Neue Schulden

Schlappe für Merz und Klingbeil! Grüne stimmen Finanzpaket nicht zu

Es wurde viel verhandelt in letzter Zeit zwischen CDU und SPD. War vielleicht alles umsonst. Denn die Grünen machen nicht mit beim Schuldenmachen.

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Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge (li.) , sagte in Berlin, sie und die Co-Vorsitzende Britta Haßelmann (re.) hätten der Fraktion empfohlen, nicht zuzustimmen. (Archivbild)
Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge (li.) , sagte in Berlin, sie und die Co-Vorsitzende Britta Haßelmann (re.) hätten der Fraktion empfohlen, nicht zuzustimmen. (Archivbild)dpa

Politischer Paukenschlag am Montag. Das von CDU und SPD in den vergangenen Tagen ausgeheckte Mega-Schuldenpaket kommt vielleicht doch nicht. Denn eigentlich werden bei einer Abstimmung im Bundestag darüber auch die Stimmen der Grünen benötigt. Schließlich ist für die finanzpolitischen Pläne von Merz, Esken und Co. eine Grundgesetzänderung nötig. Aber dazu haben die Grünen offenbar plötzlich keine Lust mehr.

Sie wollen dem milliardenschweren Verteidigungs- und Infrastrukturpaket von CDU/CSU und SPD nun doch nicht zustimmen. Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, sagte in Berlin, sie und die Co-Vorsitzende Britta Haßelmann hätten der Fraktion empfohlen, nicht zuzustimmen.

Parteichefin Franziska Brantner moserte, die Grünen stünden nicht zur Verfügung, um Wahlgeschenke von Union und SPD zu finanzieren. Es gehe um eine nachhaltige Reform der Schuldenbremse.

CDU, CSU und SPD hatten in ihren Sondierungen für eine Koalition vereinbart, die Schuldenbremse für höhere Verteidigungsausgaben zu lockern und ein schuldenfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur zu schaffen.

Einer SPD-Schatzkiste wollen die Grünen nicht zustimmen

Dröge sagte, Union und SPD wollten eine Schatzkiste schaffen mit Spielgeld, um es in Steuerentlastungen zu stecken, in eine Reform des Agrardiesels und eine Erhöhung der Pendlerpauschale.

Die Grünen hatten ihre Zustimmung zunächst offen gelassen. Für Unmut sorgte in der Fraktion das Vorgehen von Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU), der Gesprächen über ähnliche Vorhaben vor der Wahl eine Absage erteilt hatte. Hinzu kamen Ausfälle von CSU-Chef Markus Söder gegen die Grünen beim politischen Aschermittwoch.

Inhaltlich hatten die Grünen detaillierte Vorschläge verlangt sowie Geld auch für den Klimaschutz. Bei der Verteidigung hatte die Fraktion auch darauf gepocht, etwa die Nachrichtendienste stärker zu berücksichtigen.

Die Grundgesetzänderungen sollten am 13. März ins Plenum eingebracht und am 18. März noch vom alten Bundestag beschlossen werden.