So hat sich Brenden Aaronson (23) die Copa America ganz sicher nicht vorgestellt. Der ehemalige Leihspieler des 1. FC Union erlebt mit den USA ein Debakel: Als erster Gastgeber überhaupt scheiden die US-Amerikaner bereits in der Gruppenphase aus. Für den 1. FC Union kann das im Poker um den Stürmer ein Vorteil sein. Dennoch stehen die Vorzeichen für eine Aaronson-Rückkehr nicht besonders gut. Echt schade: 1. FC Union kann sich Brenden Aaronson nicht leisten.
Offiziell wurde Aaronson vom 1. FC Union ziemlich heimlich, still und leise verabschiedet. Nur einen Tag nach dem verrückten Last-minute-Klassenerhalt schlurfte der Amerikaner mit einer Collage mit der Aufschrift „Danke Brenden“ unter dem Arm über den Parkplatz vor dem Stadion An der Alten Försterei. Dazu ein paar warme Worte auf der Klub-Homepage. Das war‘s.
Brenden Aaronson spielt sich mit den USA nicht ins Rampenlicht
Überraschend kam das nicht: Aaronson war nur eine Saison von Leeds United ausgeliehen. Eine Kaufoption besaß der 1. FC Union nicht – und dennoch ist der Mann aus New Jersey besonders nach der wenig erfolgreichen Copa America bei den Fans der Eisernen weiter ein Thema.
Fest steht: Die große Turnierbühne konnte der Tempodribbler nicht für sich nutzen. Nationaltrainer Gregg Berhalter (50) setzte nur im ersten Spiel auf den ehemaligen Unioner – beim 2:0-Sieg gegen Bolivien kam Aaronson als Einwechselspieler für magere vier Minuten zum Einsatz. Beim 1:2 gegen Panama verzichtete der Cheftrainer der USA genauso auf Aaronson wie beim dramatischen 0:1 gegen Uruguay, das das historische Vorrunden-Aus der USA besiegelte.

Kurzum: Viele Klubs werden derzeit für Aaronson nicht in Leeds Schlange stehen. Der 1. FC Union hat dagegen sein Interesse an Aaronson direkt nach Saisonschluss hinterlegt.
Brenden Aaronson fühlt sich beim 1. FC Union wohl
Das Gute: Die Engländer brauchen nach dem verpassten Wiederaufstieg in die Premier League frisches Geld und würden Aaronson am liebsten verkaufen. Der Marktwert des Stürmers ist durch den Abstieg mit Leeds, die verkorkste Saison mit dem 1. FC Union und das Debakel mit den USA bei der Copa America weiter im Sinkflug (derzeit „nur“ noch 12 Millionen Euro). Und: Aaronson will wegen der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko nach KURIER-Informationen am liebsten dauerhaft ein neues Zuhause finden und keinen weiteren Karriereknick mehr riskieren.
Eiserner Trumpf: In Köpenick fühlte sich Aaronson immer wohl. Besonders in der Rückrunde drehte er auf, begeisterte die Union-Fans mit seiner Unbekümmertheit und seiner Positivität, vor allem aber mit seiner fußballerischen Klasse. Über einen möglichen Verbleib sagte er zuletzt: „Ich denke, dass mich diese schwierige Situation noch stärker hat werden lassen. Ich fühle mich hier wohl und liebe es, wie der Klub und die Jungs mich behandeln. Es läuft immer besser.“
1. FC Union: Gosens-Millionen für Aaronson?
Das Problem: Leeds möchte möglichst viel von den 33 (!) Millionen Euro wiedersehen, die man erst im Sommer 2022 für Aaronson an RB Salzburg überwies. Dazu kassiert der Amerikaner auf der Insel ein hohes Gehalt, das der 1. FC Union ohne internationales Geschäft nicht ansatzweise stemmen kann.
Manager Horst Heldt kündigte bereits an, das Gehaltsgefüge nicht zu sprengen. Realistisch scheint ein Aaronson-Transfer weiter nur, wenn der 1. FC Union Robin Gosens (29) oder einen der anderen Wechselkandidaten für viel Geld verkaufen sollte. Deswegen soll Aaronson, der sowohl im Klub als auch in der Kabine aufgrund seiner offenen und unkomplizierten Art geschätzt wird, derzeit beim 1. FC Union nach KURIER-Informationen nicht mehr besonders weit oben auf der Liste stehen.
Bedeutet: Auch wenn viele Fans weiter davon träumen, eine Aaronson-Rückkehr zum 1. FC Union ist eher unwahrscheinlich. ■