunmal.
Vor ihm muss der 1. FC Union gewarnt sein: Frankfurts Stürmer Omar Marmoush (25) traf in dieser Saison bereits neunmal.DeFodi/imago

Entsprechend will sich Svensson gar nicht auf irgendwelche Europa-Träume einlassen, die einige seine Spieler ganz offen hegen. Und so richtig lässt sich das ja auch nicht bewerten, was Union diese Saison bisher gezeigt hat.

Frankfurt, Bayern, Freiburg: Auf den 1. FC Union warten harte Wochen

Ein Sieg in Kiel ist zwar kein Selbstläufer, sollte aber eingeplant sein, wenn man nichts mit dem Abstieg zu tun haben will. Der 2:1-Coup gegen den BVB war sicherlich noch mal ein fetteres Ausrufezeichen als der bereits starke Auftritt der Unioner beim 0:0 in Leipzig. Nicht das gelbe von Ei waren dagegen das 1:1 in Mainz und das 0:1 in Gladbach.

Svensson weiß das und verweist beim Thema Europa auf die frühe Phase der Saison und die kommenden schweren Gegner. Tatsächlich steht Union vor den berühmten Wochen der Wahrheit. Mit der SGE, dem Spiel beim FC Bayern sowie dem Duell mit dem SC Freiburg warten auf die Eisernen jetzt drei Klubs aus den Top 6 der Bundesliga. Wohin die Reise gehen kann, wird man also schon bald genauer sagen können. Mittelfeld-Juwel Aljoscha Kemlein (20): „Die Spiele werden richtungsweisend. Das wird interessant.“

1. FC Union: Alte Försterei als Faustpfand gegen Frankfurt

Frankfurt wird dabei der erste Gradmesser.  Mit einem Sieg kann der 1. FC Union sogar bis auf Platz drei springen. Selbst bei einer Pleite bleibt Svenssons Team im komfortablen oberen Tabellendrittel. Nur die Europa-Euphorie wäre dann etwas dahin.

Vorteil für den 1. FC Union: Das Stadion An der Alten Försterei ist in dieser Saison nach drei Siegen aus drei Spielen endlich wieder eine Festung. Die Fans sind der zwölfte Mann, die Gegner zittern vor der Stimmung. Es wird laut, es wird emotional – typisch Union eben. „Die Fans geben uns den Push, den wir brauchen“, sagt Kapitän Christopher Trimmel (37) immer wieder. Und gegen Frankfurt wird dieser „Push“ entscheidend sein. ■