Puh! Der 1. FC Union atmet einmal ganz kräftig durch! Während sich die direkten Konkurrenten schon die Hände rieben, melden sich die teilweise totgesagten Köpenicker mit dem 2:1-Coup bei Eintracht Frankfurt im Kampf um den Klassenerhalt eindrucksvoll zurück. Eisernes Timing: So cool lässt der 1. FC Union die Konkurrenz abblitzen.
1. FC Union: Bochum und Kiel witterten bereits Morgenluft
„Es war einfach geil“, freut sich der Siegtorschütze Wooyeong Jeong (25). Der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Südkoreaner erzielte in Frankfurt nach einer feinen Einzelaktion das späte 2:1 (78.) und sorgte damit nicht nur für jede Menge eiserne Erleichterung – er zieht auch der Konkurrenz bei der Aufholjagd den Stecker.
Unions Gegner im Abstiegskampf witterten am Sonnabend bereits Morgenluft. Der VfL Bochum verkürzte durch den völlig unerwarteten 3:2-Sieg beim FC Bayern den Abstand auf die Köpenicker auf nur noch drei Punkte. Auch der FC St. Pauli in Wolfsburg (1:1) und Holstein Kiel gegen Stuttgart (2:2) kamen näher heran. Ex-Unioner Steven Skrzybski (32) erklärte nach seinem Doppelpack gegen die Schwaben mit breiter Brust: „Man steigt als Erstes im Kopf ab. Das sehe ich bei uns überhaupt nicht. Und jetzt kommen Gegner, gegen die man weiter punkten kann.“
1. FC Union hält Druck in Frankfurt stand
Kurzum: Vor dem Anpfiff in Frankfurt schien sich aus Sicht des 1. FC Union alles gegen die Eisernen zu verschwören. Der miese Start bei der Eintracht passte perfekt ins Bild: SGE-Stürmer Michy Batshuayi (31) traf nach nicht mal einer Viertelstunde zum 0:1 aus Union-Sicht, sodass die Frankfurter Fans schon früh „Absteiger, Absteiger“ in Richtung der Eisernen skandierten.

Mehr Druck auf dem Kessel hätte es für Union also kaum geben können. Das gesteht auch Jeong: „Wir haben gestern natürlich das Spiel von Bochum in München gesehen und hatten daher besonderen Druck. Im Endeffekt müssen wir aber nur auf uns gucken.“
Auf den 1. FC Union warten schwere Gegner
Diese Devise gab auch Baumgart vor dem Spiel aus – und er sollte recht behalten. Der Cheftrainer ist entsprechend zufrieden: „In der zweiten Halbzeit haben wir unser Herz in die Hand genommen, nach vorne gespielt und auch weitere Möglichkeiten gehabt. Ich freue mich über die drei Punkte und habe insgesamt das Gefühl, dass die für uns nicht ganz unverdient sind.“
Wie wichtig der kaum eingeplante dreifache Punktgewinn war, zeigt ein Blick auf die kommenden Gegner: Als Nächstes gastiert der FC Bayern an der Wuhle, bevor Union nach Freiburg reist. Dann geht es genauso knackig weiter: Wolfsburg (H), Leverkusen (A), Stuttgart (H).
1. FC Union: Situation bleibt gleich gefährlich
Von einem Befreiungsschlag, wie hier und da bereits die Rede war, kann deshalb keine Rede sein. Die Situation hat sich durch die Ergebnisse der Konkurrenz nicht wirklich verändert. Doch der Sieg in Frankfurt gibt Selbstvertrauen und hilft, die zuletzt so matten Köpfe wieder freizubekommen.
Hoffnung, dass das alles bei den Spielern des 1. FC Union ankommt, besteht. Kapitän Christopher Trimmel (38), der nach drei Spielen mal wieder in der Startelf stand und die Vorlage für das Kopfballtor von Leopold Querfeld (21) zum 1:1 lieferte, ist zwar erleichtert, aber mahnt vor dem Kracher gegen den FC Bayern (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky): „Die Schwierigkeit ist, diese Leistungen beständig zu zeigen. Es war ein guter Schritt, aber es fehlt noch einiges.“ ■