Nachdem am Mittwoch ein Teil der Carolabrücke in Dresden in die Elbe gestürzt, mehren sich die Befürchtungen, dass auch die restliche Brücke in Kürze noch einstürzen könnte.
UPDATE: Weiterer Teil der Carolabrücke eingestürzt >>>
Carolabrücke insgesamt im Bestand gefährdet
Nach Einschätzung der Feuerwehr ist die teilweise eingestürzte Dresdner Elbbrücke insgesamt im Bestand gefährdet. Das betrifft das gesamte Bauwerk, sagte Feuerwehrsprecher Klahre. Die rund 400 Meter lange Brücke besteht aus insgesamt drei Brückenzügen, die durch sogenannte Querriegel miteinander verbunden sind. Eingestürzt ist ein großer Teil des Brückenzuges C.
Auch der Brückenzug B hat Schaden genommen „durch die Wucht des Einsturzes und die Verschiebung des Überbaus“, sagte Amtsleiterin Prüfer. Es gebe Absenkungen, die momentan aufgenommen und vermessen werden. Zu Zug A könne derzeit nichts gesagt werden. Die Züge A und B waren jüngst saniert worden.
Am Tag nach dem Unglück gingen zunächst die Sicherungsarbeiten an dem Bauwerk auf Hochtouren weiter.
Seit der vergangenen Nacht werden Unterbauten errichtet, die die Brückenköpfe stützen sollen, auch um noch darunter befindliche Autos und Busse zu entfernen.
An der Brücke sei auch ein sogenanntes Tachymeter installiert worden, ergänzte die Stadt. Mit dem Gerät könnten per Lasertechnik im Zehntelmillimeter-Bereich Veränderungen gemessen werden. Rund um die Brücke seien mehrere Referenzpunkte angebracht worden. Diese hatten eine leichte Absenkung signalisiert.
Reste der eingestürzten Carolabrücke werden abgerissen
Der beschädigte Teil der Carolabrücke in Dresden soll nun schnell und noch vor dem erwarteten Hochwasser abgerissen werden. „Die Arbeiten beginnen heute Abend“, bestätigte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer am Donnerstag
Der sogenannte Brückenzug C, der in der Nacht zum Mittwoch auf 100 Metern teilweise in die Elbe gestürzt war, ist akut einsturzgefährdet und kann nicht gehalten werden.
Beginnend auf der Neustädter Seite wird versucht, den durchhängenden Teil und den sich zum Ufer hin anschließenden Kragarm mit Kräften von Bundeswehr, THW und entsprechender Technik herunterzuholen, zu zertrümmern und abzutransportieren, sagte Prüfer. Straßenbahnschienen und Fernwärmeleitung müssten mit einer kleinen Sprengung getrennt werden.
Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Ab Sonntag wird Hochwasser an der Elbe vorhergesagt, was die Gefahr noch einmal erheblich verschärfen würde. ■