Vor 60 Jahren hat eine einfache U-Bahnfahrt durch Berlin noch 35 Pfennig gekostet. Ab 2026 sind wir bei vier Euro für einen Einzelfahrausweis angekommen. Doch schon immer hat man sich über die steigenden Preise aufgeregt ...
Bald vier Euro: So günstig waren BVG-Tickets früher mal
Ab 1. Januar 2026 müssen Berlinerinnen und Berliner tiefer in die Tasche greifen: Vier Euro kostet dann ein Einzelfahrschein im Tarifbereich Berlin AB – 20 Cent mehr als bisher. Eine weitere Etappe auf dem langen Weg stetiger Preiserhöhungen im Hauptstadtverkehr.
Ein Blick zurück zeigt, wie weit die Entwicklung gekommen ist. Als die BVG im April 1964 ihre Ticketpreise erhöhte, war das noch ein echter Aufreger. Die „Berliner Abendschau“ widmete der Erhöhung sogar einen eigenen Beitrag. Statt 35 Pfennig kostete eine einfache Fahrt mit U-Bahn oder Straßenbahn plötzlich 40 Pfennig, eine Busfahrt 50 Pfennig.
Die Reporterin erklärte damals mit ernster Stimme: „Die neue Fahrpreisgestaltung ist leider kein Aprilscherz.“ Viele Berliner reagierten empört – eine Passantin nannte die Preise „empörend“ und „nicht mehr tragbar“.

BVG-Ticketpreis hat sich mehr als verzehnfacht
Heute wirkt dieser Ärger fast rührend. Die Zeiten, in denen man mit ein paar Groschen quer durch die Stadt kam, sind längst vorbei. Natürlich war die Kaufkraft früher noch eine ganz andere. Trotzdem tut es weh: Über die Jahrzehnte hat sich der Preis für eine einfache Fahrt mehr als verzehnfacht.
Wir erinnern uns: Noch 2015 kostete das Ticket für Bus und Bahn 2,70 Euro, im Jahr 1995 – nur fünf Jahre nach der Wiedervereinigung – waren es 3,70 D-Mark, also umgerechnet rund 1,90 Euro.
Inzwischen sind wir bei vier Euro angekommen. Wenn sich die Preise so weiterentwickeln, landen wir 2030 wohl bei Fünf-Euro-Tickets.