Feuerwehr im Ausnahmezustand: Wegen Sturmtief Ylenia sind zahlreiche Straßen in vielen Teilen Deutschlands blockiert.
Feuerwehr im Ausnahmezustand: Wegen Sturmtief Ylenia sind zahlreiche Straßen in vielen Teilen Deutschlands blockiert. imago/Ölbermann

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Experten warnen: Es wird noch schlimmer!

7.28 Uhr: Bei den Britischen Inseln bildet sich genau zu diesem Moment der starke Orkan Zeynep aus. In Großbritannien gilt er schon jetzt als einer der heftigsten Stürme der vergangenen Jahrzehnte. Er zieht nun mit seinem Zentrum über den Ärmelkanal weiter zur deutschen Nordseeküste. Was uns in den kommenden Stunden erwartet, lesen Sie hier: Wetter immer krasser +++ Orkan Zeynep, der Zerstörer kommt +++ Experte warnt: Lebensgefahr!!! >>

Der Bahnverkehr bleibt eingeschränkt

00.00 Uhr:  Auf der Internetseite der Deutschen Bahn heißt es weiterhin: "Unwetterschäden. Der Bahnverkehr ist voraussichtlich bis 19.2. bundesweit beeinträchtigt. Eine kostenlose Servicenummer ist unter 08000 996633 eingerichtet.

Neue Unwetterwarnung des DWD

21.15 Uhr.  Das schreibt der DWD am Abend über die Warnlage in Berlin und Brandenburg:  Am Freitag zunächst schwacher Zwischenhocheinfluss bei milder Luft aus Südwest. Ab dem Mittag geraten Brandenburg und Berlin langsam in den Einfluss von Orkantief "Zeynep". Warm- und Kaltfront überqueren die Region bis zum Abend rasch aufeinander folgend, der Wind verstärkt sich am Abend und in der Nacht zum Sonnabend zu schwerem bis orkanartigem Sturm.

Ab Freitagnachmittag zunächst Wind- und Sturmböen 60 bis 75 km/h, zum Abend weitere Zunahme. Am Abend und in der Nacht Sturm- und schwere Sturmböen mit 85 bis 105 km/h, lokal bis 115 km/h.

Feuerwehr bis zum Abend im Einsatz

21.00 Uhr: Die Feuerwehr rückte seit der Nacht zu insgesamt 1300 Einsätzen aus. Der S-Bahnverkehr auf der Ringbahn war am Tag in Tempelhof zeitweise unterbrochen, weil ein Antennenmast auf die Gleise gestürzt war. Zwei Menschen wurden von herabfallenden Ästen leicht verletzt. Die Feuerwehr warnte den ganz Tag über davor, das Haus zu verlassen. „Die Einsätze ziehen sich weiter hin“, sagte ein Sprecher am Abend. Auch nach Aufheben der Unwetterwarnung des DWD für Berlin und Brandenburg rechneten die Meteorologen in der Region mit Sturmböen der Windstärke acht bis neun.

Krankenhäuser beschädigt

17.45 Uhr: Am Martin-Luther-Krankenhaus in Wilmersdorf fiel ein Baum gegen das Gebäude. An der nahe gelegenen Zahnklinik der Charité riss der Sturm ein Teil des Daches herunter.

In Dahlem stürmte der Orkan mit 104 Stundenkilometern

17.43 Uhr: Nach Angaben der Meteorologen gab es in der Nacht zum Donnerstag schwere Sturmböen mit Windstärke 10. In Berlin-Dahlem wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 104 Stundenkilometern gemessen. Schon Freitagabend und in der Nacht zu Samstag zieht der nächste Sturm namens „Zeynep“ über Berlin und Teile Deutschlands. Am Abend und zu Beginn der Nacht seien Böen zwischen 90 und 110 Stundenkilometern möglich, stellenweise auch Orkanböen um 120 Stundenkilometer. In der zweiten Nachthälfte lasse der Wind deutlich nach.

Berliner Feuerwehr: Über 1100 Einsätze

17.42 Uhr: Am Donnerstag zählte die Feuerwehr bis 15.30 Uhr mehr als 1100 Einsätze wegen des Sturms. Weitere Alarmierungen seien aber noch offen. Alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren waren im Einsatz.

Sachsen: Skigebiete stellen den Betrieb ein

17.29 Uhr: Die meisten Skigebiete in Sachsen stellten ihren Betrieb ein. Die Fichtelberg Schwebebahn und der Vierersessel standen am Donnerstag still, die Schlepplifte liefen jedoch. „Die Loipen und Rodelstrecken sind aber wegen Bruchgefahr von Bäumen gesperrt“, sagte eine Sprecherin. Die Lage werde regelmäßig neu bewertet.

Deutsche Bahn: Auch Samstag fallen noch Züge aus, Tickets können storniert werden

17.25 Uhr: Wegen des Sturms dauern die Ausfälle im Fernverkehr der Deutschen Bahn im Norden Deutschlands deutlich länger als zunächst angekündigt. Der Zugverkehr sei voraussichtlich bis Samstag „bundesweit beeinträchtigt“, schrieb die Bahn am Donnerstag auf Twitter. In der Nordhälfte des Landes würden am Donnerstag „in weiten Teilen bis Betriebsschluss keine Züge“ fahren.

Das gelte besonders für den Fernverkehr von und nach Hamburg. Welche Fernstrecken am Freitag und am Samstag weiterhin ausfallen würden, lasse sich nicht sicher sagen, sagte ein Sprecher in Berlin am Nachmittag. „Es ist schwierig und nicht genau vorherzusagen, wie der Tag morgen aussieht.“

Fahrgäste sollten sich unbedingt im Internet über ihre Züge informieren. Fahrkarten für den 17. bis 20. Februar könnten flexibel an anderen Tagen bis zum 27. Februar genutzt oder kostenlos storniert werden. Zugbindungen seien aufgehoben.

