Ab sofort ist die Entscheidungshilfe Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zur Bundestagswahl am 23. Februar online. „Kein anderes Instrument der politischen Bildung wird so stark genutzt wie der Wahl-O-Mat“, sagte bpb-Präsident Thomas Krüger in Berlin kurz vor der Online-Schaltung der Website. Bei der Bundestagswahl 2021 sei das Angebot über 21 Millionen Mal genutzt worden.
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Mit dem Online-Tool können Wählerinnen und Wähler ihre eigene Position mit der aller 29 zur Wahl antretenden Parteien in 38 Thesen vergleichen. Sie können den Thesen zustimmen, sie ablehnen, sich neutral positionieren oder sie überspringen. Ein Prozentwert zeigt abschließend den Grad der Übereinstimmung an.
Präsident der Bundeszentrale: Kontroverse Themen werden abgebildet
Krüger betonte, es sei ein Balanceakt, alle relevanten Themen abzubilden und alle Parteien dabei fair zu behandeln. Viele aktuelle Kontroversen, etwa bei den Themen Migration, Ukraine-Krieg oder Wirtschaft, fänden sich im Wahl-O-Mat mit entsprechenden Thesen wieder. „Man kann nicht sagen, dass der Wahl-O-Mat an irgendeiner Stelle blind war“, sagte Krüger.
Er unterstrich, die Entscheidungshilfe solle besonders auch junge Menschen für die Bundestagswahl mobilisieren. „Wir leben in einem demografischen Ungleichgewicht und da ist es besonders wichtig, dass junge Leute auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und ihre Interessen vertreten.“
Heute schon Wahl-O-Mat gespielt?
Krüger nannte den Wahl-O-Mat das „letzte mediale Lagerfeuer“, um das sich vor Wahlen noch die Gesellschaft gemeinsam versammeln könne: „Ich hoffe, dass man in den kommenden Wochen überall in unserem Land wieder hören wird: 'Schon den Wahl-O-Mat gespielt?“

Der Wahl-O-Mat ist online unter „wahl-o-mat.de“ abrufbar und auch als App für Android und iOS verfügbar. Die Antworten und Begründungen der Parteien zu den Thesen stammen dabei nach Angaben der Bundeszentrale ausschließlich von den Parteien selbst und sind das Ergebnis eines intensiven Redaktionsprozesses mit 36 Beteiligten, darunter Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und politischer Bildung sowie Jungwählerinnen und Jungwähler.
Den Wahl-O-Mat gibt es bereits seit 2002. Die Thesen werden laut bpb von einer Jugendredaktion in enger Abstimmung mit Expertinnen und Experten entwickelt. In diesem Jahr blieb der Redaktion statt dem üblichen dreiviertel Jahr wegen der vorgezogenen Bundestagswahl deutlich weniger Zeit zur Vorbereitung. Der Online-Fragebogen wie auch die Bundeszentrale insgesamt werden aus Steuergeldern finanziert. ■