Schweden-Rezept

Rezept für Köttbullar – schwedische Fleischbällchen wie bei Mama

Herzhafte schwedische Köttbullar mit gut gesalzenen Kartoffeln, Rosenkohl und einer sahnigen Soße – ein skandinavischer Klassiker mit Original-Rezept

Author - Veronika Hohenstein
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Früher gab es bei uns oft Kartoffelbrei zu den Köttbullar – weich, cremig und ideal, um die Sahnesoße aufzusaugen. Ein echter Klassiker aus meiner Kindheit.
Früher gab es bei uns oft Kartoffelbrei zu den Köttbullar – weich, cremig und ideal, um die Sahnesoße aufzusaugen. Ein echter Klassiker aus meiner Kindheit.Depositphotos/imago

Eines meiner Leibgerichte sind die schwedischen Fleischbällchen, liebevoll Köttbullar genannt. Wussten Sie, dass das K in diesem Fall wie SCH ausgesprochen wird? Köttbullar haben einfach etwas Heimeliges, sehen nett aus auf dem Teller – und mit der Preiselbeermarmelade, den Kartoffeln und dem grünen Rosenkohl macht das Gericht eine wunderschöne Farbkombination her. Und wenn es um gemütliche Erinnerungen geht, weckt nichts meine Sehnsucht nach dem schönen Skandinavien mehr als dieses Gericht.

Wenn ich zurückdenke, wie die Liebe zu Köttbullar entstand, denke ich an lange Sommertage im schönen Schweden, verbracht mit meinen Geschwistern am See, Spiel und Spaß, Schnitzen und nach Muscheln tauchen, Fußball spielen – und dann der bekannte Geruch von Essen, der aus dem offenen Küchenfenster zog. Wo Mama und Papa schon mal mit dem Abendessen angefangen hatten. 

Rosenkohl habe ich als Kind gemieden, wie viele andere wohl auch, doch als Erwachsene habe ich angefangen, ihn wirklich zu schätzen. Das wahre Highlight war aber die braune Soße – da gab es oft Zankereien mit meinen Geschwistern, wer den Topf ausschlecken durfte. Schmierige Angelegenheit, aber soooo lecker! Hier kommt mein Rezept für traditionelle Köttbullar, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne – simpel und herzhaft.

Rezept: In Schweden genießt man Köttbullar traditionell mit gut gesalzenen Kartoffeln, aber auch cremiger Kartoffelbrei ist eine beliebte Alternative – herrlich weich und perfekt, um die köstliche Sahnesoße aufzunehmen!
Rezept: In Schweden genießt man Köttbullar traditionell mit gut gesalzenen Kartoffeln, aber auch cremiger Kartoffelbrei ist eine beliebte Alternative – herrlich weich und perfekt, um die köstliche Sahnesoße aufzunehmen!Depositphotos/imago

Rezept: Die Fleischbällchen-Geheimnisse. So formt man echte, schwedische Köttbullar

Für die Köttbullar benötigen Sie fünfhundert Gramm Rinder- oder gemischtes Hackfleisch, ein Ei, fünfzig Gramm Semmelbrösel, eine kleine fein gehackte Zwiebel, einen Teelöffel Senf und einhundertfünfzig Milliliter Milch. Würzen Sie mit Salz und Pfeffer. Zum Braten benötigen Sie Butter und etwas Öl.

Kochen Sie achthundert Gramm festkochende Kartoffeln. Bereiten Sie dreihundert Gramm Rosenkohl vor und garen Sie zweihundert Gramm Erbsen, frisch oder tiefgefroren. Preiselbeeren aus dem Glas runden das Gericht ab, wie es die schwedische Tradition will.

Für die Sahnesoße benötigen Sie dreihundert Milliliter Sahne, zweihundert Milliliter Fleischbrühe, einen Esslöffel Mehl und einen Esslöffel mit großzügig viel Butter. Zum Abschmecken brauchen Sie Salz, Pfeffer und einen Schuss Sojasoße für die Farbe.

Rezept für Köttbullar mit Kartoffeln, Rosenkohl und Erbsen und natürlich Sahnesoße

Ich würde mit den Kartoffeln anfangen. Die dauern immer am längsten. Dann können Sie mit der Zubereitung der Köttbullar beginnen. Dafür die Zutaten für die Köttbullar gut vermengen, kleine Fleischbällchen formen und diese goldbraun braten.

Sollte das Fleisch beim Formen der Köttbullar kleben, gibt es einige einfache Tricks, die Abhilfe schaffen können. Eine Möglichkeit ist, die Hände leicht mit kaltem Wasser zu befeuchten, bevor Sie die Fleischbällchen formen, da dies verhindert, dass das Fleisch an den Händen haftet. Wenn das nicht ausreicht, können Sie auch die Menge an Semmelbröseln etwas erhöhen, um die Masse fester und formbarer zu machen. Ein weiterer Tipp ist, die Fleischmischung für etwa zehn bis fünfzehn Minuten im Kühlschrank ruhen zu lassen.

Schwedisches Rezept: Geheimtipp aus der schwedischen Küche — Ein Teelöffel Senf in der Köttbullar-Mischung sorgt für eine extra würzige Note und gibt den Fleischbällchen das gewisse Etwas!
Schwedisches Rezept: Geheimtipp aus der schwedischen Küche — Ein Teelöffel Senf in der Köttbullar-Mischung sorgt für eine extra würzige Note und gibt den Fleischbällchen das gewisse Etwas!Dreamstime/imago

Rezept: Köttbullar-Magie – Der Geschmack Skandinaviens

Die Erbsen in einem separaten Topf kurz in Salzwasser aufkochen, bis sie gar sind. Um den Rosenkohl richtig zuzubereiten, beginnen Sie damit, die äußeren, eventuell welken Blätter zu entfernen und den Strunk am unteren Ende leicht zu kürzen. Schneiden Sie dann ein kleines Kreuz in den Strunk, damit der Rosenkohl gleichmäßig gar wird. Anschließend den Rosenkohl in einem Topf mit gesalzenem, kochendem Wasser etwa acht bis zehn Minuten garen, bis er zart, aber noch bissfest ist. Danach können Sie ihn abgießen und bei Bedarf kurz in Butter schwenken, das wird lecker.

Für die Soße Butter in derselben Pfanne schmelzen, in der die Köttbullar gebraten wurden, das tut dem Geschmack gut, das Mehl einrühren und kurz anschwitzen. Langsam die Fleischbrühe und dann die Sahne unter Rühren hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Sojasoße abschmecken, bis die Soße schön cremig ist. Die Fleischbällchen wieder in die Pfanne geben und bei niedriger Hitze kurz in der Soße ziehen lassen.

Die Köttbullar zusammen mit den gut gesalzenen Kartoffeln, dem Rosenkohl und den Erbsen servieren. Nicht vergessen: Ein großer Löffel Preiselbeeren darf auf dem Teller natürlich nicht fehlen! Der echte Schwede verfeinert die Soße auch noch mit getrockneten Pfifferlingen, für den waldigen Geschmack, auch dürfen die ‚Smörgåsgurka‘ (Essiggurken) nicht fehlen. Wer noch Platz für ein Dessert hat, sollte sich die typischen Kanelbullar gönnen – Zimtschnecken wie in Schweden, dazu haben wir natürlich auch das Rezept aufgeschrieben. Und zur Nachspeise gehört auch eine ordentliche Tasse mit Filterkaffee! 

Liebe KURIER-Leser, viel Spaß beim Nachkochen und guten Skandi-Appetit! ■