Feuerwehr fordert Kräfte des THW als Unterstützung an

17.20 Uhr: Weil noch immer gefährliche Orkanböen durch die Stadt blasen und erhebliche Sturmschäden durch umgestürzte Bäume und ungesicherte Teile im gesamten Stadtgebiet zu verzeichnen sind, forderte die Berliner Feuerwehr am Nachmittag Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) als Unterstützung an. Im Einsatz sind Retter aus acht  Ortsverbänden. Am Abend zuvor hatte das Notfallmanagement der Deutschen Bahn das THW  Treptow-Köpenick geholt, weil ein Baum auf einen Supermarkt zu stürzen drohte.

Auch in Magdeburg, Cottbus und Eberswalde musste das THW helfen. Das Cottbuser THW wurde gerufen, weil sich ein Hoteldach durch die Böen gelöst hatte. Das Eberswalder THW war bereits um 2.30 Uhr mit dem Wegräumen umgestürzter Bäume auf Straßen befasst.

Auch am Abend werden für Berlin Sturmböen der Windstärke 8 bis 9 erwartet

17.14 Uhr: Wie berichtet hat der Deutsche Wetterdienst  die Unwetterwarnung für Berlin und Brandenburg  aufgehoben. Aber: Für den Abend rechneten die Meteorologen in Berlin weiterhin mit Sturmböen der Windstärke 8 bis 9. Stärke 8 bedeutet eine mittlere Geschwindigkeit von 65 bis 70 Kilometern pro Stunde. Zweige brechen von Bäumen, das Gehen im Freien ist erschwert. Bei Windstärke 9 fegt der Wind mit einer mittleren Geschwindigkeit von 75 bis 85 Stundenkilometer über freies Gelände. Es kann kleinere Schäden an Häusern geben, wie abgehobene Dachziegel. „Es liegt keine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen mehr vor“, hieß es am Nachmittag.

Bis 14 Uhr: 1000 Notrufe in Brandenburg

17.00 Uhr: Die Brandenburger Polizei verzeichnete am Donnerstag bis 14 Uhr mehr als 1000 Notrufe. Dies seien doppelt so viele wie im selben Zeitraum vor einer Woche, sagte Sprecherin Stefanie Klaus. Die Anrufe führten zu 430 Einsätzen. Meist sei es dabei um Unterstützung der Feuerwehren bei Räumungsarbeiten wegen umgestürzter Bäume oder abgedeckter Dächer gegangen.

Am Mittag wurde auf der Bundesstraße 5 von Berlin in Richtung Nauen ein 24-jähriger Fahrer verletzt, als ein Baum umkippte und auf sein Führerhaus krachte, wie es hieß. In den Unfall seien zwei weitere Autos verwickelt worden, bei ihnen sei es bei Sachschäden geblieben. Andere Unfälle passierten schon in der Nacht.

Auf der Bundesstraße 101 zwischen Thyrow und Trebbin (Teltow-Fläming) wurde ein Lastwagen mit Anhänger ebenfalls von einer Windböe erfasst. Das Fahrzeug kippte um und lag quer auf der Fahrbahn. Der Fahrer wurde den Angaben zufolge leicht verletzt. Auch auf den Autobahnen 11 und 12 kam es in der Nacht zu mehreren Einsätzen aufgrund umgestürzter Bäume.

Tausende Sachsen ohne Strom

16.55 Uhr: Durch das Sturmtief „Ylenia“ waren in Sachsen Tausende Menschen ohne Strom. Am Nachmittag habe sich aufgrund des wieder zunehmenden Sturmes die Situation nur zum Teil entspannt, wie der Netzbetreiber Mitnetz mitteilte. Der Sturm erschwere die Reparaturarbeiten, vereinzelt würden die Störungen durch umstürzende Bäume und herumfliegende Äste wieder zunehmen.

Am Donnerstagnachmittag wurden noch Störungen in den Landkreisen Mittelsachsen bei rund 1600 Haushalten registriert, im Landkreis Vogtland waren es etwa 200. Am Vormittag waren etwa 2700 Haushalte im Vogtland und im Erzgebirgskreis betroffen. Insgesamt hatten am Morgen laut einer Sprecherin insgesamt 21.800 Mitnetz-Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg keinen Strom.

Baum zerstört Autos

16.53 Uhr: Auch in der Reichenberger Straße, Ecke Forster Straße, direkt vor dem Sahara Imbiss ist bei den Orkanböen ein Baum umgestürzt und hat mehrere Autos beschädigt.

Ein Baum ist im Kreuzberg umgestürzt und auf Autos gefallen.
Ein Baum ist im Kreuzberg umgestürzt und auf Autos gefallen. dpa/Gerd Roth

Rollerfahrer von Böe erfasst – schwer verletzt

16.52 Uhr: Im schleswig-holsteinischen Krempe wurde ein junger Rollerfahrer bei einem durch den Sturm verursachten Sturz schwer verletzt. Nach Polizeiangaben wurde der 16-Jährige auf einer Brücke von einer Böe erfasst und prallte dadurch gegen das Brückengeländer.

