Der Fall der vermissten Rebecca Reusch hält wieder ganz Berlin in Atem: Es gibt eine neue Spur. Vielleicht können die Überreste der Schülerin aus Britz, die im Februar 2019 im Alter von 15 Jahren verschwunden ist, endlich gefunden werden. Die Öffentlichkeit fiebert mit. Hier kommt eine Zusammenfassung, was aktuell bekannt und wichtig ist.
Was ist Rebecca zugestoßen?
Es ist inzwischen über sechs Jahre her: Am 18. Februar 2019 hat Rebecca Reusch aus Britz bei ihrer Schwester und deren Mann übernachtet. Gegen 7 Uhr morgens hat die Schwester mit ihrer Tochter das Haus verlassen – es sollte das letzte Mal sein, dass sie Rebecca sieht. Danach ist die 15-Jährige spurlos verschwunden. Um 9.50 Uhr hätte Rebecca in der Schule auftauchen müssen, was sie jedoch nie getan hat. Seither gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
Anfangs hoffte man noch, Rebecca sei „nur“ verschleppt worden. Doch die Berliner Mordkommission soll schon längst von einem Gewaltverbrechen ausgehen. Die Suche nach einer lebenden Vermissten habe man aufgegeben. Stattdessen hoffe man inzwischen nur noch, Rebeccas Leiche zu finden – damit der Fall endlich aufgeklärt werden kann.
Wer ist verdächtig?
Wer könnte Rebecca ermordet haben? Schon lange steht ihr Schwager Florian R. im Verdacht, die 15-Jährige umgebracht zu haben. Zwar behauptete der damals 27-jährige Mann, Rebecca habe sein Haus am Morgen ihres Verschwindens unbeschadet verlassen – doch es bleibt ein begründeter Zweifel an seiner Aussage.
„Wir gehen weiterhin davon aus, dass Rebecca das Haus der Schwester und des Schwagers nicht lebend verlassen hat. Sämtliche Alternativgeschehen (...) können wir nach den Ermittlungen ausschließen. Für ein freiwilliges Verlassen der häuslichen Umgebung gibt es überhaupt keine Hinweise“, so die Staatsanwaltschaft 2020.
In den vergangenen Jahren wurde Rebeccas Schwager immer wieder befragt und in Untersuchungshaft genommen. Doch da die Polizei über Indizien hinaus nie handfeste Beweise gegen Florian R. hatte, wurde er immer wieder freigelassen. Auch das Tatmotiv ist unklar.
Wo wird Rebeccas Leiche gesucht?
Nachdem es jahrelang ruhig gewesen ist um Rebeccas Fall, beweist die Berliner Polizei jetzt: Sie suchen immer noch nach ihr! An diesem Montag rückten Ermittler im Großaufgebot im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree an: In Tauche im Ortsteil Lindenberg durchforsteten sie ein Grundstück, das Jahre zuvor Teil eines Friedhofs gewesen sein soll und nun offenbar der Großmutter von Florian R. (33) gehört.
„Nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 (dem Tag des Verschwindens von Rebecca, d. Red.) seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte“, heißt es in einer Mitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft.
Die Polizisten fuhren mit großem Gerät auf: Ein Bagger, eine Drohne, ein Bodenmessradar und Leichenspürhunde kamen zum Einsatz. Es dürfte klar sein: Die Ermittler haben nach Rebeccas Leiche gesucht.
Auch einige Beweisstücke könnten auf dem Grundstück von Florian R.s Großmutter verborgen liegen. Darunter Kleidungsstücke von der Vermissten, zu sehen auf Bildern der Polizei.