Es ist Halloween – und damit auch die Zeit, in der sich viele Menschen gern mal einen Horrorfilm genehmigen. Ob im Kino oder auf dem Sofa: Wohliger Grusel gehört im Herbst einfach dazu! Wenn Sie häufiger Gruselfilme schauen, kennen Sie bestimmt auch Javier Botet. Nie gehört? Der Schauspieler ist der bekannteste Unbekannte in der Horrorfilm-Szene. Er ist in unzähligen Filmen zu sehen – und trotzdem kennen nur wenige seinen Namen. Der Grund: Botet ist eine echte Größe, wenn es darum geht, Monster zu verkörpern – eine Gen-Erkrankung macht’s möglich!
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In Amerika wird Botets Job als „Creature Performer“ beschrieben – der 46-Jährige wird für Horrorfilm-Produktionen immer dann vor die Kamera geholt, wenn Monster gespielt werden müssen. Der Grund: Javiet Botet hat seit seiner Kindheit eine genetische Erkrankung, das sogenannte Marfan-Syndrom – im Alter von fünf Jahren wurde die Erkrankung diagnostiziert. Die Folge: Menschen, die an dem Syndrom leiden, werden unnatürlich groß, haben besonders lange und dünne Gliedmaßen.
Schauspieler Javier Botet: Ein Gen-Defekt machte ihn zum Superstar
Außerdem verfügen sie über lange Finger und Gelenke, die sich stark überdehnen lassen. In einem Porträt des „Wall Street Journal“ wurde Javiet Botet – zwei Meter groß und 56 Kilogramm schwer - eine Ähnlichkeit zum Aussehen eines Weidenbaums angedichtet.
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„Mein Körper ist anders, sehr eigenartig“, sagte Botet in einem Interview mit dem „Hollywood Reporter“. „Als Kind stand ich vor dem Spiegel und verschränkte meine Arme und Beine, um ungewöhnliche Formen zu formen. Ich bewegte meine Ellbogen oder Finger und fand es großartig. Damit habe ich immer gespielt.“

Und nicht nur das: Sein Körper ist heute sein Kapital – denn mit seinem Aussehen passt Botet perfekt in die meisten Monster-Rollen in Horrorfilmen. Seine Karriere begann mit einem Auftritt im Horrorfilm „Beneath Still Waters“ im Jahr 2005. Die Mitarbeiter der Kostüm- und Masken-Abteilung rieten ihm daraufhin, es auch mit anderen Rollen zu versuchen. Die Chance kam zwei Jahre später: Mit dem Horror-Kracher „Rec.“ erlebte Botet seinen Durchbruch.
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Der Film erzählt die Geschichte einer Fernsehmoderatorin, die eine nächtliche Dokumentation über eine Feuerwache dreht. Mit ihrem Kameramann begleitet sie einen Einsatz einer spanischen Feuerwehr-Crew – und landet in einem Haus, in dem ein Virus ausgebrochen ist, das Menschen in blutrünstige Zombies verwandelt.
Javier Botet spielt in Filmen Grusel-Monster mit langen Gliedmaßen
Die Quelle des Bösen ist eine besessene Frau, die in einer Wohnung unter dem Dach lebt – ein wandelndes Ungeheuer mit besonders langen Armen und langen Beinen: Javier Botet. Nach dem Film, von dem danach drei weitere Teile erschienen, gab es für den „Creature Performer“ kein Halten mehr: Zahlreiche Filme folgten.
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Das Problem: Die Monster, die Botet spielt, sind nur selten Hauptrollen – weshalb sein Name selbst vielen Horror-Fans kein Begriff ist. Er spielte den „Krummen Mann“ im Universum der Reihe „The Conjuring“, einen Leprakranken und eine Monster-Oma in den Verfilmungen von Stephen Kings „Es“. Er war in „Die Mumie“ und „Alien: Covenant“ zu sehen. Im Horror-Streifen „Slender Man“ über einen langen, dünnen Mann, der in den Wäldern nach Wanderern jagt, war Botet zumindest das titelgebende Monster. Seinen letzten großen Kino-Auftritt hatte der Spanier erst in diesem Jahr – als Dracula in „Die letzte Fahrt der Demeter“.
Javier Botet: Er war schon Slenderman, der „Krumme Mann“ und Dracula
Mit jenem Film ging für Botet sogar ein echter Traum in Erfüllung. „Für mich war es eine Ehre, als sie mich kontaktierten, um die Rolle zu übernehmen“, sagte er dem Magazin „Screenrant“. In Interviews sei er immer wieder gefragt worden, welches Monster er gern als nächstes spielen würde – und habe immer wieder geantwortet, dass Dracula ihn reizen würde. „Denn er ist der Ursprung der Monsterfilme. Für mich wäre es also eine absolute Ehre.“ Auch in „die letzte Fahrt der Demeter“ steckte Botet aber – wie in allen anderen Filmen – unter einer dicken Spezial-Maske.
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Auch seine Stimme ist nie zu hören. Unverkennbar aber: Seine Bewegungen. Die sind so surreal, dass selbst eingefleischte Horror-Fans immer wieder daran glauben, dass Film-Tricks angewendet werden. Doch aufgrund seiner beweglichen Gelenke kann der Schauspiel-Star seinen Monstern auch ohne Stop-Motion-Tricks und digitale Nachbearbeitung Leben einhauchen. Und auch das machte ihn zum bekanntesten „Mann hinter den Monstern“ in Hollywood. ■