Der 2:1-Coup gegen Borussia Dortmund sorgt für prächtige Laune beim 1. FC Union. Cheftrainer Bo Svensson (45) ist mit dem Saisonstart hochzufrieden und schwärmt sogar über seine Spieler. Nur einer hatte beim dritten Sieg im dritten Heimspiel weniger zu lachen: Angreifer Jordan (28) flog gegen den BVB aus der Startelf. Und das könnte auch in Zukunft so bleiben.
Svensson wollte auf das Thema nicht eingehen: „Wir haben doch mit einem Mittelstürmer gespielt.“ Auch auf die Nachfrage, warum Jordan nicht von Beginn an spielte und ob diese Systemumstellung ohne gelernten zentralen Angreifer von Dauer sein könnte, antwortete der Däne kurz und knapp: „Wir haben so mehr Tempo als wenn Jordan dort spielt.“
1. FC Union: Bo Svensson kritisiert Jordan
Klar ist: Jordans Rauswurf aus der Startelf hatten viele kommen sehen. Auch weil Svensson den Null-Tore-Stürmer, der seit dem 4. Februar 2023 auf ein Tor für den 1. FC Union wartet, vor dem Duell mit Dortmund kritisiert hatte: „Es gibt ein paar Sachen, die Jordan besser machen muss, auch im letzten Drittel. Klar ist, dass er mehr tun und sich besser positionieren muss, um gefährlicher zu werden.“

Dass er gegen Dortmund wohl nur als Joker infrage kommt, bekam der einstige Nationalspieler der USA (neun Länderspiele) bereits unter der Woche zu spüren. Im Training wurde der Matchplan gegen den BVB jedenfalls fleißig ohne ihn geübt. Neben Benedict Hollerbach (23) und Woo-yeong Jeong (25) rückte dann auch am Spieltag Yorbe Vertessen (23) für Jordan in die eiserne Startelf.
Ohne Jordan: 1. FC Union ändert seine Spielweise
Fakt ist: Das neue Offensiv-Trio machte mächtig Alarm und stellte die Dortmunder Defensive immer wieder vor gehörige Probleme. Letztlich holte Hollerbach den von Abwehrchef Kevin Vogt (33) verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 heraus. Und kurz vor der Pause war Jordan-Vertreter Vertessen mit einem satten Distanzschuss erfolgreich.
Die zuvor so harmlose Offensive (vier Tore in fünf Spielen) kam mit den drei quirligen Angreifern deutlich besser in Schwung als mit dem 1,91 Meter großen Jordan, der gegen den BVB ab der 67. Minute randurfte. Svensson, seit Dienstag exakt 100 Tage im Amt, schwärmt: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Alle Spieler haben es gut gemacht. Besonders in der ersten Halbzeit sind wir viel und hoch angelaufen und haben unseren Plan gut umgesetzt.“
Jordan lässt sich beim 1. FC Union nicht hängen
Jordan, der nach seiner einjährigen Leihe zu Borussia Mönchengladbach überraschend nach Köpenick zurückkehrte, nachdem man sich mit der Fohlenelf über einen Verkauf eigentlich einig war, droht nun vorerst die Ersatzbank.
Das Gute: Jordan ist kein Stinkstiefel, sondern gewillt, weiter hart an sich zu arbeiten: „Ein Stürmer muss Tore erzielen. Ich muss geduldig bleiben. Die Tore werden mit der Zeit kommen.“ Jetzt womöglich als Joker, was den 1. FC Union und Svensson glücklich machen und auch bei Jordan wieder für ein Lächeln sorgen wird. ■