Der Tod von Giraffenbulle Max (13) aus dem Berliner Zoo erschüttert die Tier-Fans. Anfang der Woche musste nach einem Sturz im Stall das Tier eingeschläfert werden. So sehr sich auch die Pfleger mühten: Jetzt erklärt der Zoo, warum wirklich keiner den Giraffenbullen mehr retten konnte.
Wir erinnern uns: Am 17. Februar war Max „bei einer spielerischen Auseinandersetzung mit Artgenosse Mugambi im Innenstall gestürzt“, wie der Zoo erklärte. Darauf setzen die Pfleger alle ihre Kräfte ein, um das große und auch schwere Tier in dem Stall wieder aufzurichten.
„Wir haben mit vereinten Kräften vergeblich versucht, Max wieder auf die Beine zu bekommen“, sagt Kuratorin Dr. Jennifer Gübert. Doch die Versuche schlugen fehl. Es gab nur noch eine Lösung: Der Giraffenbulle musste von seinem Leid erlöst werden.
Nun kommen Fragen auf, ob das Einschläfern von Max wirklich der einzige machbare Weg war, um dem Drama im Stall ein Ende zu setzen. Hätte man die Giraffe im Stall nicht mit technischen Hilfsmitteln, etwa mit einem kleinen Kran, wieder aufrichten können.
Man habe ja auch versucht, Max mit Seilen aufzurichten. Egal, was unternommen wurde: Der Giraffenbulle konnte partout nicht mehr auf den eigenen Beinen stehen. Und das Liegenbleiben hätte Max auch viele Qualen bereitet.
Giraffe Max: DARUM gab es für das Berliner Zoo-Tier keine Rettung
Denn bei seinem Sturz sind die Hinterbeine auseinander gegrätscht. „Bei so einer extremen Dehnung reißen mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl die Bänder als auch die Muskeln“, sagt eine Zoo-Sprecherin dem KURIER.
Hinzu kommt, dass Muskeln ihr Eiweiß in solchen Extremsituationen sehr schnell verbrennen und so ihre gesamte Energie verbrauchen. „Dadurch können sich die Tiere aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten und auch trotz Hilfe eines gesamten Teams und technischer Mittel nicht mehr allein stehen“, sagt die Sprecherin.
Nun hätte man ja Max im Stall liegen lassen, ihm ein Krankenlager errichten und so bis zur Genesung behandeln können. Was so vielleicht bei einem Menschen funktioniert – in der Tierwelt sieht das schon ganz anders aus.
„Je länger Giraffen liegen, desto größer ist auch die Gefahr, dass Organe Schaden nehmen“, sagt die Zoo-Sprecherin dem KURIER. „Ein längeres Liegen führt nicht dazu, dass sich das Tier wieder erholt und zu neuen Kräften kommt, sondern im Gegenteil, geht es mit der Zeit immer weiter bergab. Diese Situation wird unter Pferde- und Rinderhaltern auch als ‚Festliegen‘ bezeichnet.“ ■