Er kam nach Berlin, um Titel zu jagen – und verließ die Hauptstadt mit Narben. Fünf Jahre spielte Lucas Tousart für Hertha BSC und den 1. FC Union, fünf Jahre lang steckte er im Abstiegskampf fest. Der Marktwert stürzte ab, der Traum von der französischen Nationalelf zerplatzte. Und selbst zurück in der Heimat wird der Ex-Unioner die Last der Hauptstadt einfach nicht los.
Lucas Tousart: Vom Hertha-Millionentransfer zum Sorgenfall in Brest
25 Millionen Euro. Diese Zahl hängt wie ein Fluch über Lucas Tousart. Als Jürgen Klinsmann im Januar 2020 mit dem Geld von Investor Lars Windhorst bei Hertha BSC shoppen ging, sollte der Mittelfeldspieler von Olympique Lyon das neue Gesicht einer großen Zukunft werden. Tousart glaubte damals, in Deutschland um Titel zu spielen. Stattdessen kämpfte er Jahr für Jahr ums Überleben.

Drei Jahre Hertha, zwei Jahre Union – fünf Jahre Berlin. Und kein einziges davon sorglos. Abstiegskampf wurde für Tousart zur Gewohnheit, Frust zum ständigen Begleiter. Bei Hertha ging es bergab, bei Union ebenfalls. Sein Marktwert fiel brutal, verpuffte genauso wie sein Traum von der Equipe Tricolore.
Berlin-Fluch hält an: Ex-Union-Profi kämpft auch in Frankreich um Anerkennung
Im Sommer zog er die Reißleine, stimmte einer vorzeitigen Vertragsauflösung in Köpenick zu. Zu Hause in Frankreich sollte alles besser werden. Tousart unterschrieb bei Stade Brest bis 2027. Neustart, neue Hoffnung, endlich wieder Freude am Fußball – so der Plan. Anfangs schien er aufzugehen. Tousart stand regelmäßig in der Startelf, wirkte stabil, angekommen. Doch dann griff die Berlin-Seuche erneut zu.

Mittlerweile ist der 28-Jährige unter Trainer Eric Roy nur noch Ergänzungsspieler. Wenn überhaupt. Zuletzt durfte Tousart nur noch für ein paar Minuten ran. Der Grund ist bitter: Seit er aus der Startelf flog, gewann Brest, kletterte aus dem Tabellenkeller ins Mittelfeld. Sportlich spricht mal wieder wenig für Tousart.
Karriere-Knick nach fünf Jahren Hauptstadt: Warum Tousart nicht zur Ruhe kommt
Der stille Franzose gilt als fleißig, loyal, mannschaftsdienlich. Eigenschaften, die Trainer schätzen – solange der Spieler ins System passt. In Berlin reichten sie nicht, um aus der Spirale zu entkommen. In Brest droht nun das gleiche Schicksal. Die Karriere, einst glänzend gestartet, wirkt ausgebremst.



