Deftige Niederlage

Advent, Advent, bei Union kein Lichtlein brennt

Statt Wende zum Guten kassieren die Eisernen beim VfL Bochum einen herben Rückschlag. So wird das nichts mit dem Klassenerhalt.

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Für die Eisernen gab es in Bochum eine bittere Pille zu schlucken.
Für die Eisernen gab es in Bochum eine bittere Pille zu schlucken.Matthias Koch/Imago

Das Fünkchen Hoffnung nach dem 3:1 gegen Gladbach und dem 2:3 gegen Real Madrid in der Champions League ist weg. Ausgepustet wie eine abgebrannte Kerze auf dem Adventskranz. 0:3 (0:1) geht der 1.FC Union beim VfL Bochum unter. Ein herber Rückschlag im Kampf um die Wende zum Guten. Gibt es am Mittwoch (18.30 Uhr, Alte Försterei) gegen Köln jetzt nicht drei Punkte, dann brennt in Köpenick nicht nur der Baum, sondern der ganze Wald.

Die Klatsche tut den Eisernen so richtig weh. Denn sie ist nicht etwa unglücklich oder ungerecht. Nein, sie ist verdient! Im von Trainer Nenad Bjelica ausgerufenen Sechs-Punkte-Spiel. Bochum hat nun sechs Zähler Vorsprung, Union schon vor dem Fest die Bescherung.

1. FC Union kann nicht an Leistungen vom Spiel gegen Gladbach anknüpfen

Vor 25.300 Zuschauern im Ruhrstadion können die Köpenicker zu keinem Zeitpunkt an die Leistung vom 3:1 gegen Gladbach anknüpfen. Im Gegenteil: Sie sind – dabei dachte man, das ist vorbei – vorne harmlos und hinten anfällig. Takuma Asano (45.+5), Goncalo Paciencia (54.) und Kevin Stöger (78., Foulelfer) treffen für hoch überlegene Gastgeber, die im vierten Heimspiel in Folge ungeschlagen sind.

Anfangs geht Union das Tempo mit, sucht auch mal schnörkellos den Weg nach vorn. Aber auch das erste Warnsignal gibt es schnell: Nach Flanke von Cristian Gamboa verfehlt Stöger nur knapp das frühe 1:0 für Bochum (3.).

Eiserner Schoko-Taler bekommt Bochumer Knipser richtig gut

Nach und nach erarbeitet sich VfL immer größere Vorteile. Da helfen auch die Fans nicht, die auf ihre Weise gegen den Investoren-Deal der DFL protestieren. Aus dem Union-Block fliegen Tennisbälle und auch Schoko-Taler auf den Platz. Schiri Sven Jablonski (Bremen) unterbricht die Partie für vier Minuten, Bochums Asano futtert erst mal einen der Taler.

Der bekommt dem Japaner prächtig, auch der VfL lässt sich durch die Gaben von den Rängen nicht aus dem Konzept bringen und bleibt gefährlich. Paciencia scheitert an Union-Keeper Frederik Rönnow, Patrick Osterhage schießt drüber, auch Asano kommt (noch) nicht an Rönnow vorbei.

Und Union?  Janik Haberer hat nach mehr als einer halben Stunde die erste dicke Chance für die Gäste. Bochums Ex-Unioner Keven Schlotterbeck klärte kurz vor der Linie.

Dann rappelt es doch: Asano zimmert nach einer Ecke den Abpraller zum 1:0 für Bochum rein. Paciencia schließt einen Konter gekonnt zum 2:0 ab. Und als Diogo Leite im Strafraum nicht den Ball sondern nur Matus Bero trifft, verwandelt Stöger den fällige Foulelfer ganz cool. Union-Stratege Rani Khedira ist bedient: „Wenn man den Job nicht macht, der vorgegeben ist, dann wird es schwierig.“