Eiserne Töne

„Auf die Fresse bekommen“: Union-Kapitän Trimmel trommelt zum Krisengespräch!

Der 1. FC Union kommt gegen den FC Bayern in der zweiten Halbzeit unter die Räder. Vor allem die Art und Weise macht einigen Spielern zu schaffen.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Der 1. FC Union und Kapitän Christopher Trimmel gingen gegen den FC Bayern und Harry Kane unter. 
Der 1. FC Union und Kapitän Christopher Trimmel gingen gegen den FC Bayern und Harry Kane unter. HMB-Media/imago

Frust und Kritik: Die Profis des 1. FC Union gehen nach der 1:5-Klatsche gegen den FC Bayern mit sich selbst hart ins Gericht. Während Trainer Bjelica, der bereits nach dem 0:2 in Augsburg Alarm geschlagen hat, die Pleite gegen den Rekordmeister auf seine Kappe nimmt, hat Christopfer Trimmel Redebedarf. „Auf die Fresse bekommen“: Union-Kapitän Trimmel trommelt zum Krisengespräch!

„Ich sehe viele hängende Köpfe. Das war nicht union-like. Ich werde mich hinsetzen und hoffe, dass ein Großteil der Mannschaft noch zusammensitzt“, erklärt Trimmel. Der 37 Jahre alte Österreicher versteckt sich jedenfalls nicht: „Uns war immer klar, dass man in der Bundesliga auch mal auf die Fresse bekommen kann. Jetzt liegt es an uns Führungsspielern, in so einer schwierigen Phase die Mannschaft aufzurichten. Wir haben viele junge Spieler, die noch nie in so einer Situation waren. Die müssen wir in Schutz nehmen.“

Nach Bayern-Klatsche: Union-Profis haben Redebedarf

Gut möglich, dass es in den Katakomben der Alten Försterei noch am späten Samstagabend ordentlich laut wurde. Mit Kritik sparten die Union-Profis jedenfalls bereits vor dem Gang in die Kabine nicht. „In der zweiten Halbzeit zerbrechen wir komplett. Das darf uns nicht passieren“, ärgert sich Kevin Volland. Der Stürmer weiter: „Wir waren vor der Pause noch gut im Spiel, hatten unsere Akzente und haben die Zweikämpfe angenommen. Wir verpassen es aber, in Führung zu gehen. Nach dem 0:3 dürfen wir nicht noch mal zwei Gegentore kassieren. Es geht ja auch um das Torverhältnis.“

Tatsächlich startet der 1. FC Union gegen den FC Bayern mutig und setzt auch einige Nadelstiche. Doch zur Wahrheit gehört auch: Wirklich gefährlich wird es vor dem Tor von Nationaltorwart Manuel Neuer nie. Union bleibt offensiv weiter viel zu harmlos. Daran ändert auch der Ehrentreffer von Yorbe Vertessen zum 1:5 (90.+1) nichts. Vielmehr ist es wie so oft, wenn es nicht läuft. Am Ende kommt auch noch Pech dazu. Denn die Bayern nutzen ihre einzigen beiden Chancen, um durch Leon Goretzka (29.) und Harry Kane (45.+1) mit 2:0 in die Halbzeit zu gehen.

Union-Trainer nimmt Bayern-Pleite auf seine Kappe

Ein Spielverlauf, der zur verkorksten Saison der Köpenicker passt. Was dann aber in Halbzeit zwei folgt, sorgt nicht nur auf dem Platz bei einigen Unionern für Kopfschütteln. Denn plötzlich stimmt gar nichts mehr. Entsprechend schnell nimmt das eiserne Unheil seinen Lauf. Thomas Müller (53.), Mathys Tel (62.) und noch einmal Müller (66.) ziehen dem 1. FC Union ohne Gegenwehr den Stecker.

Cheftrainer Bjelica, der nach der Pause auf eine Viererkette in der Abwehr umstellte, um etwas mehr Kontrolle im Mittelfeld herzustellen, nimmt das Debakel in der zweiten Halbzeit auf seine Kappe: „Ich wollte einfach etwas probieren, um das Spiel zu drehen und Druck auf den Gegner aufzubauen. Stattdessen sind wir defensiv instabiler geworden. Das war ein Blackout von uns. Wenn jemand Schuld hat, dann der Trainer.“ 

1. FC Union: Abstiegskampf immer bedrohlicher

Klar ist: Die Lage im Abstiegskampf wird immer bedrohlicher. Zwar ist ein direkter Abstieg durch die Pleite des 1. FC Köln gegen Darmstadt so gut wie vom Tisch. Doch dem Relegationsrang ist der  1. FC Union vier Spieltage vor Schluss gefährlich nahe. Fakt ist aber auch: Die Eisernen haben den Klassenerhalt weiterhin selbst in der Hand.

Damit das so bleibt und der 1. FC Union in den nächsten Wochen endlich wieder die eisernen Tugenden zeigt und vor allem mal wieder punktet, trommelt Trimmel zum Krisengespräch: „Wir werden sitzen bleiben und über das Spiel reden. Da hört man ja dann schon ein paar Dinge heraus. Wichtig ist, dass man ehrlich miteinander spricht, weil die Meinungen von jedem wichtig sind. Dann werden wir einen Weg finden, dass wir das verarbeiten und positiv bleiben.“