Dieser Film ist einer der Weihnachts-Klassiker schlechthin – jedes Jahr läuft er im TV, begeistert Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Die Rede ist von „Kevin allein zu Haus“. Schon im Jahr 1990 kam der Streifen in die Kinos, hat seitdem nichts von seinem Charme verloren. Besonders amüsant für viele Zuschauer ist die Phase des Films, in der der kleine Kevin den Kampf gegen die beiden Einbrecher Harry und Marv führt, die das Haus seiner Familie ausräumen wollen. Mit cleveren Fallen pfuscht er den Gaunern ins Handwerk. Was mit viel Slapstick präsentiert wird, ist aber in Wirklichkeit brandgefährlich und tödlich!
So gefährlich sind die Fallen im Weihnachts-Film „Kevin allein zu Haus“
Die Geschichte des Films dürfte inzwischen wirklich jeder kennen: Die amerikanische Familie McCallister will über die Feiertage verreisen, doch durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen wird der kleine Kevin vergessen. Zu Beginn ist er noch begeistert, schließlich ist der Grund für die Misere ein großer Streit innerhalb der Familie. Doch immer mehr zieht die Einsamkeit ein – und die Angst, weil zwei Einbrecher es auf die schmucke Eigenheim-Siedlung abgesehen haben.
Harry und Marv wollen auch das Haus der Familie McCallister ausräumen, doch Kevin gibt sich nicht so leicht geschlagen. Er stellt überall Fallen auf, um den Ganoven das Handwerk zu legen. Der Tauchsieder an der Türklinke, der zu schweren Verbrennungen führt, das abstürzende Bügeleisen, das aus dem Wäscheschacht geflogen kommt und die Farbdosen, die der kleine Kevin in „Kevin allein zu Haus“ durch das Treppenhaus sausen lässt: Diese Szenen sorgen noch heute für Gelächter.

Aber: Wie gefährlich sind die Fallen wirklich? Das Youtube-Portal „Screen Junkies“ lässt regelmäßig Action-Sequenzen in Filmen von Medizinern analysieren, veröffentlicht die Einschätzungen der Experten in der Rubrik „Honest Action“ („Ehrliche Action“). Die Frage: Was wäre passiert, wenn es diese Szenen wirklich gegeben hätte? Für „Kevin allein zu Haus“ analysierte der Mediziner Dr. Adam Friedlander den Film – und kam zu erschütternden Ergebnissen.
„Kevin allein zu Haus“: Der Kampf beginnt mit Hoden-Hämatom und Knochenbrüchen
Als die Einbrecher am Haus ankommen, schießt Kevin mit einem Spielzeug-Gewehr durch die Katzen-Klappe auf die Ganoven – er erwischt sie zwischen den Beinen und am Kopf. Die Folge wäre ein Hoden-Hämatom bei Harry, ein Kephalhämathom bei Marv – darunter versteht man einen Bluterguss unter der Schädeldecke. Die Stürze auf den vereisten Treppen rund ums Haus hätten Knochenbrüche an Rippen, Hüfte und Co. zur Folge. Ein Sturz von Harry – er rutscht aus, fällt rücklings die Treppe vor der Eingangstür hinunter – könnte sogar einen Genickbruch mit Todesfolge auslösen.
Richtig gefährlich wird’s auch bei Marv: Er kommt in den nächsten Szenen im Keller an, zieht an einer Deckenlampe – doch daran hängt ein Bügeleisen, das durch den Wäscheschacht nach unten rast und ihm auf den Kopf knallt. Der Aufprall könnte einen Bruch der Halswirbelsäule verursachen, außerdem könnte der Schädelknochen brechen. Folge: Kevin hätte eine Leiche im Keller. Falls das nicht reicht, könnte der auf der Kellertreppe festgeklebte Nagel, in den Marv auf dem Weg nach oben tritt, für eine infizierte Wunde sorgen, die beim Sturz von der Kellertreppe (Folge: Bruch der Wirbelsäule) sein geringstes Problem wäre.

Harry kämpft an den anderen Türen des Hauses derweil mit Verbrennungen: Der per Tauchsieder aufgeheizte Türknauf würde laut Dr. Adam Friedlander Verbrennungen zweiten und dritten Grades verursachen. Es folgt die berühmte Szene, in der sein Kopf durch einen an einer Tür montierten Flammenwerfer in Brand gesetzt wird. Folge auch hier: Verbrennungen dritten Grades auf der Kopfhaut, die ihn sicher eine Weile beschäftigen dürften.
Horror! Verbrennungen, Brüche, Schädel-Frakturen bei „Kevin allein zu Haus“
Es folgen die letzten Attacken: Die beiden Einbrecher rutschen auf Spielzeugautos aus, würden sich beim Sturz sämtliche Knochen brechen. Dann wirft Kevin Farbdosen durch das Treppenhaus, jeder der Einbrecher kassiert einen Treffer am Kopf – die Folge wären Schädel-Frakturen. Der anschließende Sturz beim Versuch, zu Kevins Baumhaus zu gelangen, würde in der Realität mit Knochenbrüchen und ausgerenkten Schultern belohnt, urteilt Dr. Adam Friedlander.
Richtig gefährlich wird’s aber erst später, als Kevin von einem Nachbarn gerettet wird und der die Einbrecher mit einer Schneeschaufel niederstreckt. Der heftige Schlag könnte bei beiden einen Bruch des Schädelknochens und ein Epiduralhämatom auslösen – also: eine gefährliche Blutung im Kopf mit Todesfolge. Beide wären also an den Fallen in „Kevin allein zu Haus“ mehrfach gestorben. So kann es fast als großes Glück erachtet werden, dass Harry und Marv am Ende des Films „nur“ im Gefängnis landen…■