Stahlseil reißt am Olympiastadion: Olympische Ringe Ringe demontiert

16.50 Uhr: Wegen eines gerissenen Stahlseils in Folge von Sturmtief „Ylenia“ sind die Olympischen Ringe am Berliner Olympiastadion aus Sicherheitsgründen abgenommen worden. „Sturmtief #Ylenia zieht über Deutschland und macht auch vor unserem Stadion kein Halt“, hieß es am Donnerstag auf dem Twitter-Account des Stadionbetreibers. Es sei bei dem Vorfall an der Spielstätte von Fußball-Bundesligist Hertha BSC niemand zu Schaden gekommen.

Der nächste Orkan nähert sich: „Zeynep“ kommt mit Orkanböen von bis zu 135 Stundenkilometern

16.48 Uhr: Ab Donnerstagnachmittag sollte der Wind von Tief „Ylenia“  zwar langsam nachlassen. Die Verschnaufpause dürfte jedoch nur kurz sein. Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief – „Zeynep“ genannt – von den Britischen Inseln kommend erwartet. Vor allem an den Küsten dürfte es von Freitag auf Samstag ruppig werden, wie Franka Nawrath, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte. „Wir warnen vor extremen Orkanböen bis 135 Stundenkilometern an der Nordseeküste.“

Auch an der Ostseeküste werden am Freitagabend demzufolge extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Stundenkilometern erwartet. In den übrigen Regionen des Nordens könne mit orkanartigen Böen oder auch Orkanböen gerechnet werden. Mit welcher Wucht das Orkantief den Norden treffen wird, sei aber noch immer nicht zu 100 Prozent berechenbar.

Kreuzfahrtschiffe dürfen Hamburger Hafen nicht anlaufen

16.44 Uhr: Das Sturmtief zwingt auch Schiffsreisende zur Geduld. Weil die Elbe derzeit für große Schiffe gesperrt ist, darf etwa das Kreuzfahrtschiff „Aidaprima“ nicht wie geplant den Hamburger Hafen anlaufen, wie eine Sprecherin der Hafenbehörde HPA sagte. Auch der Fährverkehr wurde vielerorts vorübergehend eingestellt, etwa in Lübeck oder Rostock.

Am BER: Flugzeug-Abfertigung eingeschränkt

16.32 Uhr: Große Verspätungen auch am BER. Die Swiss-Maschine LX 966, die aus Zürich kommend um 14 Uhr landen sollte, ist jetzt für 17.10 Uhr angekündigt. Die TK 7728 der Turkish Airlines aus Istanbul soll erst um 18.15 Uhr mit fast sechs Stunden Verspätung am BER aufsetzen. Passagiere am  Flughafen BER brauchten nicht nur am Vormittag Geduld. Wegen starker Windböen war die Flugzeugabfertigung stark eingeschränkt, es kam zu Verspätungen, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte. Verspätungen, die die ganzen Flugplan durcheinander brachten. Auch jetzt am Nachmittag sind viele Flugzeuge verspätet.

Die erste Welle von Starts und Landungen verlief am frühen Morgen noch reibungslos. Weil der Sturm danach wieder stärker wurde, durften die Ausleger der Fluggastbrücken des Terminals nicht an die Maschinen herangefahren werden. Teilweise wurde auf mobile Brücken ausgewichen. Wegen starker Böen durften zeitweise auch keine Gepäckklappen geöffnet werden.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt waren nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, München und Hamburg betroffen. Am Flughafen Hamburg fielen rund ein Dutzend Flüge aus.

Deutsche Bahn versucht, Zugstrecken wieder frei zu räumen

16.29 Uhr: Nach zahlreichen Schäden durch den Sturm und vielen Zugausfällen am Donnerstagvormittag begann die Deutsche Bahn mit Aufräumarbeiten. „Für eine Schadensaufnahme ist es noch zu früh. Die Schäden sind aber erheblich“, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß. „Im Moment sind Reparaturtrupps der Bahn mit Hochdruck unterwegs, um Strecken freizuräumen, mit der Kettensäge Bäume zu schneiden oder auch Oberleitungen zu reparieren, was bei diesen Wetterbedingungen nicht ganz einfach ist.“

Wegen des andauernden Sturms sei mit weiteren Störungen zu rechnen. Probleme werde es auch durch die zweite erwartete Sturmfront geben, sagte Stauß. „Ich fürchte, unsere Reisenden müssen noch über einen längeren Zeitraum mit Einschränkungen leben.“ Reisende sollten sich vor ihren Fahrten genau informieren. Wenn möglich sollten Reisen verschoben werden. Fahrkarten seien länger gültig.

Südharz: 55-Jähriger stirbt, als ein Baum auf sein Auto fällt

16.27 Uhr: In Sachsen-Anhalt bei Südharz starb ein 55-Jähriger am Donnerstag auf einer Landstraße. Ein Baum sei durch den starken Wind auf den Wagen des Mannes gefallen, teilte die Polizei mit. Daraufhin habe sich der fahrende Wagen am Morgen überschlagen.

Unwetterwarnung für Berlin aufgehoben

16.16 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat die aktuelle Unwetterwarnung für Berlin und Brandenburg aufgehoben. „Es liegt keine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen mehr vor“, hieß es am Nachmittag. Zunächst galt die Unwetterwarnung bis Donnerstagabend.

Bahn-Fernverkehr im Norden kommt stellenweise komplett zum Erliegen

16.14 Uhr: Das Orkantief „Ylenia“ hat am Donnerstag in Deutschland zu großflächigen Störungen des Zugverkehrs geführt. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr in der Nordhälfte aus Sicherheitsgründen ein, auch der Nah- und Regionalverkehr waren betroffen. Nach Angaben der Bahn fuhren am Donnerstag bis auf Weiteres keine Fernzüge im Gebiet nördlich von Bahnhöfen in Münster, Hamm, Kassel und Magdeburg. Auch einzelne Fernverbindungen weiter im Süden waren betroffen, etwa eine EC-Verbindung zwischen München und Salzburg. Zu Verspätungen und Zugausfällen kam es demnach auch im Regional- und Nahverkehr, so morgens bei den S-Bahnen in Berlin und Hamburg.

