Im Zoo Karlsruhe

Niedlich wie Knut! Eisbär-Junge erobert die Herzen

Im Zoo in Karlsruhe gibt es süßen Eisbären-Nachwuchs.  Jetzt tapst der Kleine durch die Außenanlage. Da kommen Erinnerungen an den Berliner Eisbären Knut hoch. Mit Video.

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Ist er nicht niedlich? Da kommen Erinnerungen an Eisbär Knut hoch. Der Kleine im Zoo in Karlsruhe entwickelt sich prächtig, hat aber noch keinen Namen.
Ist er nicht niedlich? Da kommen Erinnerungen an Eisbär Knut hoch. Der Kleine im Zoo in Karlsruhe entwickelt sich prächtig, hat aber noch keinen Namen.Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa

Eisbär-Geburten in Zoos sind selten. Umso größer ist die Freude im Zoo von Karlsruhe, dass sich der Eisbär-Junge, der im November das Licht der Welt erblickte, so prächtig entwickelt. Der Kleine ist niedlich wie einst Knut in Berlin. Von Hand aufgezogen wird der Karlsruher Eisbär-Nachwuchs aber nicht. Mutter Nuka wacht über ihr Söhnchen – das noch keinen Namen hat.

Gesund, munter und bärenstark ist der kleine Eisbär. Das ist nicht selbstverständlich. Am 2. November ist er auf die Welt gekommen. Dass er überlebt hat, gilt als kleine Sensation. Die achtjährige Eisbärin Nuka hatte zwei Babys geboren, eines hat es nicht geschafft. Lange hatte man um das am Leben gebliebene Bärenkind gebangt, erst im Januar war man „viel optimistischer, dass es durchkommt“, wie der Zoo damals mitteilte. Für den Karlsruher Zoo war es die erste Eisbärengeburt seit 1991.

Das Eisbärjunge erkundet die Außenanlage im Eisbär-Gelände im Karlsruher Zoo.
Das Eisbärjunge erkundet die Außenanlage im Eisbär-Gelände im Karlsruher Zoo.Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa

Beim Tierarzt-Termin zeigte der kleine Eisbär seine ganze Kraft

Fast drei Monate hielt sich der kleine Eisbär bei Mama Nuka in einer mit Stroh gepolsterten Außenhöhle versteckt. Dass es ein Junge ist, kam erst vor gut einer Woche heraus. Bei der Erstuntersuchung. Da brachte der etwas über vier Monate alte Bär 9,6 Kilo auf die Waage. Und wehrte sich gegen die Untersuchung so heftig, dass er kaum zu halten war.  Zootierarzt Marco Roller machte das glücklich, da sei ein Zeichen, dass der Eisbär „in einem sehr guten körperlichen Zustand ist“.

Erste Untersuchung des kleinen Eisbären am 9. Februar.  Zootierarzt Lukas Reese (l.) und Revierleiter Moritz Ehlers hatten Mühe, das kräftige Kerlchen zu halten.
Erste Untersuchung des kleinen Eisbären am 9. Februar. Zootierarzt Lukas Reese (l.) und Revierleiter Moritz Ehlers hatten Mühe, das kräftige Kerlchen zu halten.Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa

Einen Namen hat der kleine Eisbär noch nicht, darf inzwischen aber die nun umgebaute Außenanlage im Eisbärenreich des Zoos erkunden. Alles wurde (bären)kindgerecht gestaltet und natürlich hat Mutter Nuka ein waches Auge auf ihren Jungen.

Auf Videos, die der Zoo auf seiner Facebook-Seite zeigt, läuft das Jungtier herum und versucht, an Steinmauern hochzuklettern. „Der Kleine erkundet jetzt dieses neue Gehege“, sagte Zoodirektor Matthias Reinschmidt der dpa. „Für ihn ist natürlich alles spannend, was er sieht.“ Nur ins Wasser traue er sich noch nicht.

Man hatte Nuka mit ihrem Baby lange alleine gelassen, um das Leben des Kleinen nicht zu gefährden. Anders als Ende 2006 bei Knut im Zoologischen Garten Berlin wurde weder Brutkasten noch Handaufzucht erwogen. Eine Handaufzucht sei im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm auch nicht mehr vorgesehen, „da solch ein Handling die Tiere verprägen würde“, teilte der Zoo damals mit. „Hier gilt es einfach, der Natur ihren Lauf zu lassen.“ Damit würde man zwar weniger Jungtiere groß bekommen, sagte ein Zoosprecher. Das nehme man aber bewusst in Kauf, weil die natürlich aufgewachsenen Eisbären später ein besseres, arttypisches Sozialverhalten zeigten.

Erste Fotos von Eisbärin Nuka und ihrem Jungen aus der Höhle veröffentlichte der Zoo Mitte Januar.
Erste Fotos von Eisbärin Nuka und ihrem Jungen aus der Höhle veröffentlichte der Zoo Mitte Januar.Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa

Im März wird der kleine Eisbär der Öffentlichkeit vorgestellt

Voraussichtlich im März soll der kleine Eisbär von Karlsruhe, der schon jetzt so viele Menschen entzückt, der Öffentlichkeit vorgestellt werden, dann können Zoobesucher ihn live sehen. Und sicher wird auch dieses Eisbären-Kind zum großen Publikumsliebling werden.„Natürlich freuen wir uns über die Aufmerksamkeit, die uns der kleine Bär einbringt“, sagt Zoochef Reinschmidt im Gespräch mit ka-news.de. Doch man müsse genau überlegen, wie man diese Aufmerksamkeit nutzen wolle. Der kleine Eisbär soll als Klimabotschafter fungieren. „Wir wollen mit dem Eisbären die Öffentlichkeit auf den Klimawandel aufmerksam machen“, so Reinschmidt.

Jetzt braucht das kleine Kerlchen nur noch einen Namen. Wie der gefunden werden soll, will der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe demnächst bekanntgeben. Seit Wochen wird der Zoo mit Namensvorschlägen geradezu überschwemmt. ■