Experten geben Auskunft

Ist Bio wirklich immer besser? Bei diesen Lebensmitteln lohnt sich der Aufpreis nicht!

Oft sind die Unterschiede zwischen bio und konventionell gar nicht so groß. Experten verraten, bei welchen Produkten sich die Mehrausgabe nicht lohnt.

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Lebensmittel liegen in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt.
Lebensmittel liegen in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt.Fabian Sommer/dpa

Wollen Sie sich gesund ernähren, greifen Sie doch besser zu Bio-Produkten. So heißt es sehr oft. Doch in der Regel sind Bio-Lebensmittel teurer und nicht jeder kann sie sich unbedingt leisten. Doch wussten Sie schon, dass sich der Kauf von Bio-Produkten auch nicht immer lohnt Denn oft sind die Unterschiede zwischen bio und konventionell gar nicht so groß. Experten verraten, bei welchen Produkten sich die Mehrausgabe nicht lohnt.

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung legen, erfreuen sich Bioprodukte wachsender Beliebtheit. Für viele stellt der Kauf von ökologisch produzierten Lebensmitteln jedoch auch eine finanzielle Herausforderung dar.

Im Vergleich zu konventionell hergestellten Produkten sind ökologisch erzeugtes Fleisch sowie Obst und Gemüse häufig deutlich teurer. So kann es vorkommen, dass man für biologisch produziertes Fleisch leicht das Drei- bis Vierfache des Preises von herkömmlichem Fleisch zahlen muss. Bei Obst und Gemüse liegt der Preis in der Regel etwa 50 % höher.

Sind die teureren Lebensmittel tatsächlich ihren Preis wert, oder kann man bei bestimmten Produkten auf den Preis sparenden Aufpreis verzichten? In einigen Fällen ist Bio nicht unbedingt die bessere Wahl:

Milchprodukte

Der Unterschied zwischen Bio- und konventionellen Milch- und Käseprodukten ist hinsichtlich der Schadstoffbelastung nicht signifikant. Wer jedoch Wert auf das Wohl der Tiere legt, sollte bevorzugt zu Bio-Produkten greifen.

Mineralwasser

Wasser stammt aus natürlichen Quellen und ist damit kein landwirtschaftlich erzeugtes Produkt.
Wasser stammt aus natürlichen Quellen und ist damit kein landwirtschaftlich erzeugtes Produkt.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wasser stammt aus natürlichen Quellen und ist damit kein landwirtschaftlich erzeugtes Produkt. Obwohl auf Mineralwasserflaschen seit Jahren die Bio-Kennzeichnung zu finden ist, wird diese jedoch kontrovers diskutiert.

Obst und Gemüse

Gemüsesorten, die unter der Erde wachsen, wie Karotten und Kartoffeln sowie verschiedene Kohlsorten, sind aufgrund ihrer Wachstumsbedingungen weniger belastet als andere Gemüsearten. Besonders Karotten, Brokkoli, Blumenkohl und Wurzelgemüse wie Rote Beete sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die für eine ausgewogene Ernährung wichtig sind.

Da diese Gemüsesorten im Boden wachsen, sind sie weniger anfällig für Schädlinge und Pestizide, die auf der Oberfläche von Pflanzen haften können. Daher ist es nicht unbedingt notwendig, teures Bio-Gemüse zu wählen. Experten empfehlen deshalb, „empfindliche“ Produkte wie Petersilie, Beeren, Trauben, Aprikosen, Birnen, Tomaten, Paprika sowie Blattsalate nicht-konventionell zu kaufen, da diese meist stark mit Pestiziden belastet sind, berichtet der Sender WDR.

So weisen auch die Experten von Öko-Test darauf hin, dass insbesondere konventionell angebaute Feldsalate mit gefährlichen Pestiziden belastet sein können. Darunter zählen Winter-Salate, die in Treibhäusern oder Folientunneln angebaut werden. Die Pflanzen wachsen dort eng beieinander und sind deshalb anfälliger für Pilzbefall, der mit dem Pestizid Iprodion bekämpft wird.

Dieses wird als besonders schädlich für die Umwelt angesehen und ist in der EU seit 2018 verboten. Auch Bio-Produkte können unter bestimmten Umständen mit Pestiziden behandelt werden, jedoch ausschließlich mit zugelassenen Insektenbekämpfungsmitteln.

Besser regional und saisonal kaufen

Regional und saisonal einzukaufen stellt eine sinnvolle Alternative zu teuren Bio-Produkten dar. Saisonale Produkte sind nicht nur frischer, sondern auch deutlich weniger belastet. ■