Das gab es noch nie

Berlin im Ausnahmezustand: Hertha BSC und Union spielen am 1. November beide zu Hause

Dass Hertha BSC und der 1. FC Union am gleichen Tag zum Heimspiel antreten, sorgt am 1. November für einen Ausnahmezustand in Berlin.

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Die Fans von Dynamo Dresden machen beim Spiel am 26. September in Darmstadt Stimmung für die Partie bei Hertha. Auf dem Banner steht: „Keine Karte? Kein Problem! 30.000 – ihr werdet sehen! 01.11.25 alle nach Berlin!“
Die Fans von Dynamo Dresden machen beim Spiel am 26. September in Darmstadt Stimmung für die Partie bei Hertha. Auf dem Banner steht: „Keine Karte? Kein Problem! 30.000 – ihr werdet sehen! 01.11.25 alle nach Berlin!“Philipp Flohr/Imago

Das kann ja Allerheiligen werden. Mit dem Feiertag in den katholisch geprägten Bundesländern hat Berlin nichts am Hut. Außer, dass die Bürger der Hauptstadt neidisch nach Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz schauen, weil es dort ein gesetzlicher Feiertag ist. Doch in diesem Jahr brockt Allerheiligen Berlin ein sportliches Ausnahmeereignis ein. Der 1. FC Union und Hertha BSC treten am 1. November erstmals seit ihrer gemeinsamen Zugehörigkeit zur ersten oder zweiten Fußball-Bundesliga am gleichen Tag zum Heimspiel an.

Natürlich können die Spiele von Hertha BSC gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr/Olympiastadion) und des 1. FC Union gegen den SC Freiburg (15.30/Alte Försterei) als Fußball-Festtag in die Geschichte Berlins eingehen. Doch dafür muss vor allem das Risikospiel in Westend vernünftig über die Bühne gehen. Spätestens seit dem vergangenen Wochenende gilt allerdings Alarmstufe Rot bei Hertha BSC und der Berliner Polizei.

Die Dresdner Fans tauchten beim Pokalspiel 2019 Teile des Olympiastadions in ihr Dynamo-Gelb.
Die Dresdner Fans tauchten beim Pokalspiel 2019 Teile des Olympiastadions in ihr Dynamo-Gelb.City-Press

Schmierereien an der Fassade der Geschäftsstelle von Hertha BSC

Schmierereien an der Fassade der Hertha-Geschäftsstelle werfen unliebsame Schatten auf die Partie voraus. Aktuell ist der Unmut der Fans von Dynamo Dresden groß: Nur 11.000 Tickets haben sie bekommen. Zwar ist das deutlich mehr als die üblichen zehn Prozent der Gesamtauslastung des Stadions (lange hieß es: ausverkauft im Olympiastadion bei 74.244 Zuschauern, aktuell gilt 73.856). Aber eben nicht genug. Die Dynamos träumen von einem Ausflug wie im Oktober 2019 im Pokal, als sie mit 30.000 Fans im Olympiastadion für Stimmung sorgten.

Während Hertha sich rechtliche Schritte wegen der Schmierereien offenhält, zieht in die Vorbereitung des Spiels gegen Dresden Sensibilität ein. Im engen Austausch mit der Polizei soll alles bestens sichergestellt werden, es keinen Brennpunkt Olympiastadion geben.

Wenn sich Fans des 1. FC Union und von Dynamo Dresden treffen

Doch der könnte an anderer Stelle entstehen, womöglich im Südosten der Stadt. Zwar empfängt der 1. FC Union den SC Freiburg und für dieses Spiel ist nun sicher keine Randale zu befürchten. Aber die Fanströme des 1. FC Union und von Dynamo Dresden könnten sich kreuzen. Beide Vereine verbindet sicher keine Fanfreundschaft.

So steht Berlin ein außergewöhnlicher 1. November ins Haus. In welcher Erinnerung der bleibt, liegt an allen Beteiligten.