Sicherheitsfirma packt aus

Rätsel gelöst! Mega-Raub im Louvre: So schafften es die Einbrecher

Nach dem Juwelendiebstahl wurden zwei Verdächtige festgenommen. Nun ist klar: Die Täter hatten Hilfe aus dem Museum.

Author - Florian Thalmann
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Durch dieses Fenster stiegen die Diebe in das Museum ein. Hier sichern Mitarbeiter der Polizei Spuren.
Durch dieses Fenster stiegen die Diebe in das Museum ein. Hier sichern Mitarbeiter der Polizei Spuren.Thibault Camus/AP

Sie rückten in Warnwesten an, verschafften sich über den Lasten-Lift einer Baustelle Zugang zu den Räumlichkeiten des Louvre in Paris – und ließen blitzschnell Juwelen im hohen Millionenwert mitgehen. Wie haben die Louvre-Räuber es geschafft, diesen Blitz-Diebstahl durchzuziehen? Das Rätsel, das die ganze Welt beschäftigt, scheint jetzt gelöst – denn eine Sicherheitsfirma, die an der Identifizierung der festgenommenen Verdächtigen beteiligt war, packt jetzt in einem Bericht aus.

Hatten die Diebe vom Louvre Hilfe aus dem Museum?

Der Diebstahl der millionenschweren Juwelen aus dem Louvre – er beschäftigt die ganze Welt. Und nun scheint endgültig klar, was viele schon vermuteten: Offenbar gelang es den Louvre-Räubern, ihren Einbruch durchzuziehen, weil sie Hilfe von innen hatten! Das berichtet die BILD – und bezieht sich auf Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die daran beteiligt war, dass jetzt zwei Verdächtige festgenommen werden konnten.

Das israelische Unternehmen sei über eine mit dem Louvre verbundene Person angeheuert worden, sagte der Chef der Security-Firma CGI Group dem Blatt. „Ein Team von CGI reiste von Rom sofort nach Paris und überprüfte Mitarbeiter des Museums, der Security, Touristenführer.“ Die Ermittler fanden digitale Spuren, die darauf hingedeutet hätten, dass Mitarbeiter des Museums in die Tat involviert waren. Daraufhin sprachen die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma mit Mitarbeitern, die aber nicht ahnten, dass sie gerade verhört wurden, um den Juwelenraub aufzuklären.

Über diesen Lastenaufzug gelangten die Diebe auf den Balkon am Louvre - über das Fenster stiegen sie in die Asstellungsräume ein.
Über diesen Lastenaufzug gelangten die Diebe auf den Balkon am Louvre - über das Fenster stiegen sie in die Asstellungsräume ein.Olivier Corsan/imago

Mitarbeiter des Museums hatten Kontakt mit Tätern

„Daraus ergab sich, dass sie mit Tätern außerhalb des Museums in Kontakt waren“, so der Sicherheitschef weiter. „Aber dass jemand etwas gesagt hat, reichte nicht. Wir sicherten es dann doppelt mit mindestens einer anderen Quelle ab. Von, sagen wir, 500 Mitarbeitern kamen wir schnell auf drei, vier Hauptverdächtige.“ Zwei von ihnen seien festgenommen worden. Die Arbeit der Sicherheits-Experten ist aber noch lange nicht abgeschlossen, stellt der Chef klar. „Der Fall ist noch nicht gelöst, die geraubten Schätze sind nicht wieder bei ihrem Besitzer.“ Doch man sei optimistisch.

Dieses Foto zeigt die Krone der französischen Kaiserin Eugénie de Montijo. die Täter erbeuteten das Schmuckstück, verloren es aber auf der Flucht.
Dieses Foto zeigt die Krone der französischen Kaiserin Eugénie de Montijo. die Täter erbeuteten das Schmuckstück, verloren es aber auf der Flucht.Stephane De Sakutin/AFP

Experten sehen Ähnlichkeiten zum Raub im Grünen Gewölbe

Es gebe übrigens Ähnlichkeiten zum Juwelenraub im Grünen Gewölbe in Dresden. Auch hier habe ein Mitarbeiter geholfen, die späteren Täter mit Informationen versorgt. „Auch in Deutschland funktionierte der Alarm nicht. Jemand von drinnen sorgte dafür.“  Bei dem Einbruch im Louvre in Paris wurden Juwelen im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro entwendet – ein Diebstahl, der nicht nur Entsetzen, sondern auch scharfe Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen des weltberühmten Museums ausgelöst hatte.

Museumschefs sehen Angriff auf Idee des Museums

Museumsdirektorinnen und -direktoren aus aller Welt haben sich inzwischen solidarisch mit dem Pariser Museum gezeigt. In einem offenen Brief stellten sich 57 Vertreterinnen und Vertreter internationaler Spitzenhäuser hinter Louvre-Chefin Laurence des Cars. Museen seien zunehmend Ziel gewalttätiger Angriffe. Was dem Louvre widerfahren sei, gehöre „zu den größten Befürchtungen von Museumsfachleuten“. Mit dem Angriff sei nicht nur das Pariser Museum getroffen worden, sondern die Idee des Museums selbst – die Aufgabe, das gemeinsame Erbe der Menschheit mit möglichst vielen Menschen zu teilen. „Museen sind Orte der Vermittlung und des Staunens“, schreiben die Direktorinnen und Direktoren. „Sie helfen uns, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“