Kräftig und einfach zuzubereiten: der Pichelsteiner Topf. Unsere Omas haben ihn schon gekocht, zu DDR-Zeiten stand er auch in vielen Betriebs- und Schulkantinen regelmäßig auf dem Speiseplan. Ein Klassiker der deutschen Küche – in Ost wie West. Eigentlich kommt das Gericht aus Bayern. Wir stellen Ihnen aber die leckere DDR-Variante aus dem Kochbuch „Kochen – 1680 Rezepte für Sie“ vor.
Laut Wikipedia ist es erwiesen, dass das Ur-Rezept von der aus Kirchberg im Wald stammenden Wirtin Auguste Winkler stammt. Sie betrieb im niederbayerischen Grattersdorf bis zu ihrem Tod im Jahre 1871 ein Gasthaus. Und der Eintopf war das, was man heute in der Küche als „Signature Dish“ (Vorzeige-Gericht) bezeichnen würde.
Der schnell zuzubereitende Eintopf wurde vermutlich nach dem nahegelegenen Büchelstein benannt, wo ab 1839 auf einer Waldwiese das Büchelsteiner Fest gefeiert wurde. Im Dialekt des Bayerischen Waldes wird das ü als i ausgesprochen und die Aussprache wurde wahrscheinlich dann als Pichelsteiner verschriftlicht, wie Wikipedia erklärt. Übrigens: Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) gab Anfang der 60er Jahre mehrfach den Pichelsteiner Eintopf als sein Lieblingsgericht an.
Auch ohne die Hilfe von Ludwig Erhard war der Pichelsteiner (Ein-) Topf ein beliebtes Gericht in der DDR. Mit Zutaten, die es immer gab. Wir stellen Ihnen das Rezept vor.
Pichelsteiner Topf: Die Zutaten
+ 500 g Schweinefleisch
+ 50 g Margarine
+ 2 Zwiebeln
+ 200 g Möhren
+ 150 g Sellerie
+ 2 Stangen Porree
+ 300 g Weißkraut
+ 500 g Kartoffeln
+ Tomatenketchup
+ Fleischbrühe
+ Petersilie
+ Salz und Pfeffer
Pichelsteiner Topf: Die Zubereitung
Zuerst schneiden Sie das Schweinefleisch in Würfel und würzen es mit Salz und Pfeffer. Dann schwitzen Sie die in Scheiben geschnittenen Zwiebel in der Margarine hell an, geben das gewürfelte Fleisch dazu und lassen alles rund 5 Minuten mitdünsten.
Dann schichten Sie das vorher zerkleinerte Gemüse und die Kartoffeln auf das Fleisch. Wichtig: Zwischen die einzelnen Gemüseschichten immer etwas Salz, Pfeffer und Tomatenketchup geben.
Zum Schluss so viel Fleischbrühe dazugeben, dass im Topf alle Zutaten geradeso bedeckt sind. Dann kommt der Deckel auf den Topf und die Suppe wird bei kleiner Hitze gegart. Dabei aufpassen, dass das Gemüse nicht zerkocht wird. Tipp: Das Gemüse (Kartoffeln), das am längsten braucht, um gar zu werden, zuunterst aufschichten, der Porree kommt ganz nach oben.
Zum Schluss wird die Suppe mit gehackter Petersilie bestreut. Guten Appetit!