Jedes Jahr am 4. Oktober feiern die Schweden den „Kanelbullens dag“, den Zimtschneckentag. Dieser Herbsttag fällt genau in die Zeit, in der die Ernte abgeschlossen ist und die Menschen das Bedürfnis nach Gemütlichkeit und Geborgenheit verspüren. Der Duft von Zimt und frisch gebackenem Gebäck passt perfekt zu dieser Jahreszeit. Also ran an den Herd – was gibt es Schöneres als den Geruch von frischen, schwedischen Zimtschnecken?
Da ich einen Großteil meines Lebens in Schweden verbracht habe, ist der Kanelbullens dag für mich ein vertrauter, herzerwärmender Tag. In fast jedem Haushalt, Büro, Altersheim, in Schulen und Cafés duftet es dann nach den köstlichen Kanelbullar, die mit einer Tasse frisch gebrühtem Filterkaffee genossen werden.
Wussten Sie, dass Schweden eine Vorliebe für solche kulinarischen Feiertage hat? Der Waffeltag („Våffeldagen“) am 25. März begrüßt den Frühling mit süßen Waffeln und Sahne, und der Semlor-Tag („Fettisdagen“) am Dienstag vor Aschermittwoch ist die Zeit, um mit Sahne und Mandelmasse gefüllte Semlor zu genießen. „Ojojoj, vad gott!“
Aber zurück zum wohl bekanntesten Gebäck aus Schweden: der fluffigen und vor allem leckeren Schwedischen Zimtschnecke. Schwedenfans kennen sie gut, denn sie ist das Herzstück des Fika – der beliebten schwedischen Kaffeepause, die nicht nur den Kaffeekonsum, sondern auch das Beisammensein fördert.
Originales schwedisches Rezept für Zimtschnecken!
Als ich klein war, verbrachten wir unsere Sommer in einem roten Haus mitten im Wald. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt wohnte ein altes Pärchen, Anna und ihr Mann, die uns oft zum Fika einluden. Manchmal schickten unsere Eltern uns Kinder hinüber, um Kartoffeln fürs Abendessen zu holen. Anna holte dann immer eine Tüte Kanelbullar aus dem Gefrierschrank – eine süße Überraschung, die sie uns für unsere Mama mitgab. Diese Schwedischen Zimtschnecken waren für uns ein Fest. Heute verstehe ich die Geste erst richtig: Ich möchte auch wie Anna sein und immer eine Tüte Zimtschnecken im Gefrierfach haben, bereit, Freude zu bereiten. Hier mein Rezept:
Also ran an den Herd: Die beste Zimtschnecke hat einen guten Hefeteig. Dafür brauchen Sie:
- 50 Gramm Hefe
- 300 Milliliter Milch
- 1 Esslöffel Kardamom (nur wenn sie Kardamom mögen – ich lasse es immer weg)
- 130 Gramm Zucker
- 150 Gramm Butter
- 1 Ei
- 650 Gramm Mehl

Die Hefe in lauwarmer Milch auflösen. Zucker, (Kardamom,) weiche Butter und Ei hinzugeben und alles gut vermischen. Anschließend das Mehl portionsweise unterkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Den Teig etwa 40 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
- 200 Gramm Butter
- 90 Gramm Zucker
- 1 Esslöffel Zimt
- 1 Esslöffel Kardamom (nur wenn sie Kardamom mögen - ich lasse es immer weg)
Nach dem Gehenlassen den Teig rechteckig ausrollen, die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen und von der langen Seite her aufrollen. In etwa 2-3 cm dicke Schnecken schneiden. Die Schnecken auf ein Backblech legen und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
- 1 Ei
- Hagelzucker
Echte schwedische Zimtschnecken!
Die Schnecken mit verquirltem Ei bestreichen, mit Hagelzucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen bei 225 Grad etwa 7-10 Minuten goldbraun backen.

Damit Ihre Zimtschnecken möglichst lange frisch bleiben, empfehle ich, sie nach dem Abkühlen portionsweise einzufrieren. So haben Sie immer einen Vorrat für spontane Genussmomente. Wenn Sie die Schnecken genießen möchten, nehmen Sie sie aus dem Gefrierschrank, beträufeln sie leicht mit Wasser und backen sie kurz im Ofen auf – so schmecken sie fast wie frisch gebacken. Am besten genießen Sie die Zimtschnecken warm, zusammen mit einer Tasse Kaffee, damit der Duft des Zimtes perfekt zur Geltung kommt.
Kollegen, Familie, Freunde und Nachbarn freuen sich immer, eingeladen zu werden.
Liebe KURIER-Leser, schicken Sie uns gerne ein Bild von Ihrem Gebäck an leser-bk@berlinerverlag.com ! Wir freuen uns! ■