Ein Bahnsprecher warnte Reisende vor bundesweiten Auswirkungen auch in den nicht direkt vom Sturm betroffenen Gebieten. Reisen sollten möglichst verschoben werden, sagte er in Berlin. Der Komplettstopp des Eisenbahnverkehrs sei eine „Vorsichtsmaßnahme“ aufgrund von Erfahrungen mit früheren Extremwetterlagen. Es sei besser, Züge in Bahnhöfen zurückzuhalten statt sie auf freier Strecke stoppen zu müssen. Dort könnten Reisende sehr viel schlechter betreut werden.

„Telefone blinken ständig“: Schon 700 Sturm-Einsätze der Brandenburger Feuerwehr

14.51 Uhr: Das Sturmtief „Ylenia“ führt in Brandenburg weiterhin zu vielen Einsätzen der Feuerwehr. Die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam zählte seit Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag rund 700 Einsätze. Allein 200 seien es in der Nacht gewesen, wie eine Sprecherin sagte. „Das Anrufaufkommen ist durchgehend hoch“, sagte sie.

Berlin: Schon 600 Feuerwehr-Einsätze, zwei Verletzte!

14.11 Uhr:  Am Donnerstag zählte die Feuerwehr bis gegen 13.00 Uhr mehr als 600 Einsätze wegen des Sturms. Meistens hätten die Feuerwehrleute Bäume und Äste beseitigt, die auf der Straße und zum Teil auch auf Autos lagen. Oft ging es auch um lose Dachziegel oder ähnliche Gebäudeschäden. In Lichterfelde fielen drei Bäume auf parkende Autos, eine Laterne wurde mitgerissen. Zwei Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen von herabfallenden Ästen leicht verletzt. Die Feuerwehr warnte auch für den restlichen Donnerstag davor, das Haus zu verlassen.

Massive Störungen im Bahnverkehr - im Norden geht nichts mehr

13.43 Uhr: Das Orkantief „Ylenia“ hat am Donnerstag in Deutschland zu großflächigen Störungen des Zugverkehrs geführt. Die Deutsche Bahn (DB) stellte den Fernverkehr in der Nordhälfte aus Sicherheitsgründen ein, auch der Nah- und Regionalverkehr waren betroffen. Wegen des heftigen Sturms und teilweise auch wegen paralleler Gewitter waren Feuerwehren in vielen Bundesländern im Dauereinsatz, gravierendere Vorfälle blieben aber weitgehend aus.

Nach Angaben der Bahn fuhren am Donnerstag bis auf Weiteres keine Fernzüge im Gebiet nördlich von Bahnhöfen in Münster, Hamm, Kassel, Magdeburg und Berlin. Reisen sollten möglichst verschoben werden, sagte ein Bahnsprecher in Berlin.

Umgestürzter Baum in Berlin-Kreuzberg.
Umgestürzter Baum in Berlin-Kreuzberg. dpa/Gerd Roth

Sturm fordert erstes Todesopfer – Autofahrer von Baum erschlagen

12:51 Uhr: Ein 37 Jahre alter Mann ist in seinem Auto Opfer des Orkans geworden. Er war am Donnerstagmorgen gegen 9.00 Uhr auf der L252 zwischen Bad Bevensen und Seedorf im Landkreis Uelzen in Niedersachsen unterwegs, als ein Baum auf seinen Pkw stürzte und ihn erschlug. Wie ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte, war der Fahrer sofort tot. Für die Dauer der Bergungsarbeiten wurde die Landstraße gesperrt.

Sturmtief Ylenia: 5000 Menschen im Süden Brandenburgs ohne Strom

11.55 Uhr: Der Sturm hat im Süden Brandenburgs viele Stromausfälle verursacht. Am frühen Donnerstagmorgen waren um das Umland von Cottbus rund 5000 Haushalte ohne Strom, wie der Netzbetreiber Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mitteilte. Am Vormittag reduzierte sich die Zahl auf rund 700 Haushalte. Betroffen waren noch die Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße.

Hauptursache für die Stromausfälle waren demnach zusammenschlagende Leiterseile sowie Bäume und Äste, die Stromleitungen beschädigten. Zunächst hatte der RBB berichtet. Der Netzbetreiber warnte davor, sich während des Sturms elektrischen Anlagen und Leitungen zu nähern. Während des Sturms sei immer wieder mit Ausfällen zu rechnen, sagte ein Sprecher.

Meteorologe Karsten Brandt: Sturmtief Zeynep am Freitag in Berlin und Brandenburg noch deutlich stärker

11.46 Uhr: Der Orkan am Donnerstag ist wohl nur der Auftakt einer stärkeren Sturmfront! Bereits am Freitag wird das Unwettertief Zeynep aus dem Westen über uns ziehen. Meteorologe Karsten Brandt bei Radio1 wörtlich: „Ich glaube, dass dies das stärkere Sturmtief sein wird - auch für Berlin und Brandenburg.“

19.000 Haushalte in Westmecklenburg und Neubrandenburg ohne Strom

11.41 Uhr: Sturmtief „Ylenia“ hat dafür gesorgt, dass in der Nacht zum Donnerstag bis zu 19 000 Haushalte in Westmecklenburg und Nordbrandenburg ohne Strom waren. Wie der regionale Stromversorger Wemag (Schwerin) mitteilte, kam es im gesamten Netzgebiet zu Störungen an Leitungen. Die Reparaturarbeiten hätten schon in der Nacht begonnen. Am Morgen seien noch etwa 2000 Kunden von den Störungen betroffen gewesen. Der größte Teil der Schäden sei durch herabfallende Äste oder entwurzelte Bäume verursacht worden.

