Es war eine Nachricht, die die Herzen vieler Schlagerfans brach: Tony Marshall, der fröhliche Entertainer, der mit seinem Hit „Schöne Maid“ Millionen begeisterte, verstarb vor zwei Jahren nach schwerer Krankheit. Doch nun wird ein Geheimnis gelüftet, das viele seiner Anhänger lange beschäftigte: Was passierte mit seiner Asche?
Tony Marshall wurde – so berichtet die Bild – in einem Waldgrab im Nordschwarzwald beigesetzt. Ein Ort, an dem die Asche durch eine Bio-Urne in den Kreislauf der Natur zurückkehrt. Ein Wunsch, den Tony selbst geäußert hatte. „Im nächsten Leben möchte ich als Baum wiederkehren“, hatte er einst in einem Interview verraten.
Tony Marshalls Sohn über seinen letzten Wunsch
Der Entertainer, der mit bühnengerechter Fröhlichkeit und ansteckender Lebensfreude in Erinnerung bleibt, hatte klare Vorstellungen von seiner letzten Ruhestätte. Marc Marshall, Sohn der Schlager-Legende Tony Marschall, hat sich nun auf Facebook an die Fans gewandt und berührende Worte gefunden. Er verriet, dass sein Vater schriftlich festhielt, wie er bestattet werden wollte. Kein Grabstein, keine Pilgerstätte, kein Kult um seinen Tod. Tony Marshall wollte einfach gehen, ohne Erinnerungskult.
Doch genau diese Entscheidung sorgte für Unmut bei einigen Fans und Weggefährten. Marc Marshall spricht von Anfeindungen und Bedrohungen, denen er und seine Familie seitdem ausgesetzt sind. Fotografen, ehemalige Freunde und sogar Fans kritisieren die anonyme Bestattung. Doch Marc bleibt standhaft: „Das macht mir nichts aus, da wir auch hier als Familie unerschütterlich zusammenstehen. Papa, danke! Und auf bald im nächsten Leben!“ Ein starkes Bekenntnis zur letzten Willenserklärung seines Vaters.

Auch Tony Marshalls langjähriger Manager Herbert Nold zeigt Verständnis. Zwar hätte er den Fans gerne einen Ort zum Abschiednehmen geboten, aber: „Wenn es wirklich Tonys Wunsch war, ist es eine Sache, die wir und die Fans so akzeptieren.“
Tony Marshall, geboren als Herbert Anton Bloeth, war weit mehr als nur ein Schlagersänger. Sein musikalischer Weg begann an der Karlsruher Musikhochschule, wo er zum Opernsänger ausgebildet wurde. Doch statt in der Oper landete er im Schlagerhimmel. Mit „Schöne Maid“ feierte er in den 1970er-Jahren seinen Durchbruch. Zahlreiche Alben und Tourneen auf der ganzen Welt folgten.
Tony Marshall: Anonymen Bestattung
Privat war Tony Marshall ein Familienmensch. Mit seiner Frau Gabi, die er seit Kindertagen kannte, hatte er drei Kinder. Besonders tragisch: Seine Tochter Stella erlitt durch einen ärztlichen Kunstfehler eine infantile Zerebralparese. Tony engagierte sich daraufhin stark in der Behindertenhilfe.
Seine letzten Jahre waren von gesundheitlichen Rückschlägen geprägt: Polyneuropathie, Schlaganfall, Nierenversagen, Herzprobleme, Diabetes und eine schwere Corona-Infektion. Doch selbst im Angesicht des Todes wollte Marshall eines: als fröhlicher Entertainer in Erinnerung bleiben. Sein Wunsch nach einer naturnahen, anonymen Bestattung war der letzte Akt eines Mannes, der auch nach seinem Tod noch bewegt. ■