Was stimmt wirklich?

Täglich 2 Liter Wasser trinken? Studie entlarvt Irrtümer!

Von der „Zwei-Liter-Regel“ haben Sie sicher auch schon gehört. Aber stimmt das überhaupt? Und woher kommt die Regel eigentlich? 

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Wie viel Wasser braucht unser Körper wirklich?
Wie viel Wasser braucht unser Körper wirklich?Science Photo Library/Imago

Die Empfehlung von den zwei Litern Waser am tag haben wir wohl alle schon mal gehört. Aber stimmt das überhaupt? Aktuelle Studien ergeben andere Empfehlungen. 

Ohne Frage: Ausreichend Wasser zu trinken ist lebenswichtig. Aber wie viel genau sollen es sein? Welche Menge sollen wir trinken, um gesund durch den Tag zu kommen? 

Wasser ist für unseren Körper elementar. Es regelt unter anderem die Körpertemperatur. Trinken wir zu wenig, schadet das allen Organen. Auch bei Schleimhäuten und Verdauung funktioniert ohne Wasser nichts. 

Wie viel Wasser braucht der Körper wirklich?

Wie viel Wasser braucht es wirklich? Ein, zwei oder sogar drei Liter? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt: Je nach Alter und besonderen Umständen (zum Beispiel Schwangerschaft oder Stillzeit) sollte der Mensch zwischen 400 (bei Babys) und 1.700 Milliliter an Getränken zu sich zu nehmen. Der Flüssigkeitsbedarf wird ergänzt durch feste Nahrung, die ebenfalls Wasser enthält. Aktiv trinken müssen Sie also nur deutlich weniger als die gemeinhin empfohlenen zwei Liter.

Eine aktuelle Studie hat das bestätigt: Die meisten Menschen bräuchten demnach nur 1,5 bis 1,8 Liter Wasser pro Tag.

Experten empfehlen: Trinken Sie immer nur dann, wenn Sie Durst haben.
Experten empfehlen: Trinken Sie immer nur dann, wenn Sie Durst haben.Cavan Images/Imago

Trinken Sie nur, wenn Sie Durst haben

Und noch ein Alltagstipp: Trinken Sie immer dann, wenn Sie auch Durst haben. Alles andere gehört zu den ebenfalls weit verbreiteten Irrtümern. Oft ist zu lesen, man müsse trinken, bevor überhaupt ein Durstgefühl aufkommt. Nur so werde der Körper ständig mit ausreichend Flüssigkeit versorgt.

Das stimmt aber nicht, erklärt etwa Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bei Spiegel Online: „Durst ist ein Signal des Körpers. Damit will er sagen: Ich brauche jetzt Wasser, nicht früher und nicht später.“ Nur bei Kleinkindern und älteren Menschen gelte das nicht zwangsläufig, weil sie häufiger Probleme mit dem Durstgefühl haben. Nur bei Senioren und Babys muss man also darauf achten, dass sie auch ohne Durst ausreichend trinken.

Nur bei Senioren und Babys muss man darauf achten, dass sie auch ohne Durst ausreichend trinken.
Nur bei Senioren und Babys muss man darauf achten, dass sie auch ohne Durst ausreichend trinken.Daniel Karmann/dpa

Wo hat die „Zwei-Liter-Regel“ eigentlich ihren Ursprung? Wissenschaftliche Belege gibt es ja offenbar nicht. Plusminus deckte auf, dass dahinter wohl das geschickte Marketing von großen Wasserherstellern steckt. „Nestlé, Danone, Coca-Cola, Pepsi, die arbeiten mit Ernährungsberatern, mit Gesundheitsexperten, mit Lehrern, zusammen – um ihre Version vom ‚gesunden Wassertrinken‘ zu promoten“, sagt Umweltschützerin Maude Barlow bei Plusminus.

Kann man zu viel Wasser trinken?

Übrigens: Es ist auch möglich, zu viel Wasser zu trinken. Sie sollten es also mit der Flüssigkeitsaufnahme auch nicht übertreiben. Ab einer gewissen Menge verdünnt das Wasser die Elektrolyte im Blut zu sehr. Mediziner nennen das Wasservergiftung. Sie tritt aber nur in sehr seltenen Fällen auf. ■