Inhalieren, Gurgeln und Hühnersuppe

Erkältungs-Fakten im Check: Was hilft WIRKLICH gegen Husten, Schnupfen und Halsweh?

Die Erkältungs-Saison ist in vollem Gange. Viele helfen sich mit Hausmitteln. Aber: Trägt das wirklich zur Genesung bei? Vier Infekt-Fakten im großen Check.

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Was hilft wirklich bei Erkältung? Die Wirksamkeit vieler Hausmittel ist nicht wirklich bewiesen - aber sie geben uns das Gefühl, unserem Körper etwas Gutes zu tun.
Was hilft wirklich bei Erkältung? Die Wirksamkeit vieler Hausmittel ist nicht wirklich bewiesen - aber sie geben uns das Gefühl, unserem Körper etwas Gutes zu tun.Westend61/imago

Wer momentan fernab des eigenen Sofas unterwegs ist, der wird schnell merken: Wir befinden uns mitten in der Hochphase der Erkältungen. In der Bahn, am Arbeitsplatz, im Supermarkt: Es wird überall heftig gehustet oder geschnieft. Unzählige Deutsche kämpfen momentan mit Atemwegsinfekten – und daran ist nicht nur Corona Schuld. Auch handelsübliche Erkältungsviren gehen um, breiten sich rasant aus und fordern das Immunsystem heraus. Aber: Was hilft wirklich gegen Erkältungen? Fünf Fakten im Check.

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Fakt 1: Hilft Gurgeln wirklich gegen Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind eines der häufigsten Symptome bei klassischen Erkältungen. Schon Oma wusste: Wenn es im Hals kratzt und schmerzt, sollte man gurgeln, entweder mit einer Salzlösung oder mit Kräutertee. Aber: Hilft das wirklich? Fakt ist: Es befeuchtet der Stiftung Gesundheitswissen zufolge die Schleimhäute.

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Allerdings wirke sich dies nur auf deren Oberfläche aus. „Die Entzündung in den tieferen Regionen der Schleimhaut bleibt davon unberührt“, heißt es. Trotzdem können damit die Schmerzen gelindert werden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) teilt mit, die Wirksamkeit eines 15-prozentigen Salbeisprays zur Behandlung einer schmerzhaften viralen Halsentzündung sei in einer wissenschaftlichen Studie belegt worden.

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Helfen Inhalationen wirklich bei Erkältungen? Das Einatmen von Dampf ist ein beliebtes Hausmittel in der Infekt-Saison.
Helfen Inhalationen wirklich bei Erkältungen? Das Einatmen von Dampf ist ein beliebtes Hausmittel in der Infekt-Saison.Roman Möbius/imago

Fakt 1: Macht Inhalieren wirklich sie Nase frei?

Ist die erste Halsschmerz-Welle überstanden, folgt im klassischen Verlauf einer Erkältung meist die Phase, in der die Nase verstopft ist. Das klassische Hausmittel der Wahl ist hier oft das Inhalieren. Nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen unterstützt das Inhalieren die natürliche Reinigungsfunktion der Schleimhaut. Der heiße Wasserdampf befeuchte die Schleimhäute. Dem Forschungsnetzwerk Cochrane zufolge haben Studien zwar gezeigt, dass eine Erkältung sich durch Inhalieren nicht verschlimmere.

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Jedoch hätten sich die Symptome auch nicht wesentlich verbessert. Es schadet also nicht, allerdings ist auch die Wirksamkeit gegen Erkältungen nicht nachgewiesen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt mit Berufung auf die Gesellschaften für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie sowie die Gesellschaft für Allgemeinmedizin Dampfinhalationen bei 38 bis 42 Grad Celsius.

Fakt 3: Hilft Hühnersuppe wirklich gegen Erkältung?

Schon Oma hat gewusst: Wenn die Erkältung im Anmarsch oder bereits da ist, gehört eine klassische Hühnersuppe auf den Tisch. Noch heute greifen in der Zeit der Viren viele Hobbyköche zum Suppenhuhn. Aber: Hilft der Eintopf-Klassiker wirklich gegen lästige Infekte? Ja – und zwar aus verschiedenen Gründen. Laut der Stiftung Gesundheitswissen sorgt die Wärme bei der Hühnersuppe dafür, dass sich Blutgefäße weiten und das Gewebe besser durchblutet wird. Deshalb habe die Suppe eine wohltuende Wirkung. „Generell können warme Flüssigkeiten bewirken, dass Sekrete gelockert werden und besser abfließen.“ Hühnersuppe liefere dem angeschlagenen Körper zudem wichtige Nährstoffe. Eine Studie der Universität von Nebraska in den USA deutet außerdem darauf hin, dass die Suppe entzündungshemmend wirkt.

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Zitrone, Ingwer und Honig haben einen festen Platz auf der Liste der Hausmittel bei Erkältungen.
Zitrone, Ingwer und Honig haben einen festen Platz auf der Liste der Hausmittel bei Erkältungen.Zoonar/imago

Fakt 4: Helfen Ingwer und Zitrone wirklich bei Erkältungen?

Im Obst- und Gemüseregal des Supermarktes finden sich vor allem zwei Dinge, bei denen in der Erkältungszeit besonders gern zugegriffen wird: Ingwer und Zitronen. Die scharfen wurzeln und die sauren Zitrusfrüchte sollen der Erkältung den Garaus machen. Aber: Stimmt das wirklich? Antwort: teilweise. Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität in München fand heraus, dass Ingwer das Immunsystem stimuliert. Demnach setzen geringe Mengen eines Ingwer-Inhaltsstoffes weiße Blutkörperchen in Alarmbereitschaft. Roman Huber, Leiter des Uni-Zentrums Naturheilkunde in Freiburg, erklärt, Ingwer enthalte viele medizinisch wirksame Stoffe. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung teilt mit, in Ingwer gebe es Stoffe, die entzündungshemmend und zellschützend seien.

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Und wie sieht’s mit der Zitrone aus? Frische Zitronen enthalten Vitamin C, das nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für das Abwehrsystem wichtig ist. Um das hitzeempfindliche Vitamin allerdings nicht zu zerstören, sollte das Getränk nur leicht erwärmt werden. „Eine Wirksamkeit dieses Hausmittels bei einer bestehenden Erkältung wurde bisher nicht nachgewiesen“, so die Bundeszentrale.