Wer die Küche vor dem Weihnachtsfest in eine echte Weihnachtsbäckerei verwandeln wollte, der hatte in diesem Jahr richtig Glück: Lange vor Weihnachten rauschten die Preise für Butter in den Keller! Das gelbe Gold war für 99 Cent für ein 250-Gramm-Stück zu haben. Eine echte Wohltat, nachdem der Preis der Butter jahrelang nur stieg und stieg. Ein unglaublicher Preissturz, vor dem nun aber gewarnt wird. Denn: Hendrik Wendorff, der Landesbauernpräsident von Brandenburg, warnt vor der Billig-Butter.
Billige Butter für 99 Cent: Was steckt hinter dem Preiskampf?
Viele Verbraucher dürfte es gefreut haben, dass die Preise für Butter in den Keller stürzen. Doch der Bauern-Boss ist darüber alles andere als glücklich. Der Grund ist die Angst, dass sich die extremen Preisschlachten auf die landwirtschaftlichen Betriebe auswirken. Das Problem: Bei einem Verbraucherpreis von 0,99 Euro seien die Produktionskosten in der Lebensmittelkette nicht gedeckt - weder bei den Molkereien noch bei den Landwirten, lautete die Kritik.
Was steckt stattdessen dahinter? Bauernpräsident Wendorff kritisiert: Solche Preisstürze könne man nicht mit Marktschwankungen erklären, stattdessen vermutet er Lockangebote hinter der Billig-Butter. Er glaubt aber nicht, dass Preisschlachten etwa von Supermärkten, die unter anderem auf Prospekten im Briefkasten ausgetragen werden, heute noch zeitgemäß sind. Wendorff warnt: Die Angebote können auch dazu führen, dass der Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebe weiter wächst.

Landwirte protestierten in Brüssel gegen die Billig-Butter
Landwirte hatten angesichts der Preise für Butter und Milchprodukte sogar schon vor Discountern protestiert – Mitte Dezember gab es Demos gegen die Preispolitik. Die Bauern warfen den Händlern vor, die Butter zu verramschen, nachdem die Preise mehrfach gesenkt wurden. Auch in Brüssel gab es massive Proteste am EU-Parlament. Es wurde von Bränden und Feuerwerkskörpern berichtet – und davon, dass Landwirte das Parlamentsgebäude mit Kartoffeln angriffen. Die Mitarbeiter sollten sich etwa von den Fenstern fernhalten, während die Polizei die Situation unter Kontrolle brachte.