Besonders betroffen gewesen seien die Regionen um Bützow, Gadebusch, Hagenow, Neustadt-Glewe und Perleberg, hieß es. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich die Störungen bis in den Abend hinein fortsetzen können. Das anhaltend stürmische Wetter mit starken Windböen erschwere die Behebung der Schäden, die schrittweise beseitigt würden. Alle verfügbaren Kräfte seien im Einsatz, hieß es.

15 Meter hoher Antennenmast stürzt auf Ringbahn

11.39 Uhr: Ein 15 Meter hoher Antennenmast ist in Berlin im Sturm auf die Ringbahn gestürzt. Die Feuerwehr rückte mit einem Kran aus, um die Strecke freizuräumen. Auf der Ringbahn wurde der S-Bahn-Verkehr zwischen Hermannstraße und Südkreuz unterbrochen

Verkehrschaos in Berlin: Mehrere Straßen gesperrt, Busse umgeleitet

11.26 Uhr: Sturmchaos auch am Donnerstagmittag in Berlin!  Im Minutentakt meldet die Verkehrsinformationszentrale (VIZ Berlin) Störungen und Unterbrechungen auf den Straßen der Hauptstadt. Hier ein Auszug:

.Auch der Tempelhofer Damm wurde gesperrt, ebenso die Anschlussstelle der Stadtautobahn A 100. Betroffen war auch die Buslinien 140 und 184 der Berliner Verkehrsbetriebe. Auf dem Tempelhofer Damm bildete sich ein Stau.

Sturm legt Fähre und Tram in Potsdam streckenweise lahm

11.16 Uhr: Das Sturmtief „Ylenia“ hat in Potsdam zu streckenweisen Ausfällen beim Fähr- und Tramverkehrs geführt. Wegen zweier umgestürzter Bäume in den Wendeschleifen Marie-Juchacz-Straße und Gaußstraße ist der Tramverkehr der Linien 92 und 96 derzeit nur bis/ab Bisamkiez möglich, teilte der Verkehrsbetrieb Potsdam am Donnerstagvormittag mit. Zwischen Waldstraße/Horstweg und Marie-Juchacz-Straße wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. „An der Beseitigung der Bäume wird gearbeitet, anschließend muss noch die Fahrleitung überprüft werden“, hieß es weiter.

Auch der Fährverkehr der Linie F1 zwischen Auf dem Kiewitt und Hermannswerder wurde am Vormittag eingestellt. Fahrgäste können die Buslinie 694 von/bis S-Hauptbahnhof und aus Potsdam-West bis/von S-Hauptbahnhof die Tram 91 und die Busse der Linien 605, 606 und 631 nutzen.

Mehr als 300 000 Haushalte in Tschechien nach Sturm ohne Strom

10.51 Uhr: Das Sturmtief „Ylenia“ hat auch in Tschechien für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehr als 300 000 Haushalte waren am Donnerstag wegen beschädigter Leitungen ohne Elektrizität. Die Feuerwehren rückten zu Hunderten Einsätzen aus, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen und abgedeckte Dächer zu sichern. Alle verfügbaren Kräfte seien im Einsatz, teilte ein Sprecher mit.

Im Bahnverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen, unter anderem auf den Strecken Rumburk-Sebnitz und Pilsen (Plzen)-Klatovy. Auf der gut 1600 Meter hohen Schneekoppe wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 181 Kilometern pro Stunde gemessen. In niedrigen Lagen erreichten die Böen nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes CHMU Werte von bis zu 90 Kilometern pro Stunde. Auch in den nächsten Tagen wird in Tschechien mit stürmischem Wetter gerechnet.

Umgekippter LKW liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn A29. Der Fahrer blieb unverletzt.
Umgekippter LKW liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn A29. Der Fahrer blieb unverletzt. dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Brandenburg: Windgeschwindigkeiten bis 125 km/h gemessen

10.19 Uhr: In Berlin hat es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in der Nacht zum Donnerstag schwere Sturmböen mit Windstärke 10, in Brandenburg sogar orkanartige mit Windstärke 11 gegeben. Das teilte der DWD in Potsdam mit. Dabei wurden in der brandenburgischen Landeshauptstadt Windgeschwindigkeiten von bis zu 111 Stundenkilometern, in Berlin-Dahlem von 104 Stundenkilometern gemessen. In Wannsee sollen inoffiziellen Angaben zufolge sogar 128 Stundenkilometer gemessen worden sein.

Auch im Süden Brandenburgs gab es während der Nacht orkanartige Böen, in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) mit Geschwindigkeiten von ebenfalls 111 Stundenkilometern. In Angermünde (Uckermark) hat der DWD sogar einen Wert von 125 Stundenkilometern gemessen. Der DWD wies darauf hin, dass der Sturm noch nicht zu Ende sei.

Berliner Feuerwehr ruft zum zweiten Mal Ausnahmezustand aus - mehr als 100 Sturm-Einsätze

10.10 Uhr: Die Berliner Feuerwehr hat zum zweiten Mal den Ausnahmezustand ausgerufen. „Seit 9 Uhr musste erneut der Ausnahmezustand Wetter aufgrund eines deutlichen Anstiegs der wetterbedingten Einsätze ausgerufen werden. Weitere Freiwillige Feuerwehren werden jetzt in Dienst gerufen“, heißt es auf Twitter.

