34 Jahre nach der Währungsunion im Osten Deutschlands ist das DDR-Geld wieder gefragter als je zuvor. Plötzlich wächst das Interesse an „Alu-Chips“ und Banknoten, die am 1. Juli 1990 durch die harte D-Mark des Westens in der DDR abgelöst wurden. Ein Grund ist die aktuelle Kino-Komödie „Zwei zu Eins“, die genau zu jener Zeit spielt und in der es um das Verschwinden von Millionen Ost-Banknoten geht. Aber auch privat verschwand so manches DDR-Geld in Sparschweinen und Portemonnaies. Doch was ist es heute noch wert?
Man kennt es: Beim gründlichen Aufräumen daheim kommt so manches Altes wieder zutage. Etwa der blaue Hundert-Mark-Schein der DDR mit Karl Marx drauf, der noch in einem Umschlag lag, den eine Tante einem vor über 40 Jahren zur Jugendweihe geschenkt hatte. Nun, vielleicht wollte man das Geld für eine große Sache ansparen, wurde in ein Schubfach gelegt und geriet so in Vergessenheit.
Der Schein an sich ist so natürlich nichts mehr wert. Umtauschen kann man die Münzen und Banknoten der DDR auch nicht mehr, wie die Bundesbank erklärt. Also, was macht man?

Haben Sie noch DDR-Geld? Nur nicht wegwerfen!
Auf jeden Fall nicht gleich das gute alte Ost-Geld wegwerfen. Denn so manche Münzen und DDR-Scheine kann man heute doch noch in Euros umrubeln – beim Sammler. Denn diese kaufen gerne das DDR-Geld auf, welches das Ende der Deutschen Demokratischen Republik überlebt hat.
Klar, es sind bei Sammlern natürlich die 200- und 500-DDR-Mark-Scheine gefragt. Aber die dürfte kein einstiger DDR-Bürger haben, da diese Banknoten nie offiziell herausgegeben wurden. Bei den Scheinen für 5, 10, 20, 50 und 100 DDR-Mark sieht es schon anders aus.

Ein kompletter Satz von DDR-Banknoten kann bis zu 40 Euro bringen, geben Münzhändler im Internet an. Allerdings hängt das auch von verschiedenen Faktoren ab: vom Nennwert der Scheine, vom Ausgabejahr – und von dem Erhaltungsgrad. Sogenannte kassenfrische Banknoten ohne Schäden sind viel mehr wert als Banknoten die Verfärbungen, Knicke oder sogar Risse aufweisen, also im Gebrauch waren.
Wichtig ist auch die Seltenheit: Denn das DDR-Geld hatte verschiedene Bezeichnungen und auch unterschiedliches Aussehen: Von 1948 bis 1964 gab es die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank, bis 1967 gab es nur die Mark der Deutschen Notenbank (MDN), ab 1968 gab es nur die Mark der DDR.

Von wegen Alu-Chip: Manche DDR-Münze bringt heute wieder viel Kohle
Wer Kleingeld aus jener Zeit findet oder noch hat, sollte genauer hinschauen. Darunter könnte ein kleines Schätzchen sein. Denn die Münzen, die in der DDR im Umlauf waren, wurden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Und sie waren nicht alle, wie das gängige Kleingeld, aus Aluminium, das deshalb auch den legendären Spitznamen „Alu-Chips“ bekam.

Aber es gab auch DDR-Münzen, die aus Kupfer-Nickel-Legierung, Echtsilber und Neusilber waren. Die Rede ist von den Gedenkmünzen, die es als 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark gab. 122 unterschiedliche Motive sind auf ihnen geprägt worden. Das geschah in der Münze in Berlin-Mitte, 1280 erstmals urkundlich erwähnt, in der später auch DM- und Euro-Münzen geprägt wurden.
So manche DDR-Gedenkmünze kann richtig viel Geld bringen, vor allem, wenn sie nicht in Gebrauch waren. Die Qualitätsmerkmale „polierte Platte“ oder „Stempelglanz“ sollte sie haben.
Wer in seinem Schubfach die „ersten Vier“ findet, ist ganz gut dran. 1966 und 1967 wurden diese ersten DDR-Gedenkmünzen aus Silber geprägt, auf denen Karl Friedrich Schinkel, Gottfried Wilhelm Leibniz, Käthe Kollwitz und Wilhelm von Humboldt zu sehen waren. Als Set werden diese Raritäten mit Händler-Preisen bis zu 800 Euro angeboten.

Getoppt wird dies nur von den DDR-Goldmünzen. Sie gab es tatsächlich. Die erste war die 20-Mark-DDR-Goldmünze aus 999er Gold, die 1968 anlässlich des 150. Geburtstages von Karl Marx geprägt wurde. DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht erhielt sie damals zu seinem 75. Geburtstag.
Die zweite DDR-Goldmünze (900er Gold) war eine Zehn-Mark-Münze aus dem Jahr 1985 zum 40. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Nur 266 Exemplare wurden für ausländische Ehrengäste geprägt, was sie zu einem seltenen und begehrten Sammlerstück macht.

Diese DDR-Münzen sind richtig wertvoll
Aber die 20-Mark-Gedenkmünze mit Johann Sebastian Bach von 1975 könnten so einige noch haben. Sie ist zwischen 60 und 160 Euro wert.
1983 brachte die DDR eine 20-Mark-Gedenkmünze zum 500. Geburtstag von Martin Luther heraus. Darauf ist der Reformator mit einer Bibel in der Hand zu sehen. Die Münze kann mehrere hundert Euro wert sein.
Und auch Märchen-Motive auf DDR-Geld stehen hoch im Kurs: Die 20 Mark-Gedenkmünze an die Gebrüder Grimm zeigt den gestiefelten Kater. 1986 kam das gute Stück heraus und kann heute um die 300 Euro wert sein.
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