
Die halbe Bundesliga jagt Wunderkind Kennet Eichhorn (16) von Hertha BSC. Jetzt hat auch der FC Bayern seine Scouts losgeschickt, um Deutschlands besten Spieler des Jahrgangs 2009 zu beobachten. Dem Mittelfeld-Juwel wird eine Karriere vorausgesagt, wie Ex-Nationalspieler Toni Kroos (35) sie hingelegt hat.
Der Weltmeister von 2014 wechselte mit 16 Jahren aus der Jugend von Hansa Rostock ins Bayern-Internat. Das war 2006 und es waren andere Zeiten. Hansa wurde abgespeist. Insgesamt zahlten die Bayern rund 2 Millionen Euro, aufwendig in mehrere Posten – Ausbildungsentschädigung, Geld für das Rostocker Jugendinternat, Erlöse aus einem Freundschaftsspiel, Klauseln bei Startelfeinsätzen in der Bundesliga, Champions League und der Nationalelf. Da Kroos in dem Alter noch nicht den Lizenzspieler-Status hatte, durfte keine offizielle Profi-Ablöse gezahlt werden.

So billig wird der Rekordmeister nie wieder ein Ausnahmetalent bekommen und schon gar nicht Herthas Eichhorn. Die Konstellation ist eine völlig andere. Die blau-weißen Klub-Bosse haben es geschafft, dass der Junge aus Bernau im Sommer einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat. Damit waren die ersten Lockangebote von Leverkusen, Frankfurt und Wolfsburg vom Tisch.
Eichhorns Marktwert könnte im Sommer 2026 bei 20 Millionen liegen
Doch die Strategie geht noch viel weiter. Eichhorn kickt nicht wie Kroos damals in Rostock im Nachwuchsteam, sondern wurde ins Zweitliga-Team befördert. Nach seinem Profi-Debüt im August (war laut DFL-Statuten erst nach seinem 16. Geburtstag am 27. Juli möglich), stieg die geschätzte Ablöse bereits auf drei Millionen Euro, jetzt ist er seit vier Partien Stammspieler und der Marktwert hat sich innerhalb von zwei Monaten auf 6 Millionen verdoppelt.
Bleibt Eichhorn gesund, hat keine Formschwankungen und spielt bei Hertha die Saison durch, wird sein Preis ohne Übertreibung bereits im Sommer bei über 20 Millionen Euro liegen. Ganz unabhängig, ob Hertha aufsteigt oder nicht.
Zum Vergleich: Ibo Maza wurde im Dezember 2023 auf 600.000 Euro geschätzt. Erst als er nach seiner Knieverletzung regelmäßig spielte, stieg sein Marktwert. Im März 2024 waren es 1,5 Millionen Euro, im Juni schon 5 Millionen, im September 8 Millionen. Zum Ende der vergangenen Saison waren es dann 12 Millionen. Und genau die Summe zahlte auch Bayer Leverkusen für Maza.
EM-Titel macht Eichhorn noch teurer
Ibo Maza ist ein offensives Juwel mit herausragender Technik. Doch Eichhorn hat noch mehr Qualität. Nicht mit den Füßen, sondern mit dem Kopf. Er ist Stratege und kann jetzt schon ein Spiel lesen, wie es die Fußballer sagen. Diese Gabe ist selten, besonders als Teenie. Und was selten ist, ist auch teuer. In DFB-Kreisen sind sich längst alle einig, dass der 1,86 Meter große Eichhorn irgendwann der neue Boss auf dem Spielfeld sein wird. Darauf wird er auch schon vorbereitet.
Bei Deutschlands neuformierter U17 wurde der Mittelfeldspieler sofort Kapitän. Er soll das Nachwuchsteam im Sommer zum Europameister-Titel führen. Das macht ihn dann noch mal teurer.