Es ist der kleine Luxus, den sich viele auch in Zeiten der Inflation noch gönnen: Der Besuch im Restaurant. Ob schicker Italiener oder leckere Burger-Bude: Auch dort steht vielen Besuchern nun ein echter Preis-Schock bevor, nachdem die Ampel-Regierung die Mehrwertsteuersenkung auf Restaurant-Essen stoppte. Gastronomen warnten in den vergangenen Wochen bereits vor diesem Schritt, denn sie fürchten zahlreiche Pleiten, wenn aufgrund steigender Preis noch weniger Gäste kommen. Aber: Wie teuer wird das Essen im Restaurant jetzt wirklich?
Die Mehrwertsteuer wurde von 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt, um die Corona-Krise und die Folgen der Energie-Krise für die Gastronomie etwas abzumildern – doch die Regelung läuft zum Jahresende aus, soll nicht verlängert werden. Das entschied die Regierung in der Nacht zum Freitag. Die Folge: Die Steuer-Erhöhung auf 19 Prozent wird die Preise in zahlreichen Restaurants steigen lassen. „Es ist uns leider nicht gelungen, die Verlängerung zu einem gemeinsamen Koalitionsprojekt zu machen“, erklärte der FDP-Abgeordnete Christoph Meyer.
Mehrwertsteuer-Schock: So hoch steigen die Preise für Schnitzel und Co.
Es gibt bereits heftige Kritik an der Entscheidung, etwa vom Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. „Dramatische Umsatzeinbußen in der Branche und bei ihren Partnern, Jobverluste, Betriebsaufgaben, Insolvenzen sowie marode regionale Wirtschaftskreisläufe“ seien damit vorprogrammiert. Außerdem würden „deutliche Preiserhöhungen notwendig“, erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Das schade nicht nur Deutschland als Tourismus-Standort, es schade vor allem Geringverdienern, die sich den Restaurant-Besuch jetzt noch weniger leisten können als vorher.

Aber: Was bedeuten die Preiserhöhungen konkret? Die „Bild“ rechnet in einem Bericht vor, wie stark die Preise bei ausgewählten Produkten und Gerichten nun steigen werden. Der beliebte „Big Mac“ beim Fastfood-Giganten McDonalds kostet momentan etwa 5,49 Euro, würde dann bei 6,11 Euro liegen. Ein Wiener Würstchen mit Brot, das bisher für 5 Euro zu haben war, würde dann mit 5,56 Euro auf der Rechnung stehen. Und ein Döner, der jetzt noch für 6,90 Euro zu haben ist, kostet dann 7,67 Euro, eine Currywurst mit Pommes (jetzt 5,50 Euro) dann 6,12 Euro.
Bei teuren Gerichten werden die Preiserhöhungen noch deutlicher spürbar
Besonders zu spüren bekommen wird man die Preiserhöhungen aber in Restaurants, wo man sich wirklich etwas gönnen will. Eine Sushi-Platte für zwei Personen, die im Moment noch 49 Euro kostet, dürfte laut dem Blatt dann bei knapp 55 Euro liegen. Der Preis für die Schweinshaxe steigt von 16 Euro auf 17,79 Euro – und die Portion Käsespätzle von 11,99 Euro auf 13,23 Euro. Spaghetti Carbonara beim Italiener gehen laut „Bild“ von 11,90 Euro auf 12,23 Euro rauf – und eine Pizza Margherita kostet statt 9 Euro nun 10,01 Euro. Auch Schnitzel-Fans müssen tiefer in die Tasche greifen: Das beliebte Gericht für bisher 20,60 Euro kostet dann 22,91 Euro.
„Nicht nur die Gastronomie wäre von dieser Entscheidung hart getroffen – das ist für die gesamte Tourismuswirtschaft in Deutschland ein herber Schlag. Die Existenz zahlreicher Betriebe steht auf dem Spiel, Arbeitsplätze können wegfallen“, sagt Sven Liebert, Generalsekretär der Deutschen Tourismuswirtschaft, dem Blatt. „Touristen aus aller Welt schätzen die gastronomische Vielfalt als Teil ihres Urlaubs. Deutschland verliert damit weiter an Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Tourismus.“
Und auch Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, ist empört. „Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Ampel-Burgfrieden auf Kosten unserer Restaurants, der öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft und unserer Gäste gezimmert wird und dies wider besseres Wissen“, sagt sie im Interview. ■