Gefährlich oder nicht

Kriminalität in Bus und Bahn: Wie sicher ist man bei der BVG?

Im ersten Halbjahr ging die Kriminalität in Bussen und Bahnen zurück. Im vergangenen Jahr gab es dagegen noch einen leichten Anstieg.

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Für die Sicherheit der Fahrgäste unterwegs: Aykal A. auf Streife in der Berliner U-Bahn.
Für die Sicherheit der Fahrgäste unterwegs: Aykal A. auf Streife in der Berliner U-Bahn.Emanuele Contini/Berliner Zeitung

Ist es in der U-Bahn gefährlich oder nicht? Das hängt davon ab, wie man sich subjektiv fühlt. Doch neue objektive Zahlen zeigen: Die Kriminalität bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist im ersten Halbjahr 2025 um 17,2 Prozent gesunken. „Das ist der niedrigste Halbjahreswert seit mindestens zehn Jahren“, teilte die BVG am Donnerstag mit.

Von Januar bis Juni wurden 6.460 Straftaten erfasst – im Vorjahr waren es noch 7.806. „In Relation zur gestiegenen Fahrgastzahl bleibt das Berliner Nahverkehrsnetz objektiv sicher“, so das Unternehmen. Allein 2024 gab es über 1,1 Milliarden Fahrten.

BVG: Weniger Körperverletzungen und Bedrohungen, Sexualdelikte nahmen zu

Auch Angriffe auf Beschäftigte nahmen ab: von 165 auf 98. BVG-Chef Henrik Falk: „Sicherheit und Sauberkeit gehören unsere volle Aufmerksamkeit.“ Die Sicherheitskräfte waren zudem öfter unterwegs – ihre Einsatzstunden stiegen um sieben Prozent.

Besonders auffällig: Weniger Körperverletzungen und Bedrohungen. Sicherheitschef Ingo Tederahn lobt das Projekt auf der U8: „Früher kam es vor, dass sich Reinigungskräfte unsicher fühlten. Jetzt ist das so gut wie nicht mehr der Fall.“

Allerdings zeigt der neue Sicherheitsbericht für 2024 noch ein anderes Bild: Im gesamten Jahr stieg die Zahl der Straftaten leicht auf 14.974 (+1 Prozent).Drogen- und Sexualdelikte nahmen zu. Die Zahl der Raubtaten, Körperverletzungen und Nötigungen sank dagegen.

Problemfall bleibt der Vandalismus: Die Kosten kletterten 2024 von 15,7 Millionen auf 17,1 Millionen Euro. Die Schäden durch Graffiti erreichten einen weiteren Rekord: 1,6 Millionen Euro. „Viele Sprayer verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, dass sie Fahrzeuge und Wände besprühen“, kritisierte Tederahn. „Solange Graffiti hip ist und Geld bringt, ist kein Ende in Sicht.“