Endlich mal Glück

1. FC Union jubelt trotz Torklau und dank Elferdrama

Eiserne erleben bei Eintracht Frankfurt endlich mal die schönen Seiten der Bundesliga und atmen im Abstiegskampf tief durch.

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Unions Leopold Querfeld hat sich hochgeschraubt, köpft die Kugel zum 1:1 ins Frankfurter Tor.
Unions Leopold Querfeld hat sich hochgeschraubt, köpft die Kugel zum 1:1 ins Frankfurter Tor.Eibner/Imago

Frankfurt Mobilmachung im Tabellenkeller! Bochum holt sensationell drei Zähler bei den Bayern, Kiel und St. Pauli punkten gegen Stuttgart und in Wolfsburg. Da ist es gut, dass auch der 1.FC Union was Zählbares aufweisen kann. Hand aufs Herz: Ein 2:1 (0:1) bei Eintracht hatte bestimmt nicht jeder auf dem Zettel. Aber an diesem verrückten 25. Spieltag ist ja einiges passiert, das von der Norm abweicht.

Nicht schön vorm Anpfiff: Kevin Vogt und Kevin Volland sind erkrankt und erst gar nicht mit am Main dabei. Ansonsten gibt es im Vergleich zum 0:1 gegen Kiel, der dritten Niederlage nacheinander, bei den Eisernen gleich vier Wechsel. Trainer Steffen Baumgart bringt Josip Juranovic, Janik Haberer, Tim Skarke und Andrej Ilic in die Startelf, auf die Bank verdrängt sind damit Tom Rothe, Woo-Yeong Jeong, Marin Ljubicic und – Überraschung – auch Benedict Hollerbach.

Torwart Frederik Rönnow vom 1. FC Union hält den von Frankfurts Hugo Ekitike geschossenen Elfmeter.
Torwart Frederik Rönnow vom 1. FC Union hält den von Frankfurts Hugo Ekitike geschossenen Elfmeter.Arne Dedert/dpa

Trainer Steffen Baumgart versetzt vier Stars des 1. FC Union auf die Bank

Auch mit dem neuen Personal bleibt es bei den alte Problemen. Union versteckt sich in der ersten Hälfte zwar vorne nicht, bringt aber auch kaum was Gefährliches in Richtung Eintracht-Torwart Kevin Trapp zustande. Und hinten gibt es den fast schon obligatorischen Panne-Moment. Frankfurt sucht am Sechzehner die Lücke, Kristensen probiert es aus dem Hinterhalt mit Gewalt. Leo Querfeld fälscht dann noch völlig unglücklich zu Michy Batshuayi ab, der sich bedankt und trocken ins lange Eck vollstreckt. Gleich der erste Torschuss sitzt – 0:1 (13.).

Nach der Pause erst mal nichts Neues: Eintracht bestimmt das Geschehen, Union reagiert nur. Bis zur 62. Minute: Ecke, Christopher Trimmel bringt die Kugel nach innen, Querfeld ist vorn mit dabei, schraubt sich hoch und köpft den Ausgleich – 1:1. Wow! Eine gute, alte Union-Tugend ist plötzlich wieder da. Torgefahr nach Standards. Das erste Union-Tor seit 282 Spielminuten, das erste aus dem Spiel heraus (das 1:2 gegen Gladbach war ein Elfmeter) nach gar nach 351 Minuten.

Wieder mal Union-like: Ein Tor nach Standard

Und es kommt sogar noch besser: Eintracht will die erneute Führung, aber Union trifft. Jeong ist auf einmal frei durch, doch dem Koreaner fehlt es zunächst an Tempo, sodass er zögert. Er kann nach zu Ilic nach links oder zu Rothe nach rechts spielen, doch Jeong entscheidet sich für den Abschluss und versenkt den Ball gekonnt aus 16 Metern ins linke untere Eck – 2:1 für Union (78). Beinahe unglaublich, aber ein nur wunderschön.

Dann trifft Hollerbach sogar noch zum 3:1 (87.). Er leitet einen Konter mit einem Pass nach rechts zu Jeong selbst ein. Der Koreaner läuft ein Stück und flankt vors Tor, wo wiederum Hollerbach angeflogen kommt und das Leder über die Linie drückt. Aber: Andras Schäfer soll irgendwann vorher mir der Hand am Ball gewesen sein, der Videokeller kassiert das Tor wieder. So kommt es noch zum absoluten Showdown. Diogo Leite bekommt den Ball im Strafraum an die Hand, Elfer für Frankfurt. Hugo Ekitiké läuft an, aber Fredrik Rönnow pariert. Der dänische Teufelskerl rettet Union drei ganz, ganz wichtige Punkte.