Verfehlte Migrationspolitik

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht: Ohne Merkel wäre AfD nicht im Bundestag

Angel Merkel weist eine Verantwortung für die starken Umfragewerte der AfD von sich.  Wagenknecht macht dagegen Merkels Flüchtlingspolitik für die Erfolge der Rechtspartei verantwortlich.

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Angela Merkel bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg.
Angela Merkel bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg.IMAGO/Future Image

Heftige Attacke der BSW-Chefin gegen die Ex-Kanzlerin! Sahra Wagenknecht zog am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur richtig vom Leder und warf der Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, mitverantwortlich für das Erstarken der AfD zu sein. Außerdem kritisierte sie die Aussagen zur Flüchtlingspolitik und forderte von Merkel „mehr Selbstreflexion“. „Ohne Merkels Flüchtlingspolitik wäre die AfD 2017 nicht in den Bundestag gekommen und es gäbe sie heute wahrscheinlich gar nicht mehr“, sagte Wagenknecht.

„Sie ist die Mutter der AfD und vieler Probleme im Land.“ Wagenknecht nannte es richtig, Menschen zu helfen, die vor einem Bürgerkrieg fliehen. „Aber Angela Merkel war die erste, die einen völligen Kontrollverlust bei der Migration zugelassen hat. Ihr naives „Wir schaffen das“ ist an der Realität gescheitert.“

Merkel beharrt auf ihrer Flüchtlingspolitik

Die Ex-Kanzlerin hatte in der vergangenen Woche CDU-Chef Friedrich Merz offen kritisiert, nachdem im Bundestag ein Unionsantrag für Zurückweisungen an Grenzen mit AfD-Stimmen eine Mehrheit gefunden hatte. Der Unionskanzlerkandidat hatte nach Merkels Kritik der Politik der vergangenen Jahre und seiner eigenen Partei eine Mitverantwortung für die Stärke der AfD gegeben und gesagt: „Wir stehen vor dem Scherbenhaufen einer in Deutschland seit zehn Jahren fehlgeleiteten Asyl- und Einwanderungspolitik.“

Merkel bejahte am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg die Frage, ob sie sich davon angesprochen fühle, entgegnete aber, sie halte die Flüchtlingspolitik der letzten zehn Jahre nicht für verfehlt. Zum Thema AfD sagte sie: „Als ich aus dem Amt ging, lag die AfD bei etwa 11 Prozent, dass sie heute bei 20 liegt, das ist jetzt echt nicht mehr meine Verantwortung.“