Der perfekte Morgen beginnt mit frischer Luft und einem selbst gesammelten Ei vom Hof. Nichts schmeckt besser als ein Frühstücksei, das mit Liebe zubereitet wurde – hier meine fünf Tipps vom Hof meiner Kindheit!
Für mich gibt es nichts Schöneres, als meine Eltern auf dem Schwedenhof mitten im Wald zu besuchen. Mama hat immer einen Schlafplatz für mich. So mitten im Wald, mit einer langen Anreise, ergibt es auch keinen Sinn, nur für den Nachmittag vorbeizuschauen. Morgens beeile ich mich dann immer, als Erste wach zu sein. Dann kann ich mit den verschlafenen Katzen auf dem Sofa kuscheln. Danach ziehe ich mir meinen groben Strickpulli über den Schlafanzug, schlüpfe in die viel zu großen schäbigen Stiefel, die immer auf der Veranda stehen, und stapfe zum Hühnerstall.
Die Hedemora-Hühner, eine ganz besonders robuste alte Landrasse in Schweden, die mit ihrem bunten Gefieder aus Rot, Schwarz, Orange und Weiß den Hof beleben, warten dann immer schon ungeduldig. Denn über Nacht müssen sie im Stall bleiben: „Godmooooorgon“ singe ich die fröhlichen Vögel an. Besonders zahm ist der alte Oberhahn Wasti, der seit Jahren stolz die Herde anführt.

Frühstück wie auf dem Hof: 5 einfache Tricks für das perfekte Ei
Wenn die Luke erst mal auf ist, leert sich der Stall binnen Sekunden – hier wird das Sprichwort ‚der frühe Vogel fängt den Wurm‘ wahr, denn es wird ein wahrer Wettlauf um Sekunden. Die Hühner haben wirklich Stress herauszukommen, halb rennend, halb fliegend zerstreuen sie sich auf dem Hof. Was für eine Lebensfreude, das Spektakel gucke ich mir gerne an.
Ich kann dann in Ruhe Eier sammeln, oft noch warm. Und diese Eier sind wie kleine Pralinen aus dem Stall! Und da mir sehr wohl bewusst ist, was unsere alten Hühner für Liebe und Arbeit in jedes Ei stecken, wäre es eine wahre Frechheit, das Zubereiten des Frühstückseis zu vermasseln: Aus dem Grund kommen hier meine fünf Tricks! So gelingt Ihnen das perfekte Frühstücksei, nicht nur auf dem Hof, sondern auch bei Ihnen zu Hause.
Aus Respekt vor den Hühnern – so machen Sie ein richtiges Frühstücksei!
Bevor Sie die Eier ins kochende Wasser legen, fügen Sie eine Prise Salz hinzu. Dieser kleine Trick hilft, eventuelle Risse im Eiweiß zu schließen.
Für weiche Eier, bei denen das Eigelb noch flüssig ist, kochen Sie die Eier 4 bis 5 Minuten lang. Auf dem Hof sind unsere Eier etwas kleiner, daher ist die Zeit bei Ihnen vielleicht etwas länger, aber achten Sie immer darauf, die Eieruhr zu stellen. Es ist wirklich nervig, ein zu hart gekochtes Ei zu bekommen, wenn Sie sich auf das flüssige Eigelb freuen!

Mit Liebe zum Frühstücksei: Genießen wie auf dem Schwedenhof
Nach dem Kochen sofort in kaltem Wasser abschrecken. Das stoppt den Garprozess und sorgt dafür, dass sich die Schale später leicht lösen lässt. Dieser Trick ist besonders wichtig, wenn die Eier frisch sind. Ich persönlich liebe mein Ei heiß – deswegen wirklich nur sehr schnell und kurz abschrecken lassen!
Das Ei allein ist schon köstlich, aber mit einem knusprig gerösteten Stück Sauerteigbrot wird es unwiderstehlich. Bestreichen Sie es dafür großzügig mit Butter, ich gebe gerne auch noch Salz darauf. In Schweden ist meine Lieblingsbutter, die grüne Bregott, immer leicht gesalzen. Das war, als ich Kind war, gewöhnungsbedürftig, heute mag ich Butter ohne Salz nicht mehr. Schneiden Sie das selbstgebackene Sauerteigbrot mit Butter in dünne Streifen. Ich verspreche Ihnen, es gibt wohl nichts Besseres, als diese Streifen in das flüssige Eigelb zu tunken.

Und wenn das noch nicht genug des Guten ist, ist es in Schweden auch nicht ungewöhnlich, das Ei mit einem Klecks guter ‚Kavli‘-Mayonnaise aus der Tube zu bereichern! „Åhhh, det är ju så jättegott, vettu!“ – einfach sehr, sehr lecker!
Auf dem Hof meiner Eltern wird dieses Frühstück fast jeden Morgen zu einem lang gezogenen Frühstück. Deswegen macht Papa oft erst mal Kaffee für alle, der wird gemütlich getrunken, denn bevor es Frühstück gibt, wollen erst mal die Tiere versorgt werden. Und dann sind wir dran, aber dann wird so richtig gut gefrühstückt. Jetzt wird es mal wieder Zeit, die Alten zu besuchen! Bis dann, Berlin, und guten Appetit – verkocht die Eier bitte nicht und habt die Uhr im Blick! ■
