Wie aus 6 Millionen 60 werden

Kennet Eichhorn – der Mut von Hertha BSC wird mit Millionen belohnt

Felix Kroos, einst für den Stadtrivalen 1. FC Union aktiv, spricht über das blau-weiße Megatalent Kennet Eichhorn.

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Kennet Eichhorn von Hertha BSC bereitet sich mit Ball am Fuß auf den heranrauschenden Matus Bero vom VfL Bochum vor.
Kennet Eichhorn von Hertha BSC bereitet sich mit Ball am Fuß auf den heranrauschenden Matus Bero vom VfL Bochum vor.Jan-Philipp Burmann/City-Press

Aufmerksamkeit ist Hertha BSC in diesen Wochen sicher. Natürlich reibt sich Deutschlands Fußballgemeinde allwöchentlich am Tun der Blau-Weißen, die dem selbstgesetzten Ziel Aufstieg sowie der Topfavoritenrolle in der Zweiten Liga mehr schlecht als recht hinterherstolpern. Aber eigentliches Objekt der Begierde ist inzwischen Kennet Eichhorn.

Seit seinem Startelfdebüt im Alter von 16 Jahren und 48 Tagen im Spiel bei Hannover 96 am 13. September bricht das Megatalent an jedem Spieltag Rekorde und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Mit dem Mittelfeldspieler dringt Hertha in die unendlichen Weiten des Fußball-Kosmos vor. Die blau-weiße Welt ist die Bühne für Kennet, aber mittlerweile viel zu klein für alles, was sich um ihn rankt.

Hertha BSC dringt in die unendlichen Weiten des Fußball-Kosmos vor

Felix Kroos (34), der einstige Star des 1. FC Union und Bruder von Weltmeister Toni Kroos (35), spricht offen aus, was rund um Kennet Eichhorn Thema ist. Da ist natürlich das liebe Geld: Mittlerweile wird der Marktwert von Eichhorn auf sechs Millionen Euro taxiert. Damit ist er der wertvollste Spieler in der Zweiten Liga. Kroos hofft, dass sich Eichhorn trotz des Hypes noch ein paar Jahre bei Hertha BSC entwickeln kann. Dann könnte dem Verein eine Mega-Einnahme winken. Kroos: „Wenn es gut läuft, Eichhorn noch zwei oder drei Jahre da ist, kann man aus den sechs Millionen auch 60 Millionen Euro machen. Das wäre für die Bücher in Berlin noch besser. Und bei den Summen, die heute im Umlauf sind, wären sechs Millionen auch etwas wenig.“

Kroos lobt Hertha BSC für die Rolle des Vereins bei der Entwicklung von Eichhorn. „Es ist der Wahnsinn. Das muss ein Vorbild für viele deutsche Vereine sein, mehr auf die Talente zu setzen. Dieser Mut, jungen deutschen Spielern Einsätze zu geben, fehlt mir bei vielen anderen Vereinen.“

Moderatorin Anna Kraft und Felix Kroos haben Spaß bei der Berichterstattung in der Zweiten Bundesliga.
Moderatorin Anna Kraft und Felix Kroos haben Spaß bei der Berichterstattung in der Zweiten Bundesliga.Sven Simon/Imago

Felix Kroos lobt Kennet Eichhorn und Hertha BSC

Kommt Kroos dann auf die Stärken des Talents zu sprechen, erklärt sich der Mut der Hertha-Verantwortlichen, auf den Jungstar zu setzen. „Wie Eichhorn spielt, finde ich bemerkenswert. Er strahlt Ruhe aus, sammelt wertvolle Erfahrungen und darf Fehler machen“, sagte Kroos dem Nachrichtenportal Watson und fügte hinzu: „Er hat die Qualität, trotzdem wird er irgendwann auch mal wieder draußen sitzen. Du musst einem so jungen Spieler hin und wieder eine Pause geben, weil es für den Kopf viel ist.“

Kroos weiß, wovon er spricht. Sein Bruder Toni ging im zarten Alter von 16 Jahren zum FC Bayern. Natürlich bekam Felix diese Entwicklung hautnah mit. Am Ende der Welt-Karriere hat Toni Kroos mit Ausnahme einer Europameisterschaft alle großen Titel gewonnen und Rekorde aufgestellt. Eine ähnliche Entwicklung traut Felix Kroos auch Kennet Eichhorn zu.