Dickhäuter wurde 31 Jahre alt

Mediziner lösen Rätsel: DARUM starb der Berliner Zoo-Elefant Victor

Plötzlich war er tot. Elefantenbulle Victor verstarb Ende Januar im Alter von 31 Jahre. Sein viel zu früher Tod ließ Experten rätseln.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Er gehörte zu den Stars im Berliner Zoo: Elefantenbulle Victor, der Ende Januar 2025 starb.
Er gehörte zu den Stars im Berliner Zoo: Elefantenbulle Victor, der Ende Januar 2025 starb.Olaf Wagner/imago

Knapp fünf Tonnen brachte er auf die Waage: In der Tat, der asiatische Elefantenbulle Victor war schon ein Schwergewicht des Berliner Zoos. Ende Januar starb der Dickhäuter völlig überraschend. Sein Tod blieb für viele ein Rätsel. Doch ein Pathologe fand jetzt heraus, warum der Berliner Zoo-Star so früh sterben musste.

25 Jahre lebte Victor in der Hauptstadt. Einige der Pfleger hätten ihr halbes Leben mit dem Elefanten verbracht. Der Dickhäuter gehörte zu den Zoo-Stars wie Gorilla Bobby, Flusspferd Knautschke oder Eisbär Knut.

Victor wurde nur 31 Jahre alt. Denn asiatische Elefanten können in guter menschlicher Obhut älter als 50 Jahre werden. „Victor war der sanftmütigste und freundlichste Elefantenbulle, den ich in meinem Leben kennenlernen durfte“, sagte Zoo-Chef Knieriem. „Er wird uns immer in besonderer Erinnerung bleiben. Wir setzen alles daran, herauszufinden, woran er viel zu früh verstorben ist.“

Und in der Tat setzten die Experten im Berliner Zoo alles daran, um das Rätsel um Victors Tod zu lösen. Gewebeproben wurden unter anderem untersucht. Und da wurden die Experten fündig. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Elefantenbulle Victor: DAS war das Todesurteil für den Berliner Zoo-Star

„Die Befunde aus der Pathologie haben gezeigt, dass Victor an einer Lungenentzündung gestorben ist. Bei Elefanten ist dies selten und es gab keine äußerlichen Anzeichen dafür“, sagt Zoo-Direktor Knieriem.

Wochen vor dem Tod des Elefanten gab es schon Anzeichen, die den Zoo-Pflegern und Ärzten Sorgen bereiteten. „Unsere Tiermediziner stellten leicht erhöhte Entzündungswerte fest, woraufhin sie Antibiotika verabreichten“, sagt Knieriem. Doch so richtig kam man der Sache nicht auf die Spur, was Victor nun wirklich hatte.

„Auch wenn wir eine hervorragende medizinische Versorgung bei uns im Zoo sicherstellen, können wir unsere Wildtiere nicht behandeln wie Patienten in der Charité“, sagt Zoo-Direktor Knieriem.

So sei das Abhören der Lunge oder das Röntgen bei einem Elefantenbullen nahezu unmöglich, da man an das Tier „nur sehr eingeschränkt herankommt“. Und eine Lungenentzündung ist auch bei Menschen „eine ernsthafte Erkrankung, die zum Tode führen kann“, so Knieriem.

Wie es zu der Lungenentzündung beim Victor kam? Auch darauf gibt es eine Antwort. Eine bakterielle Infektion scheint als sehr wahrscheinlich. Dazu stehen allerdings noch letzte Ergebnisse aus der Bakteriologie aus, teilt der Zoo mit. ■