Wegen des Sturms ist die Berliner Feuerwehr bis zum Donnerstagvormittag zu mehr als 100 Einsätzen gerufen worden. „Die Zahl steigt weiter“, sagte ein Sprecher. Meistens hätten die Feuerwehrleute Bäume und Äste beseitigt, die auf der Straße und zum Teil auch auf Autos lagen. Menschen seien nicht verletzt worden.

Brandenburg: Hunderte Einsätze wegen umgestürzter Bäume

09.59 Uhr: Wegen des Sturmtiefs „Ylenia“ sind Feuerwehr und Polizei in Brandenburg im Dauereinsatz. In den Landkreisen Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster sei es in der Nacht zwischen 1.00 Uhr und 5.30 Uhr zu etwa 150 Einsätzen wegen umgefallener Bäume gekommen, sagte der Sprecher. Besonders in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz seien viele Bäume auf die Fahrbahn gefallen.

Auch in den Landkreisen Frankfurt (Oder), Oder-Spree und Märkisch Oderland habe es seit etwa 2.00 Uhr viele witterungsbedingte Einsätze gegeben – insgesamt etwa 80, wie ein anderer Sprecher am Donnerstagmorgen mitteilte. Häufiger Grund waren auch in diesem Fall umgefallene Bäume. Wie die Polizei Brandenburg am Donnerstag mitteilte, hat es wegen des Sturms erheblich mehr Notrufe gegeben als üblich. Anrufer meldeten sich etwa wegen umgestürzter Bäume, abgerissener Äste, verunreinigter Fahrbahnen, beschädigter Leitplanken oder Autos, bei denen wegen des Sturms die Alarmanlage ausgelöst wurde.

Rügenbrücke wegen „Ylenia“ gesperrt

9.45 Uhr: Wegen des heftigen Sturms ist die Rügenbrücke in Stralsund in der Nacht zum Donnerstag gesperrt worden. Kurz nach Mitternacht habe man den Verkehr über die Brücke einstellen müssen, hieß es in einer Meldung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr MV. In der Nacht sei auf der Brücke eine Windgeschwindigkeit von 115 Stundenkilometern gemessen worden, Donnerstagmorgen seien es noch 85 Stundenkilometer gewesen. Erst wenn sich die Wetterlage beruhigt habe, könne die Rügenbrücke wieder geöffnet werden. Zunächst könne man die Insel nur über eine Umleitung über den Rügendamm mit dem Auto erreichen.

Orkan-Tief auch im Norden Großbritanniens: Böen bis 160 km/h, Stromversorgung unterbrochen

9.43 Uhr: Stürmisches Wetter hat auch in Teilen Großbritanniens und Irlands in der Nacht zum Donnerstag zu Behinderungen im Zugverkehr und zu Stromausfällen geführt. In Schottland und England fielen zahlreiche Zugverbindungen aus wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen, Schäden an Oberleitungen oder den Signalanlagen. Tausende Haushalte im Norden Englands waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. „Dudley“, wie das Sturmtief in Großbritannien bezeichnet wird, brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern. Für Freitag wurde bereits mit einem weiteren, noch stärkeren Sturm gerechnet.

Flugzeugabfertigung am BER unterbrochen

9.30 Uhr: Wegen des Sturms hat der Flughafen Berlin-Brandenburg BER am Donnerstagmorgen die sogenannte Flugzeugabfertigung unterbrochen. Das bedeutet, dass wegen der starken Sturmböen keine Maschinen beladen beziehungsweise entladen werden und zunächst auch keine Passagiere in die Flugzeuge einsteigen können, wie ein Sprecher des BER sagte. Bereits abgefertigte Maschinen können jedoch noch starten und Landungen finden auch noch statt.

S-Bahn Berlin: Zahlreiche Störungen wegen unterbrochener Bahnstrecken

9.29 Uhr: Auf zahlreichen Linien meldet die Berliner S-Bahn Unterbrechungen und Störungen infolge von Sturmschäden.

Wetterdienst: Weitere Sturmtiefs in der kommenden Woche möglich

8.55 Uhr: Die Serie von Sturmtiefs könnte sich nach Einschätzungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch zu Beginn der kommenden Woche fortsetzen. Tendenziell müsse weiter mit einer solchen Entwicklung gerechnet werden, sagte Meteorolge Jens Oehmichen vom Deutschen Wetterdienst am Donnerstagmorgen.

Bahn stellt Fernverkehr in Berlin und Brandenburg ein

7.30 Uhr: Die Deutsche Bahn hat wegen des Sturms den Fernverkehr in mehreren Bundesländern eingestellt. Der Zugverkehr sei in weiten Teilen Deutschlands stark eingeschränkt, sagte ein Bahn-Sprecher am Donnerstagmorgen. „In der Nordhälfte verkehren bis in die Mittagsstunden keine Züge im Fernverkehr.“ Das betrifft Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg.

Feuerwehr beendet Ausnahmezustand

6.30 Uhr: Die Feuerwehr hat den nächtlichen Ausnahmezustand wegen des Sturmtiefs „Ylenia“ beendet. „Bis 5:30 Uhr wurden 76 wetterbedingte Einsätze bearbeitet. Größtenteils handelte es sich um umgestürzte Bäume oder lose Bauteile“, heißt es.

Feuerwehr warnt: Bleiben Sie zu Hause!

