Verbesserte Schutzrechte für Frauen nach Fehlgeburten, schnellerer Wechsel des Stromanbieters und leistungsfähigere Handy-Akkus: Im Juni treten zahlreiche neue Regelungen in Kraft, die das Leben von Millionen Menschen in Deutschland betreffen. Hier ein großer Überblick, was auf Verbraucher zukommt:
Schnellerer Wechsel des Stromanbieters
Wer seinen Stromanbieter wechseln und damit sparen möchte, kann sich ab dem 6. Juni auf schnellere Abläufe freuen. Dauerte es bisher bis zu drei Wochen, verpflichtet eine neue EU-Richtlinie Anbieter, die technische Umstellung an Werktagen innerhalb von 24 Stunden zu schaffen. Die bestehenden Kündigungsfristen bleiben allerdings weiterhin gültig und müssen bei einem Wechsel berücksichtigt werden. Rückwirkende Anmeldungen, etwa bei einem Umzug, sind nicht mehr möglich.
Erhöhung des Mindestlohns
Im Juni kommt die Mindestlohnkommission erneut zusammen, um über eine mögliche Erhöhung des Mindestlohns zu beraten. Im Gespräch sind dabei 15 Euro. Doch die Regierungskoalition aus SPD und Union ist da gespalten. Die SPD fordert eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ab 2026 und schließt einen gesetzlichen Eingriff nicht aus. CDU/CSU dagegen pocht auf die Unabhängigkeit der Kommission und will Arbeitgeber und Gewerkschaften entscheiden lassen – ohne Vorgabe aus der Politik.
Barrierefreier Online-Handel
Ob Geldautomat oder die Bank-App, der Fahrkartenautomat oder im Online-Shop: Ab dem 28. Juni 2025 müssen viele Produkte und Dienstleistungen barrierefrei gestaltet sein. Dazu gehören Maßnahmen für Menschen mit Einschränkungen wie Textalternativen für Bilder, Untertitel und anpassbare Schriftgrößen.
Mutterschutz bei Fehlgeburten
Eine wichtige soziale Verbesserung tritt am 1. Juni in Kraft: Frauen erhalten künftig auch bei Fehlgeburten vor der 24. Schwangerschaftswoche einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz. Die Dauer des Schutzes staffelt sich nach dem Zeitpunkt der Fehlgeburt – von zwei Wochen ab der 13. Schwangerschaftswoche über sechs Wochen ab der 17. Schwangerschaftswoche bis zu acht Wochen ab der 20. Woche. Bislang mussten betroffene Frauen sich selbst um eine Krankschreibung bemühen.
Handys müssen länger halten
Elektrogeräte sollen langlebiger werden. Deshalb gelten für Hersteller von Smartphones und Tablets ab dem 20. Juni strengere Vorgaben durch die EU-Ökodesign-Verordnung. Künftig müssen die Akkus dieser Geräte nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen. Außerdem werden Hersteller verpflichtet, noch sieben Jahre nach Verkaufsstopp eines Modells Ersatzteile bereitzuhalten und Betriebssysteme über fünf Jahre zu aktualisieren. Die längere Lebensdauer der Geräte soll helfen, Elektro-Schrott zu vermeiden.

So hoch steigen die Renten
Der Bundesrat muss in seiner Juni-Sitzung zwar noch zustimmen, dennoch gilt als sicher: Ab Juli 2025 werden die Renten in Deutschland erhöht. Viele Rentner können dies bereits am 30. Juni auf ihrem Konto sehen. Alle, die vor März 2004 in Rente gegangen sind, erhalten den um 3,74 Prozent erhöhten Auszahlungsbetrag bereits Ende Juni. Bei Renteneintritt ab April 2004 wird das Plus erst Ende Juli mit ausgezahlt.
Neuer nationaler Ehrentag
Am 15. Juni sollen die Veteranen der Bundeswehr erstmals bei einem nationalen Veteranentag gewürdigt werden. Die zentrale Feier findet vor dem Reichstag in Berlin statt, vielerorts gibt es weitere Veranstaltungen. Als Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist.
Gas-Checks werden Pflicht
Besitzer von Wohnmobilen und Wohnwagen mit Flüssiggasanlagen müssen diese bis spätestens 19. Juni durch einen Sachverständigen überprüfen lassen. Das kostet Camper zwischen 40 und 80 Euro, der Check dauert etwa 30 Minuten lang. Danach ist eine regelmäßige Kontrolle im Zwei-Jahres-Rhythmus vorgeschrieben. Die Änderung soll die Sicherheit beim Kochen, Kühlen und Heizen in Campingfahrzeugen erhöhen und Unfälle verhindern.
Hier starten die Schulferien
Für Millionen Schüler nähert sich das Schuljahr dem Ende. Als Erste starten die Kinder und Jugendlichen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in die Sommerferien – ihr letzter Schultag ist der 27. Juni. In Berlin geht’s am 24. Juli los. Als letztes Bundesland startet wie immer Bayern, und zwar am 1. August. Bis zum 10. August sind für rund eine Woche alle Schüler in Deutschland in den großen Ferien.