Aktuell zieht es das deutsche Publikum wieder ins Kino – denn nach stolzen 50 Jahren ist mit „Der Exorzist – Bekenntnis“ eine neue Fortsetzung des Kult-Streifens „Der Exorzist“ von 1973 erschienen. Der Klassiker von Regisseur William Friedkin lehrte damals die Zuschauer das Fürchten – er zeigte, wie der Teufel Besitz von der zwölfjährigen Regan ergriff. Wer sich den Film heute anschaut, wird aber feststellen: Da gibt’s eine Szene, die man bisher nicht kannte! Denn die legendärste Sequenz des Streifens ist erst in neueren Fassungen zu sehen.
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Was aus heutiger Sicht manchmal sogar komödiantisch erscheint, war für die Kino-Zuschauer damals ein echter Schock: Als der Teufel Besitz von der kleinen Regan ergreift, wird das Leben ihrer Mutter zu einem absoluten Alptraum. „Der Exorzist“ gilt als einer der wichtigsten Horrorfilme aller Zeiten, brachte viele Szenen hervor, die heute Kult sind – darunter eine Sequenz, in der sich der Kopf der besessenen Regan um 360 Grad dreht und jene, in der sie grünen Schleim auf ein Mitglied der Kirche spuckt. Auch das wackelnde Bett ist Horror-Kult.
Horror-Film „Der Exorzist“: Darum wurde die krasseste Szene herausgeschnitten
Es gibt aber eine Szene, die den Kino-Zuschauern bei „Der Exorzist“ im Jahr 1973 verborgen blieb: den legendären „Spider Walk“. Für viele Zuschauer hätte es damals eine der gruseligsten Szenen im Film sein können. Nachdem die kleine Regan bereits seit Tagen erste Symptome von Besessenheit zeigt, kommt es im Treppenhaus zu einer Begegnung zwischen ihr, ihrer Mutter und einer Angestellten. Regan kommt dabei auf allen Vieren rückwärts die Treppe hinab gelaufen. Öffnet ihren Mund zu einer entstellten Fratze, ein Schwall Blut kommt daraus hervor.
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Mit der Szene gab es allerdings ein Problem: so gruselig sie aussieht, so schlecht wurde sie damals bewertet. Denn: Für den Regisseur William Friedkin kam dieser recht große Spezialeffekt zu früh im Film – und er glaubte, dass dadurch die vorherige Szene (hier erfährt Regans Mutter vom Tod eines Bekannten) ihre emotionale Kraft verliert. Außerdem war die filmische Umsetzung eher mangelhaft: Die Drähte, an denen die Schauspielerin rücklings die Treppe hinab gehoben wurde, waren nämlich zu sehen – sie zerstörten die Wirkung der Horror-Sequenz.
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Erst im Jahr 2000 landete der legendäre „Spider Walk“ im Film „Der Exorzist“
Erst Jahre später, im Jahr 2000, widmete sich Friedkin erneut dem Film „Der Exorzist“. Die Technik war da schon etwas weiter: Er schnitt die Szene neu und nutzte moderne Computertechnik, um die Seile zu entfernen. Daraufhin erschien eine neue Version des „Exorzist“ – dieses Mal war der „Spider Walk“ dabei. Obwohl die Szene erst so spät hinzugefügt wurde, eroberte sie die Herzen der Fans des Horror-Klassikers im Sturm.
Übrigens: Auch ohne die Szene war der Film „Der Exorzist“ ein voller Erfolg, als er 1973 erschien. Denn: Das Publikum war an derlei Horror-Streifen noch nicht gewöhnt. In einem Zeitungsbericht wurde etwa ein Kino-Besitzer zitiert, der beschrieb, was damals im Filmtheater passierte. „Am Ende des Films war unser Theater eher ein Erste-Hilfe-Platz als ein Kinosaal“, sagte er laut dem Artikel. „20 Männer und Frauen, alle mit grünen Gesichtern, mußten wir mit Riechsalz behandeln. Etwa zehn Prozent unserer Besucher verließen die Vorführung vorzeitig.“ ■