Berliner Verlag
Foto: Imago/Christian Ohde

Fast zwei Drittel der Deutschen sind für ein Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sprachen sich 64 Prozent für einen solchen Schritt aus, nur 26 Prozent sind dagegen. Zehn Prozent machten keine Angaben.

Angesichts der hitzigen Diskussion über Urlaub auf Mallorca hatte die Bundesregierung erwogen, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die zuständigen Fachressorts beauftragt, die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen. Am vergangenen Montag hieß es dann, dass ein solcher Schritt „zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant“ sei.

Jetzt lesen: Mallorca-Arzt bescheinigt negative Corona-Tests – ohne zu testen >>>

Mallorca war am 14. März wegen sinkender Infektionszahlen von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen worden, was vorübergehend zu einem Buchungsboom für die Osterzeit geführt hatte. Urlauber, die von der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen zurückkehren, müssen nun nicht mehr in Quarantäne. Bund und Länder raten aber weiterhin eindringlich von touristischen Reisen im In- und ins Ausland ab.

Der Wunsch nach einem Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland ist zwar bei den über 55-Jährigen mit 71 Prozent besonders groß. Aber auch in allen anderen Altersklassen ist eine Mehrheit dafür. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es immer noch 54 Prozent.

Viele Deutsche für Lockdown-Verschärfungen

Mit steigenden Corona-Zahlen wächst in der Bevölkerung das Bedürfnis nach härteren Maßnahmen gegen die Pandemie. In einer YouGov-Umfrage befürworten 47 Prozent, den Lockdown zu verschärfen. Nur 30 Prozent sind für eine Lockerung oder Abschaffung der Einschränkungen. 17 Prozent meinen, sie sollten bleiben wie sie sind. Für bundesweite Ausgangsbeschränkungen in der Nacht sind 56 Prozent, 37 sind dagegen.