Union-Trainer Nenad Bjelica freut sich gerade über jeden Tag und jede Trainingseinheit, die er mit seiner neuen Mannschaft auf dem Platz stehen kann. Auf den 52 Jahre alten Kroaten wartet in Köpenick schließlich viel Arbeit, um die Eisernen zurück in die Erfolgsspur, vor allem aber erst mal aus dem Tabellenkeller zu führen. Fast schon ein Muss dabei: ein Sieg gegen Mönchengladbach (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky). Einfach wird das nicht. Die Borussia vom Niederrhein kommt mit einem Brustlöser-Sieg an die Wuhle.
„Ausgerechnet“, könnte man jetzt laut stöhnen. Die in dieser Saison bisher lahme Fohlen-Elf galoppiert direkt vor dem Union-Spiel auf einer Euphorie-Welle.
Mit 1:0 gewann Borussia am Dienstagabend den Pokalkrimi gegen den VfL Wolfsburg. Manu Kone sorgte für grenzenlosen Jubel unmittelbar vor dem Elfmeterschießen, köpfte Gladbach in der Verlängerung in der 120. (!) Minute ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Mittelfeld-Star Julian Weigl: „Das Weiterkommen sollte uns einen Schub geben.“
Gladbach zeigt Union auch seine Schwächen
Aber: Während der Tabellenzehnte also vom ersten Pokalsieg seit 1995 träumt, bewies das Duell auch, dass das Team von Trainer Gerardo Seoane weiterhin alles andere als im Flow ist. Vielmehr war Wolfsburg in der zweiten Halbzeit und auch in der Verlängerung dem Sieg näher, nutze aber auch beste Chancen nicht.

Seoane gibt zu: „Die Wolfsburger hatten dann schon die besseren und klareren Torchancen, aber auf der anderen Seite muss ich ein Kompliment an meine Mannschaft machen, wie viel Herz sie auf dem Platz gelassen haben, mit was für einer Leidenschaft sie gespielt haben.“