So unterschiedlich können die Ansichten sein. Bei uns ist Neukölln zuletzt mit Hass-Demos, Müll und Drogen in den Schlagzeilen gewesen. Das in London erscheinende Magazin Time Out wählte den Stadtteil zu einem der coolsten Viertel weltweit.
„Einst ein kleines Dorf am Rande Berlins, ist Neukölln heute der mit Abstand aufregendste Bezirk der Stadt“, schrieben die Autoren des Online-Magazins am Freitag. Von Restaurants bis Clubs, Ausstellungen und Spaziermöglichkeiten biete Neukölln alles, hieß es weiter.
Zwischen familiengeführten Lebensmittelläden und guten Cafés zeige Neukölln das „Multikulti-Gefühl“, das für das Viertel prägend sei. „Neukölln zelebriert diese Unterschiede und kämpft auch für sie: Vor dem Rathaus Neukölln oder auf dem Hermannplatz finden oft Proteste und Demonstrationen statt.“

Die Liste des Magazins umfasst insgesamt 40 Viertel in verschiedenen Ländern der Welt. Mit dabei sind Viertel in den USA, dem Vereinigten Königreich, Japan, Ghana und vielen mehr. Neukölln ist das einzige erwähnte deutsche Viertel. Der Bezirk landete im jährlichen Ranking diesmal auf Platz 22 von 40 – im Jahr 2021 war es Platz 11, 2022 Platz 15. Spitzenreiter ist in diesem Jahr das Viertel Laureles in Medellín (Kolumbien), dahinter Smithfield in Dublin (Irland) und Carabanchel in Madrid (Spanien).
Für einen perfekten Tag in Neukölln empfehlen die Autoren unter anderem Kunstausstellungen in der Kindl-Brauerei und einen Spaziergang über das Tempelhofer Feld. Als Insidertipp gilt ein Besuch im libanesischen Restaurant Azzam auf der Sonnenallee.

Bei Slina in der Flughafenstraße gibt es Vintagemode und auch in der Ironic Gallery könne man „erstklassige Einkäufe“ tätigen, bevor man über den Eingang in der Herrfurthstraße das Tempelhofer Feld erkundet. Genug frische Luft gehabt? Dann schauen Touristen aus aller Welt demnächst im gelobten Barra in der Okerstraße vorbei und genießen eine köstliche Mahlzeit. Die Bars in der Weserstraße versprechen dann Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden.