Zum Jahresabschluss geht es für den 1. FC Union Berlin noch einmal ans Eingemachte. Am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky) treten die Eisernen beim 1. FC Köln an. Sportlich haben die Köpenicker die Rheinländer in den vergangenen Jahren in fast allen Kategorien überholt. Nur bei den Jokern hat Köln gegenwärtig mehr zu bieten – doch Union hat noch ein Ass im Ärmel.
Es ist das letzte Spiel des Jahres – und mehr als nur ein Traditionsduell. In den vergangenen sechs Jahren hat der 1. FC Union den 1. FC Köln in fast allen Kategorien hinter sich gelassen. Während die Köpenicker dreimal international spielten und sogar Champions-League-Luft schnupperten, blieb Köln eine Fahrstuhlmannschaft – mit Ab- und Aufstieg.
Mini-Messi gegen Shootingstar: Union kontert Kölns Joker-Trick
Nur in einer Disziplin sind die Domstädter besser: bei den Jokern. Vor allem wegen eines Namens, der inzwischen ganz Fußball-Deutschland beschäftigt: Said El Mala.

Der 19-Jährige aus Krefeld legt eine kometenhafte Bundesliga-Premiere hin: sechs Tore, drei Vorlagen in seinen ersten 14 Spielen, dazu der Sprung aus der Dritten Liga direkt ins Oberhaus. El Mala traf zunächst oft als Joker und wird in Köln bereits als legitimer Podolski-Erbe gefeiert. Bundestrainer Julian Nagelsmann ließ den fünffachen U21-Nationalspieler sogar schon bei der A-Nationalmannschaft reinschnuppern. Inzwischen steht El Mala regelmäßig in der Startelf von Effzeh-Coach Lukas Kwasniok – auch am Sonnabend gegen Union.
Burcu zurück im Team: Kann er Union den Jahresabschluss retten?
Doch Vorsicht, Köln: Denn auch Union-Trainer Steffen Baumgart hat ein Ass im Ärmel – Livan Burcu.

Der 21 Jahre junge Deutsch-Türke ging einen ähnlichen Weg wie El Mala. Vor zwei Jahren spielte Burcu noch für Sandhausen in der Dritten Liga, wechselte zu Union und sammelte zuletzt beim 1. FC Magdeburg Spielpraxis. In der Zweiten Liga überzeugte er mit drei Toren und neun Vorlagen, vor allem aber mit Tempo, Mut und Spielwitz. In der Türkei nennen sie ihn deshalb längst „Mini-Messi“.
Zwei Joker, zwei Geschichten: Wer sticht im Bundesliga-Duell?
Für Manager Horst Heldt war zu Saisonbeginn klar: Burcu soll bei Union durchstarten. Angebote wurden abgeblockt. Dann der Rückschlag in der Vorbereitung: Eine schwere Sprunggelenksverletzung bremste ihn monatelang aus. Erst seit wenigen Wochen ist Burcu wieder voll im Mannschaftstraining – jetzt scheint er wirklich fit zu sein.
Sein Union-Debüt feierte er in den letzten Minuten des Pokal-Achtelfinales gegen Bayern München (2:3). Drei Tage später stand er beim 1:3 in Wolfsburg fast 30 Minuten auf dem Platz und zeigte, was in ihm steckt. Baumgart lobt – und bremst zugleich: „Livan kommt aus einer Verletzung und wird Schritt für Schritt rangeführt. Er spielt sei erstes Jahr in der Bundesliga. Ich bin mir sicher, dass er uns auf Dauer helfen wird.“
Union-Joker Livan Burcu soll in Köln stechen
Fakt ist: Burcu will wie El Mala durchstarten. Er träumt von der Champions League und von der WM 2026 mit der Türkei. „Die A-Nationalmannschaft soll langsam ein Thema werden“, sagt der U21-Nationalspieler. Entscheidend seien nun die nächsten Monate.