4.10 Uhr: Die Berliner Feuerwehr warnt über Twitter die Bewohner der Hauptstadt vor Orkan „Ylenia“:  „Wenn möglich bleiben sie bitte zuhause. Halten sie Fenster und Balkontüren geschlossen. Sichern sie lose Gegenstände gegen Wegfliegen oder Herunterfallen. Betreten sie keine Wälder oder Parkanlagen.“

Böen bis 128 km/h in Wannsee

4.00 Uhr: Berlin-Wannsee zählt zu den Flachland-Orten in Deutschland, die der Sturm bisher am heftigsten getroffen hat. Experten haben demnach Böen mit bis zu 128 km/h gemessen. Nur in vier Flachland-Regionen wütet „Ylenia“ heftiger.

Lichterfelde: Tanne stürzt auf Laterne und Auto

3.15 Uhr: In der Ringstraße in Lichterfelde stürzte ein großer Tannenbaum um und beschädigte ein Auto und eine Laterne. Zwei weitere Bäume wurden schwer beschädigt. Es entstand hoher Sachschaden.

In Lichterfelde stürzte eine alte Tanne auf ein Auto.
In Lichterfelde stürzte eine alte Tanne auf ein Auto. Morris Pudwell

Lichtenrade: Riesiger Baum zertrümmert drei Autos

Gegen 2.40 Uhr legte sich ein mindestens 100 Jahre alter Baum quer über die Schillerstraße in Lichtenrade und beschädigte dabei drei Autos. Dabei entstand an einem geparkten Nissan ein Totalschaden. Der Baum krachte genau mittig durch das Fahrzeug. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr zerlegte den Baum und räumte auf.

Gegen 2.40 Uhr legte sich ein mindestens 100 Jahre alter Baum quer über die Schillerstraße in Lichtenrade und beschädigte dabei 3 Autos.
Gegen 2.40 Uhr legte sich ein mindestens 100 Jahre alter Baum quer über die Schillerstraße in Lichtenrade und beschädigte dabei 3 Autos. Morris Pudwell

Feuerwehr ruft wegen Sturmtief „Ylenia“ Ausnahmezustand aus

2.30 Uhr: Die Feuerwehr Berlin hat am frühen Donnerstagmorgen wegen des Sturmtiefs „Ylenia“ den Ausnahmezustand ausgerufen. „Auch uns hat das Unwetter erreicht“ sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr Berlin. Seit 2.00 Uhr sei ein starker Anstieg an wetterbedingten Einsätzen zu verzeichnen. Gegen 2.30 Uhr habe man sich entschieden, den Ausnahmezustand auszurufen. Mehrere Freiwillige Feuerwehren wurden in den Dienst gerufen, um die Berufsfeuerwehr zu unterstützen. Zudem sind Einsatzkräfte mit sogenannten Erkundungsfahrzeugen unterwegs, die nach der Meldung eines Schadens erst einmal herausfinden sollen, ob und in welchem Umfang der Einsatz der Feuerwehr wirklich nötig ist.

Aktuell muss die Berliner Feuerwehr nach Angaben des Sprechers zu 40 bis 50 Einsätzen ausrücken. Dabei handele es sich überwiegend um umgestürzte Bäume und lose Dachziegel oder ähnliche Gebäudeschäden. Meldungen von Verletzten lagen aus Berlin zunächst nicht vor.

Flugverkehr wegen Sturm unterbrochen

00.10 Uhr. Das Sturmtief über Deutschland beeinträchtigt am Donnerstagmorgen auch den Flugverkehr. Die Lufthansa hat bislang vorsorglich 20 Flüge gestrichen, wie das Unternehmen in der Nacht auf Anfrage mitteilte. Fluggästen wird empfohlen, sich auf der Website der Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.

22.05 Uhr. Wegen des angekündigten Unwetter fahren zunächst keine Fähren des Unternehmens Scandlines mehr zwischen Rostock und dem dänischen Gedser. Das teilte Scandlines am Abend mit. Die Fahrten ab Rostock am Mittwochabend etwa um 22.30 Uhr sowie am Donnerstag um 04.15 und 06.00 Uhr fallen demnach aus. Gleiches gilt für die Fahrten ab Gedser am Mittwoch um 22.30 Uhr sowie am Donnerstag um 02.00, 07.00 und 09.00 Uhr. Voraussichtlich werde der reguläre Fahrplan ab Rostock am Donnerstag um 09.00 Uhr wieder aufgenommen, ab Gedser um 11.15 Uhr.

21.05 Uhr. So beschreibt der Deutsche Wetterdienst in Offenbach die Warnlage: Verbreitet Orkanböen (Unwetter) an den Küsten und im Bergland, auf dem Brocken und dem Fichtelberg auch extreme Orkanböen. Schwere Sturmböen, teils auch orkanartige Böen im Flachland.  Heute Nacht verbreitet Sturmböen oder schwere Sturmböen 75 bis 100 km/h. Mit Kaltfrontpassage vor allem im Nordwesten, der Mitte und im Osten orkanartige Böen bis 115 km/h, in den Hochlagen der Berge Orkan über 120 km/h, auf dem Brocken bis 180 km/h.

17.53 Uhr.  Die Deutsche Bahn und der Berliner Flughafen BER haben sich angesichts des erwarteten schweren Sturms vorbereitet. „Mitarbeitende und Einsatzfahrzeuge werden in Bereitschaft versetzt, um eventuelle Sturmschäden schnell beseitigen zu können“, sagte ein Bahnsprecher. Einige Züge in Berlin und Brandenburg werden in den frühen Morgenstunden am Donnerstag vorsorglich erst ab 6.30 Uhr ihren Betrieb aufnehmen und auch mit verminderter Geschwindigkeit fahren. Davon sind zum Beispiel die Linien RE6 zwischen Wittenberge und Neuruppin oder die RB23 zwischen Potsdam Hbf und Michendorf betroffen. Auch beim Flughafen BER werde die Wetterentwicklung überwacht und alle Geräte zum Beispiel auf dem Vorfeld wetter- und windfest gemacht.

