Die Kartoffelpuffer meiner Kindheit in Berlin, Hauptstadt der DDR, sahen ganz anders aus als das, was heute oft unter diesem Namen serviert wird. Flachgedrückt mussten sie sein, nicht so grob – und dazu gab es ausschließlich Apfelmus und darüber gestreuten Zucker. Ich mochte sie damals am liebsten pur, ohne alles. So geht das simple Rezept meiner Mutter. Dazu die Variante Thüringer Kartoffelpuffer.
Wissen Sie übrigens, woher der Name Kartoffelpuffer kommt? Er soll sich vom „puffenden“ Geräusch des Kartoffelteigs beim Braten in heißem Fett ableiten. Doch in Deutschland gibt es auch viele andere Namen für die leckere Speise. Am Mittelrhein heißen sie Krebbelcher, im Rheinland Rievkooche (Reibekuchen), in Oberfranken griena Baggala (grün wegen der rohen Kartoffeln). Im Erzgebirge gibt es Klitscher oder Dalgen, im Vogtland Bambes (Pampe für den weichen Zustand der geriebenen Karoffeln).
Aber: Der Kartoffel eroberte von Berlin aus Deutschland – und damit ist der Berliner Kartoffelpuffer sowas wie das Original. Wohl im Jahr 1745 zogen preußische Soldaten im Auftrag von König Friedrich dem Großen (der Alte Fritz) mit einem Wagen voller Kartoffelsäcke über die Dörfer. Eine neue, schnell sättigende Speise sollte für mehr Sicherheit vor Hungersnöten sorgen. Und das funktionierte. Zuerst bereiteten Kartoffelbauern die Puffer zu, später erreichte das leckere Arme-Leute-Essen auch die Städte.
Die Zutaten für Berliner Kartoffelpuffer (4 Personen)
+ 1,5 Kilogramm rohe Kartoffeln
+ 2 Eier
+ 4,5 EL Mehl
+ Salz und Margarine
Die Zubereitung der Berliner Kartoffelpuffer
1. Die Kartoffel schälen und roh durch eine Kartoffelreibe fein raspeln.
2. Die Kartoffelmasse dann mit 4,5 TL Mehl, den beiden Eiern und drei Prisen Salz vermengen.
3. Jeweils mehrere Löffel Teig in heißem Fett breit drücken und auf beiden Seiten goldbraun anbraten.
4. Zum Schluss Zucker draufstreuen und dazu Apfelmuss reichen.
5. Wer es etwas herzhafter mag: Dann wird dem Teig der Berliner Kartoffelpuffer geriebene Zwiebel zugesetzt – und alles zusammen mit einem Salat serviert.
Berliner Kartoffelpuffer unterscheiden sich von klassischen Thüringer Kartoffelpuffern vor allen Dingen in der Zusammensetzung der Kartoffeln. Ähnlich wie bei Klößen setzen die Thüringer hier auf halb und halb – auf rohe und gekochte Kartoffeln.
Die Zutaten für Thüringer Kartoffelpuffer (4 Personen)
+ 1 Kilogramm rohe Kartoffeln
+ 0,5 Kilogramm gekochte Kartoffeln
+ 2 Eier
+ 4 EL saure Sahne
+ Salz, Muskat, Zucker und Margarine

Die Zubereitung der Thüringer Kartoffelpuffer
1. Die geschälten rohen Kartoffeln reiben, die gekochten Kartoffeln durchdrücken.
2. Die Masse mit 3 Prisen Salz, etwas Muskat, den Eiern und der sauren Sahne vermengen.
3. Sofort portionsweise in heißem Fett auf beiden Seiten goldbraun anbraten – und zum Schluss mit Zucker bestreuen. Guten Appetit. ■