Sie war einer der ganz großen Schlagerstars der 70er-, 80er-, 90er- und 2000er-Jahre – und wird noch heute von ihren damaligen Fans schmerzlich vermisst: Juliane Werding. Die Musikerin ist mit Hits wie „Am Tag als Conny Kramer starb“, „Stimmen im Wind“ und „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ in die deutsche Musikgeschichte eingegangen. Doch nach ihrem letzten Album, das im Jahr 2008 erschien, war sie plötzlich verschwunden. Sie kehrte der Musik den Rücken, zog sich ins Privatleben zurück. Heute ist die Sängerin 68 Jahre alt – aber was macht Juliane Werding heute?
Schlagerstar Juliane Werding: Mit „Conny Kramer“ schaffte sie ihren großen Durchbruch
„Sie lagen träumend im Gras, die Köpfe voll verrückter Ideen. Da sagte er nur zum Spaß: Komm lass uns auf die Reise gehen.“ Diese Liedzeilen haben sich tief ins Gedächtnis deutscher Musikfans gebrannt, denn sie markieren den Anfang des Liedes, das Sängerin Juliane Werding den großen Durchbruch verschaffte. „Am Tag, als Conny Kramer starb“ erschien im Jahr 1972 als Coverversion von „The Night They Drove Old Dixie Down“. Der Text drehte sich um Drogenkonsum, traf viele Hörer mitten ins Herz. Conny Kramer wurde zum Nummer-1-Hit, hielt sich 14 Wochen in den Top Ten der Charts, verkaufte sich mehr als eine Million mal.
Es sollte für Sängerin Juliane Werding, die ursprünglich aus Essen stammt, der Anfang einer steilen Karriere sein. Eine Karriere, die sie selbst eingeläutet hatte: Bereits im Jahr 1970 schickte die Sängerin ein Demoband an die Fernsehsendung „Talentschuppen“, die damals im Südwestfunk lief. Nach dem Sieg bei einem Vorentscheid stand sie am 19. Juni 1971 erstmals im Talentschuppen auf der Bühne. Schon vor der Ausstrahlung hatte sie den ersten Plattenvertrag in der Tasche. Es folgten „Am Tag, als Conny Kramer starb“ und im gleichen Jahr das Debütalbum „In tiefer Trauer“ – es blieb fünf Monate in den deutschen Charts, wurde 100.000 Mal verkauft.

Die zweite Platte folgte bereits ein Jahr später: „Mein Name ist Juliane“, das unter anderem die Titel „Wildes Wasser“ und „Kinder des Regenbogens“ enthielt. 1975 folgte die Single „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ – sie wurde zur erfolgreichsten Veröffentlichung ihrer Karriere. Das gleichnamige Album wurde zu ihrem dritten, darauf fanden Fans unter anderem auch „Man muss das Leben eben nehmen, wie das Leben eben ist“ und „Morgens Fremde, mittags Freunde“. Zahlreiche weitere Alben folgten – „Ohne Angst“, „Sehnsucht ist unheilbar“, „Zeit nach Avalon zu gehn“, „Du schaffst es“, „Land der langsamen Zeit“, „Es gibt kein zurück“ – manche feierten große Erfolge, andere weniger.
Das letzte Album von Juliane Werding erschien 2008, danach ging sie noch einmal auf Tour
Die letzten Platten brachte Juliane Werding in den 2000er-Jahren auf den Markt – dazu gehörten „Die Welt danach“, das 2004 erschien, sowie „Sehnsucher“ von 2006 und „Ruhe vor dem Sturm“ im Jahr 2008. An die großen Erfolge mancher Alben konnten diese Produktionen aber nicht mehr anknüpfen. Trotzdem: Juliane Werding versammelte eine riesige Fangemeinde hinter sich, die auch zu ihren Konzerten reiste. Im Februar und März 2008 gab es die letzte große Tournee von Juliane Werding, passend zum Album „Ruhe vor dem Sturm“. Danach zog sich die Sängerin aus dem Musikgeschäft zurück, fokussierte sich auf ihr Privatleben.

Rückzug im Jahr 2009: Was wurde aus Juliane Werding?
Viele Fans fragen sich heute allerdings: Was wurde aus der Sängerin – und was macht Juliane Werding heute eigentlich? Die Musik war von Anfang an nicht das einzige Standbein der Sängerin. Juliane Werding absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zur PR-Frau, arbeitete 1982 in einer PR-Agentur in München. 1985 begann sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin, eröffnete später sogar eine Praxis in München. Später war sie in Starnberg mit einer eigenen Praxis als Heilpraktikerin tätig. Die ursprüngliche Praxisadresse ist inzwischen aber nicht mehr im Netz erreichbar – und auch die Website von Juliane Werding ist abgeschaltet.