17.45 Uhr. Autofahren im Sturm? Wer kann, sollte in der Nacht zu Donnerstag zuhause bleiben. Wenn sich sich dennoch nicht vermeiden lässt, mit dem Auto unterwegs zu sein, ist höchste Konzentration gefragt: Mit diesen Tipps kommen sie im Auto oder auf dem Motorrad sicher durch den Sturm. >>>

17.00 Uhr. Sturmwarnung: Berliner Schulkinder dürfen zu Hause bleiben. Wegen der Sturmwarnung für Donnerstag dürfen Berliner Schulkinder zu Hause bleiben. Eltern könnten „ihre Kinder von der Präsenzpflicht befreien und zu Hause belassen“, teilte die Senatsbildungsverwaltung am Mittwoch mit. Eine formlose schriftliche Mitteilung genüge. Die Schulpflicht gelte aber prinzipiell weiter, die Betreuung der Schüler an den Schulen sei sichergestellt. Dieses Verfahren sei in Berlin bei Unwetterwarnungen üblich. Der Deutsche Wetterdienst gab am Mittwoch eine „amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen“ heraus und empfahl, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.

16.30 Uhr. Wegen der aktuellen Sturmwarnung wird die Präsenzpflicht für alle Brandenburger Schülerinnen und Schüler am Donnerstag ausgesetzt. Da die Entwicklung der Sturmsituation in Brandenburg nicht absehbar sei und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler oberste Priorität habe, gelte das Fernbleiben von der Schule am Donnerstag grundsätzlich als entschuldigt, teilte das Brandenburger Bildungsministerium am Mittwoch mit. Im Fall des Fernbleibens müsse die Schule aber benachrichtigt werden.

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Bei extremen Witterungsverhältnissen entschieden grundsätzlich die Erziehungsberechtigten am Morgen, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar sei. Volljährige Schülerinnen und Schüler würden dies selbst entscheiden. „Die Sicherheit geht immer vor, deshalb sollten Eltern sich ständig über die aktuellen Straßen- und Witterungsverhältnisse erkundigen und dann abwägend entscheiden“, so das Ministerium. Die Lehrkräfte und das sonstige pädagogische Personal seien vor Ort und den eintreffenden Schülerinnen und Schülern sei der Aufenthalt in der Schule zu gewähren. Minderjährige seien, wenn notwendig, zu betreuen.

16.15 Uhr. Brandenburg schließt Parks und öffentliche Anlagen. Wegen der Gefahrenlage sollen in den kommenden Tagen mehrere öffentliche Anlagen in Brandenburg schließen. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten teilte am Mittwoch mit, ihre Parkanlagen ab dem Donnerstag bis auf weiteres nicht für den Besucherverkehr zu öffnen. Auch der Tierpark und der Spreeauenpark Cottbus sollen am Donnerstag geschlossen bleiben, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Die Schließungen können sich den Angaben zufolge je nach Wetterlage auch auf die darauffolgenden Tage erstrecken.

16.10 Uhr. Berliner Senat warnt dringend davor, Grünanlagen und Wälder zu betreten: „Herabfallende Äste und Kronenteile können lebensgefährlich sein - auch nach dem Sturm muss noch mit Astbruch oder umstürzenden Stämmen gerechnet werden“. Gefahr drohe auch von Straßenbäumen in der Stadt, fallenden Dachziegeln und Gerüstteilen. Der Bezirk Mitte betonte: „Bäume können unvermittelt umstürzen. (...) Für Menschen, die sich in Parks und Grünanlagen aufhalten, besteht Lebensgefahr.“ Zoo und Tierpark in Berlin bleiben aus Sicherheitsgründen am Donnerstag geschlossen, nur das Aquarium hat geöffnet.

Auch die Berliner Feuerwehr empfahl, grundsätzlich vorsichtig zu sein. „Am sichersten ist man in den eigenen vier Wänden. Man sollte prüfen: Muss ich das Haus verlassen?“, sagte ein Sprecher. Wer unbedingt raus müsse, sollte Parks und Wälder meiden. Auch in der Stadt sollten die Menschen aufmerksam sein und den Blick nach oben richten, um mögliche Gefahren zu erkennen.

16.05 Uhr. Die Warnungen der Meteorologen vor den Folgen des Orkantiefs Ylenia werden immer drastischer: Meteorologe Jan Schenk warnt vor Tornados, die sich in der Nacht zu Donnerstag zwischen Berlin und Hamburg bilden können.

15.45 Uhr. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer sollten sich in der Nacht auf herabstürzende Äste, Dachziegel und andere Gegenstände einstellen, warnt die Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ).

15.40 Uhr. Simulation: So zieht der Doppelorkan über Deutschland. Der Meteorologe Özden Terli warnt vor orkanartigen Böen bis 110 km/h und zeigt in einem Tweet die Zugbahn des Sturmes über Deutschland.

15.35 Uhr. Orkantiefs gleich im Doppelpack! Der DWD rechnet mit Orkanböen in weiten Teilen Deutschlands sowie einer Sturmflut an der Küste.

15.30 Uhr. Warnapp installiert? Angesichts der drohenden Sturmflut an der Küste rät die Feuerwehr Hamburg dazu, die Warnapp Nina auf dem Smartphone zu installieren.