Die Butterpreise purzeln immer weiter. Am Wochenende haben Lidl und Aldi den Preis für 250 Gramm Deutsche Markenbutter erneut in den Keller gedrückt. Sie kostet nur noch 99 Cent! Ein Preis, den es seit fast zehn Jahren nicht mehr gab. Für die Kunden fühlt sich das an wie ein vorweihnachtliches Schnäppchen-Märchen.
Dahinter steckt aber ein knallharter Butter-Krieg der Discounter. Nach Brancheninformationen verzichten Lidl und Aldi für die 99-Cent-Butter sogar zeitweise auf ihre Marge, also auf ihren Gewinn. Die Billig-Butter ist ein klassisches Lockangebot. Gerade in der Vorweihnachtszeit wirkt das besonders gut. Denn in kaum einem anderen Monat steigt der Bedarf für Butter so stark an.
Billig-Butter entscheidet das Weihnachtsgeschäft
Haushalte brauchen den Kühlregal-Klassiker fürs Plätzchenbacken, für Festessen und für die Feiertagsküche. Wer die billigste Butter hat, holt sich also nicht nur die Hobbybäcker, sondern sorgt auch dafür, dass Kunden gleich den ganzen restlichen Weihnachtseinkauf im selben Markt erledigen. Genau darum wird Butter im Dezember zur Waffe im Preiskampf.

Seit Jahresbeginn ist die Lidl-Butter von 2,25 Euro auf 0,99 Euro gefallen – ein Absturz um 56 Prozent. Schon im Oktober lagen die Butterpreise bundesweit im Schnitt 21,8 Prozent unter Vorjahresniveau. Kaum überrascht es da, dass auch Aldi nachzieht. Niemand will im Weihnachtsgeschäft der Teuerste sein.
Wut auf den Bauernhöfen
Doch während die Kunden jubeln, schrillen auf den Bauernhöfen die Alarmglocken. Deutschlands Milchbauern sprechen von einem Preiskrieg, der auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Karsten Schmal, Vizepräsident und Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes, warnt auf bild.de: „Diese Dumpingpreise entwerten hochwertige, heimische Lebensmittel. Ein Durchreichen an die Erzeuger werden wir nicht akzeptieren.“
Bereits 2020 haben die Bauern gegen die niedrigen Preise demonstriert. Damals blockierten Traktoren die Zentrallager von Discountern. Solche Proteste seien aktuell nicht geplant – doch die Stimmung auf den Höfen kippt.
Butter ist für die Deutschen definitiv mehr als ein Stück Fett im Kühlregal. Rund 5,3 Kilo pro Kopf landen jedes Jahr auf unseren Broten, in Plätzchen und Bratpfannen – genug Butter, um etwa 2500 Plätzchen zu backen. Die Produktion dahinter ist gigantisch. Über 450.000 Tonnen Butter rollen jährlich aus den deutschen Molkereien.




