Schock in der SPD-Parteizentrale! Generalsekretär Kevin Kühnert hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt von diesem Amt erklärt. Er werde im kommenden Jahr auch nicht erneut für den Bundestag kandidieren, schrieb Kühnert am Montag in einer persönlichen Erklärung.
Er begründete seine Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen: „Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden.“ Kühnert ziehe deshalb die Konsequenzen.
Kevin Kühnert informierte SPD-Chefs kurz vorher über Rücktritt
Er habe die Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil bereits vor wenigen Tagen informiert, dass er am Montag als Generalsekretär zurücktreten wolle. Bei der Bundestagswahl werde er auch nicht erneut als Abgeordneter in seinem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg kandidieren. Das habe er auch die Vorsitzenden seines Kreisverbandes mitgeteilt. Damit zieht sich der Berliner vorerst aus der Politik zurück.
„Diese Entscheidungen haben mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe“, erklärte er. Doch er trage Verantwortung für sich selbst und für die SPD. „Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden.“ Für einen Wahlsieg sei der volle Einsatz der gesamten SPD nötig.
Kritik an Bundes-SPD und auch an Kühnert war zuletzt gewachsen
An Kevin Kühnert hatte es allerdings in den vergangenen Monaten auch herbe Kritik gegeben. Die SPD musste bei zwei von drei Landtagswahlen, in Sachsen und Thüringen im September, herbe Verluste einstecken. Der Wiedereinzug in die dortigen Landtage gelang nur knapp. In Brandenburg gewann Ministerpräsident Dietmar Woidke zwar die Wahl aber wohl auch nur, weil er sich maximal von der Bundespartei distanzierte und die Buchstaben SPD von seinen Wahlplakaten abwesend waren.