Die Bedrohung wächst, die Angst auch! Könnte der Krieg bald auch in Deutschland ausbrechen? Wladimir Putin (72) polterte erst vor ein paar Tagen mal wieder in Richtung Westen, droht mit weiteren Kriegszielen. Und Experten befürchten, dass er in rund fünf Jahren Ernst machen könnte. Aber ist Deutschland darauf vorbereitet? Bunker oder Keller – was tun, wenn auch in Deutschland der Krieg ausbricht?
Der Zivilschutz in Deutschland steht auf dem Prüfstand. Mit nur 579 einsatzfähigen Bunkern ist das Land auf mögliche Bedrohungsszenarien unzureichend vorbereitet. Während Polen bereits ab 2026 Schutzräume in Neubauten vorschreibt, wird hierzulande erst an einem Konzept gearbeitet. Die Forderungen der Experten: ein Bunker-Plan, private Schutzräume und Aufklärung der Bevölkerung.
Noch vor wenigen Jahren galten Bunker in Deutschland als Relikte aus einer längst vergangenen Ära. Der Rückbau begann 2007 – und heute zeigt sich, wie riskant diese Entscheidung war. Denn angesichts wachsender globaler Spannungen und moderner Präzisionswaffen rückt der Schutz der Zivilbevölkerung wieder in den Fokus.
Doch die ernüchternde Bilanz für Deutschland lehrt einem das Fürchten: Mit nur 579 öffentlichen Schutzräumen für gerade einmal 480.000 Menschen ist das Angebot bei einer Bevölkerung von über 84 Millionen Menschen lächerlich gering.
Polen macht‘s vor: Neue Schutzräume werden Pflicht
Während in Polen ab 2026 Schutzräume in Neubauten verpflichtend sind, hinkt Deutschland hinterher. „Wir müssen auch in Deutschland die Kapazitäten deutlich erhöhen“, fordert Andrea Lindholz von der CDU. Die polnische Regierung hat die Zeichen der Zeit erkannt – ein Beispiel, das Deutschland dringend folgen sollte.
Moderne Waffentechnologien erfordern neue Strategien. Sammelbunker wie im Zweiten Weltkrieg sind heute kaum noch effektiv. Stattdessen setzen Experten auf dezentrale Konzepte: Schutzräume in Kellern, Tiefgaragen oder unter öffentlichen Gebäuden. Der Ausbau solcher „Hausschutzräume“ ist laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) der Schlüssel, um flächendeckend Schutz zu gewährleisten.
Denn: „Gegen moderne Präzisionswaffen, die gezielt einzelne kriegsrelevante Objekte zerstören und bei deren Angriff nur wenige Minuten Vorwarnzeit verbleiben, sind zentral gelegene öffentliche Schutzräume für mehrere hundert oder tausend Menschen keine geeignete Schutzmaßnahme". Die moderne Kriegsführung würde keine flächendeckenden Bombardements mehr durchführen, heißt es in einem Bericht einer Arbeitsgruppe aus Experten des Bundesinnenministeriums, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BBK).

Der nationale Bunker-Plan
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe arbeitet einem Bild-Bericht zufolge entsprechend an einem umfassenden Bunker-Plan. Dieser sieht vor:
Erfassung öffentlicher Gebäude: Bürgerämter, U-Bahn-Stationen oder Bürogebäude sollen als Schutzräume nutzbar gemacht werden.
Bunker-App: Eine Smartphone-App soll im Ernstfall den schnellsten Weg zum nächsten Schutzraum zeigen.
Aufrüstung privater Keller: Hauseigentümer sollen ihre Keller und Garagen zu Schutzräumen ausbauen können.
Tipps für den privaten Schutzraum
Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die Aufklärung der Bevölkerung. Eine umfassende Informationskampagne soll zeigen, wie sich Bürger selbst schützen können.
Keller aufrüsten: Kellerfenster abdichten, zusätzliche Verstärkungen einbauen und Vorräte anlegen.
Notfallausrüstung bereithalten: Erste-Hilfe-Kasten, Wasser, Lebensmittel, Taschenlampen und Batterien gehören in jeden Schutzraum.
Vorbereitungen im städtischen Raum: Informieren Sie sich über sichere Orte wie Tiefgaragen oder U-Bahn-Stationen in Ihrer Nähe.
Handeln statt Hoffen
Die Bedrohungslage in Europa hat sich verändert. Deutschland muss sich dieser Realität stellen und den Zivilschutz dringend modernisieren. Der nationale Bunker-Plan ist ein wichtiger Schritt – doch es liegt auch an jedem Einzelnen, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Der Schutz der Zivilbevölkerung ist keine Option, sondern eine Pflicht. ■