Frankreich trauert um eine seiner größten Ikonen. Brigitte Bardot ist tot. Die frühere Schauspielerin („Und ewig lockt das Weib“) starb im Alter von 91 Jahren in Saint-Tropez, wie ihre Stiftung am 28. Dezember der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Die blonde Leinwandlegende war in den 50er-Jahren als Sexsymbol zu Weltruhm aufgestiegen und prägte ein ganzes Kinozeitalter.
Erst Ende November wurde die 91-Jährige erneut in ein Krankenhaus eingeliefert. Damals beruhigte ihr Management noch die Öffentlichkeit. „Frau Bardot befindet sich in der Genesungsphase und es geht ihr gut. Das versichere ich Ihnen“, sagte ein Sprecher der Schauspielerin damals der Deutschen Presse-Agentur.

Doch nun musste die Stiftung die traurige Mitteilung machen: „Die Stiftung Brigitte Bardot gibt mit unsäglicher Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin, Madame Brigitte Bardot, bekannt“, heißt es in der Erklärung.
Bardot sei eine „weltweit anerkannte Schauspielerin und Sängerin“ gewesen, „die sich entschieden hat, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie der Verteidigung der Tiere und ihrer Stiftung zu widmen“. Zu den genauen Umständen und dem Zeitpunkt ihres Todes machte die Stiftung keine Angaben.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erklärte im Onlinedienst X in tiefer Trauer: „Wir weinen um eine Jahrhundert-Legende.“ Bardot habe mit ihren Filmen und ihrer „großzügigen Leidenschaft für Tiere“ für „ein Leben in Freiheit“ gestanden und die Fanzosen „berührt“.
Brigitte Bardot hatte 1950 ihr erstes Vorsprechen, bevor sie 1956 mit Roger Vadims „Und ewig lockt das Weib“ kometenhaft berühmt wurde. Sie spielte in mehr als 50 Filmen mit, darunter „Die Verachtung“ (1963) an der Seite von Michel Piccoli. Als Symbol der Frauenemanzipation wurde sie oft mit Marilyn Monroe verglichen. Mit ihren vielen Filmen wurde Bardot als „B.B.“ zur Marke. Die kurvenreiche Blondine mit Schmollmund galt weltweit als Sexsymbol einer neuen, freieren Zeit.

Tierschutz statt Kino-Karriere
Anfang der 1970er-Jahre gab sie ihrem Leben eine radikale Wendung: Brigitte Bardot kehrte dem Kino den Rücken. Die einst meistfotografierte Frau der Welt widmete ihr Leben fortan dem Tierschutz und zog sich auf ihr Landgut La Madrague in Saint-Tropez zurück. Sie gründete ihre eigene Stiftung, versteigerte Teile ihres Vermögens und baute Tierheime auf – ein kompromissloser Einsatz für bedrohte Tiere aller Art.
Bardot eckte mit politischen Äußerungen an
Doch ihr späteres Leben blieb nicht frei von Kontroversen. Immer wieder machte sie mit politischen Aussagen Schlagzeilen. Als Unterstützerin des rechtsextremen Politikers Eric Zemmour im französischen Präsidentschaftswahlkampf 2022 wurde sie fünfmal wegen Volksverhetzung verurteilt, da sie sich abfällig über Einwanderung, den Islam in Frankreich, rituelle Tierschlachtungen, Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Homosexualität geäußert hatte.


