Was steckt dahinter?

Experte warnt vor dem Trick mit billiger Butter – das steckt dahinter

Butter für 99 Cent? Bauernpräsident warnt vor Lockangeboten und Preisschlachten – das steckt hinter dem Billig-Trick.

Author - Florian Thalmann
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Die Preise für Butter rutschten schon vor Weihnachten in den Supermärkten und Discountern in den Keller. Bauern protestierten dagegen.
Die Preise für Butter rutschten schon vor Weihnachten in den Supermärkten und Discountern in den Keller. Bauern protestierten dagegen.Karina Hessland/imago

Wer die Küche vor dem Weihnachtsfest in eine echte Weihnachtsbäckerei verwandeln wollte, der hatte in diesem Jahr richtig Glück: Lange vor Weihnachten rauschten die Preise für Butter in den Keller! Das gelbe Gold war für 99 Cent für ein 250-Gramm-Stück zu haben. Eine echte Wohltat, nachdem der Preis der Butter jahrelang nur stieg und stieg. Ein unglaublicher Preissturz, vor dem nun aber gewarnt wird. Denn: Hendrik Wendorff, der Landesbauernpräsident von Brandenburg, warnt vor der Billig-Butter.

Billige Butter für 99 Cent: Was steckt hinter dem Preiskampf?

Viele Verbraucher dürfte es gefreut haben, dass die Preise für Butter in den Keller stürzen. Doch der Bauern-Boss ist darüber alles andere als glücklich. Der Grund ist die Angst, dass sich die extremen Preisschlachten auf die landwirtschaftlichen Betriebe auswirken. Das Problem: Bei einem Verbraucherpreis von 0,99 Euro seien die Produktionskosten in der Lebensmittelkette nicht gedeckt - weder bei den Molkereien noch bei den Landwirten, lautete die Kritik.

Was steckt stattdessen dahinter? Bauernpräsident Wendorff kritisiert: Solche Preisstürze könne man nicht mit Marktschwankungen erklären, stattdessen vermutet er Lockangebote hinter der Billig-Butter. Er glaubt aber nicht, dass Preisschlachten etwa von Supermärkten, die unter anderem auf Prospekten im Briefkasten ausgetragen werden, heute noch zeitgemäß sind. Wendorff warnt: Die Angebote können auch dazu führen, dass der Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebe weiter wächst.

Landwirte protestierten bereits gegen den Preisverfall bei der Butter - und warfen den Discountern vor, dass sie das gelbe Gold verramschen.
Landwirte protestierten bereits gegen den Preisverfall bei der Butter - und warfen den Discountern vor, dass sie das gelbe Gold verramschen.Marijan Murat/dpa

Landwirte protestierten in Brüssel gegen die Billig-Butter

Landwirte hatten angesichts der Preise für Butter und Milchprodukte sogar schon vor Discountern protestiert – Mitte Dezember gab es Demos gegen die Preispolitik. Die Bauern warfen den Händlern vor, die Butter zu verramschen, nachdem die Preise mehrfach gesenkt wurden. Auch in Brüssel gab es massive Proteste am EU-Parlament. Es wurde von Bränden und Feuerwerkskörpern berichtet – und davon, dass Landwirte das Parlamentsgebäude mit Kartoffeln angriffen. Die Mitarbeiter sollten sich etwa von den Fenstern fernhalten, während die Polizei die Situation unter Kontrolle brachte.

Billige Butter beim Discounter: Das sagt Lidl dazu

Aber: Warum wurde die Butter so billig? Steckt wirklich der Preiskampf der Discounter dahinter? Es steht Aussage gegen Aussage: Der Discounter Lidl begründete den Preisverfall der Butter mit der Situation auf dem Milch-Markt. Es sei mehr Milch produziert worden, die noch dazu fettiger sei – für die Herstellung von Butter brauche man also weniger Milch in einer Zeit, in der es sowieso schon einen Überschuss gibt und der Rohstoff auf dem Weltmarkt günstiger zu haben ist.