Nach dem ersten Frost, so sagt man, beginnt die Grünkohlzeit. In der Nordhälfte Deutschlands wird das geradezu zelebriert. Der deftige Kohl wird dort mit groben Würstchen, Kasseler und Kartoffeln serviert und fast immer mit einem Schnaps gekrönt. Das hat für viele tatsächlich das Potential zum Lieblingsessen. Das sollten Sie auch probieren. Wir haben das beste Rezept – aus Omas Rezeptbuch.
- 2,5 Kilo Grünkohl (gerne tiefgefroren)
- 4 Zwiebeln
- 60 Gramm Gänseschmalz
- 1 Liter Fleischbrühe, doppelt konzentriert (Brühwürfel für 2,5 Liter Wasser in 1 Liter auflösen)
- 2 EL Senf (mittelscharf)
- 10 Pinkelwürste
- 8 geräucherte Mettenden
- 500 Gramm geräucherter Speck
- 8 Kasseler Koteletts
- Haferflocken
- Salz und Pfeffer aus der Mühle
Der beste Grünkohl der Welt - so wird es gemacht
Die Zubereitung von Grünkohl sollten Sie immer am Tag vor dem geplanten Essen beginnen.
Erhitzen Sie zunächst das Gänseschmalz in einem großen Topf und geben dann die fein gewürfelten Zwiebeln hinein. Lassen Sie die Zwiebeln anschwitzen, bis sie glasig sind. Dann geben sie den gefrorenen Kohl dazu und gießen mit 750 Milliliter heißer Brühe an. Geben Sie einen Deckel auf den Topf lassen den Kohl bei geringer Hitze in ca. 30 bis 40 Minuten auftauen.
Derweil ziehen sie von zwei Pinkelwürsten die Pelle ab. Schneiden Sie die Würste klein und rühren sie nach dem Auftauen in den Kohl ein. Auch den Speck und zwei angestochene Mettenden geben Sie mit in den Topf.
Verschließen Sie den Topf wieder und lassen alles weiter bei geringer Hitze für ca. zwei Stunden nur ganz leicht köcheln. Rühren Sie den Kohl gelegentlich um, damit nichts anbrennen kann.
Achtung, geben Sie die Kasseler Koteletts auf keinen Fall jetzt schon zum Kohl. Der lange Garungsprozess würde sie hart und trocken machen. Nach zwei Stunden nehmen Sie auch Speck und Mettwürste wieder aus dem Kohl heraus und stellen sie beiseite.
Jetzt dürfen Sie abschmecken! Salzen und pfeffern Sie nach Geschmack, geben Sie den Senf dazu, zerbröseln ggf. noch einen Brühwürfel in den Kohl oder gießen einfach etwas Brühe nach. Probieren Sie gründlich. Aber vergessen Sie nicht: Gegessen wird erst morgen. Jetzt stellen Sie den Topf mit nicht ganz geschlossenem Deckel zum Erkalten an einen kühlen Ort.

Am nächsten Tag erhitzen Sie den Kohl langsam wieder. Dabei regelmäßig umrühren. Wahrscheinlich wird der Kohl noch etwas zu dünnflüssig sein, deshalb kommen jetzt die Haferflocken dazu, die Sie kurz mitkochen lassen. Hätten Sie die Haferflocken schon am Vortag dazugegeben, wäre der Kohl mutmaßlich angebrannt. Die richtige Menge an Haferflocken lässt sich nicht allgemeingültig festlegen. Ob 2, 3, 4 oder 5 Esslöffel hängt davon ab, wann der Kohl die optimale, sämige Konsistenz erreicht hat. Und nicht vergessen: Jetzt viel umrühren!
Geben Sie parallel Fleisch und Würste (auch die Kasseler Koteletts) in einen zweiten Topf, den Sie mit Brühe auffüllen, bis alles bedeckt ist. Erhitzen Sie alles und lassen es ziehen. Achten Sie dabei aber darauf, dass die Flüssigkeit nicht kocht, da sonst die Pinkelwürste platzen. Optional können Sie die Würste anpieksen, um überschüssiges Fett auslaufen zu lassen.